1640 - Ein teuflischer Nachbar
Job als Gärtner oder Hausmeister aus.
Sein Haar wurde von einer flachen Mütze verdeckt und sein Gesicht zeigte einen bösen Ausdruck.
»Sie müssen hier weg. Sie können hier nicht parken!« Er wollte noch etwas hinzufügen, hielt aber den Mund und bekam Stielaugen, als er Justine Cavallo sah.
Wir nutzten die Gelegenheit und präsentierten unsere Ausweise.
»Ah, Scotland Yard?«
»Genau, Meister.« Ich nickte ihm zu. »Wir werden hier parken, denn wir sind dienstlich unterwegs. Ist das klar?«
»Ja, ja, schon gut.«
»Dann geben Sie auf den Wagen acht.«
»Mache ich, Sir, mache ich.« Er sprach mit mir, hatte aber nur Augen für die blonde Justine.
Unser Verhalten hatten wir abgesprochen. Wir brauchten nicht zusammen zu bleiben. Justine entfernte sich recht bald von uns und gab uns noch einen letzten Satz mit auf den Weg.
»Ich werde bestimmt viel Spaß haben, Partner. Und stört mich nicht zu früh.«
Jane ballte die Hände. »Das steht noch nicht fest, ob du Spaß haben wirst«, flüsterte sie der Vampirin nach und hörte noch ein Lachen, als Justine den Gehweg gegenüber erreicht hatte.
Etwa zur selben Zeit erreichten wir unser Ziel. Justine war in die Nische eingetaucht, während wir den Türsummer hörten. Ein Zeichen, dass man uns bereits gesehen hatte und Robin Dench auf uns wartete.
Jane drückte die Tür auf und warf uns dabei einen längeren Blick zu.
»Dann wollen wir mal…«
***
Justine Cavallo spürte die starke Kraft in sich. Und sie würde noch stärker werden, wenn sie das Blut eines Menschen trank. Darauf war sie scharf.
Sie gehörte zu den Vampiren, die sich auch bei Tageslicht bewegen konnten. Nur den direkten Sonnenstrahlen im Hochsommer setzte sie sich nicht aus. Ansonsten unterschied sie sich nicht im Verhalten von einem normalen Menschen.
Bevor sie die Treppe betrat, warf sie noch einen letzten Blick auf die gegenüberliegende Seite der Straße. Dort hatten die anderen ebenfalls ihr Ziel erreicht, doch was weiter mit ihnen geschah, interessierte sie nicht. Ihre Aufgabe war eine große Freude für sie. Mit einer Domina hatte sie noch nie zu tun gehabt. Auf diese neue Erfahrung war sie begierig.
Claudine van Straaten.
Da musste sie klingeln.
Sie tat es.
Zunächst geschah nichts, bis doch eine Stimme ertönte. »Bitte, wer ist dort?«
»Ich will zu dir, Claudine.«
Zunächst hörte die Blutsaugerin nichts. Wahrscheinlich war die Frau zu überrascht.
»Soll ich wieder gehen?«
»Nein, nein, ich wundere mich nur, dass ich Besuch von einer Frau bekomme.«
»Stehst du denn nur auf Männer?«
»Ganz und gar nicht. Ich bin flexibel.«
»Dann lass mich ein.«
»Ja, komm in die erste Etage.«
Justine hörte ein leises Summen und lehnte sich gegen die Tür, die sie nach innen drückte. Sie betrat den geräumigen Flur, schaute sich schnell um, sah die Treppe und ging die breiten Stufen hoch.
In der ersten Etage sah sie nur eine Wohnungstür, die allerdings geschlossen war.
Ein Spion war eingebaut worden, und Justine zeigte ein breites Lächeln, ohne ihre Vampirzähne zu präsentieren. Diese Überraschung würde sie sich für später aufheben.
Dann schwang die Tür nach innen.
Auf der Schwelle stand die schwarzhaarige Domina in ihrer Uniform. Sie starrte Justine an und pfiff durch die Zähne. »He, wer bist du denn? Willst du mir Konkurrenz machen?«
»Wie kommst du darauf?«
»Wer so aussieht wie du…«
»Ich will nur zu dir, und ich will Spaß haben.«
»Ja, das will ich auch. Komm rein.« Claudine gab den Weg frei, sodass sich Justine an ihr vorbeischieben konnte und einen recht langen Flur betrat, von dem mehrere Türen abgingen. Der Flur selbst war grau gestrichen, und das eine Licht, das dort brannte, verdiente den Namen helle Quelle nicht.
An den Wänden hingen keine Bilder. Sie waren einfach nur grau. Auch war die Wohnung völlig geruchlos.
Justine blieb etwa in der Mitte des Flurs stehen, wo der Lichtschein sie erfassen konnte. Sie sah Claudine auf sich zukommen, die eine neutrale Uniform ohne Rangabzeichen trug und breit lächelte. Vor Justine hielt sie an und strich mit zwei Fingern über deren Hals.
»So eine wie dich habe ich noch nie gesehen. Ich hätte mir auch nicht vorstellen können, dass es dich gibt.«
»Ich bin eben da.«
»Und wo kommst du her?«
»Hast du das nicht gesehen?«
Claudine lachte. »Ja, eine gute Antwort. Ich will auch gar nicht mehr von dir wissen, nur so viel noch: Wer hat dir den Tipp gegeben, zu mir zu kommen?«
»Ein
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