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1643 - Die Templer-Katakombe

1643 - Die Templer-Katakombe

Titel: 1643 - Die Templer-Katakombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eigenleben zu führen.«
    »Und ist es nun künstlich oder nicht?«
    Auch darauf wusste ich keine Antwort. Es sah aus wie normales Gold, nichts in der Umgebung wies auf ein Labor hin, wie man es von alten Zeichnungen her kannte. Aber so glatt und dicht und auch ohne Einschlüsse musste es eigentlich künstlich hergestellt worden sein, und das möglicherweise von einem Templer, denn warum sonst hatte diese Höhle einen derartigen Namen erhalten?
    Es gab allerdings auch anderes Templer-Gold. Das war normal. Das war verarbeitet worden. Zu wertvollem Schmuck und anderen Gegenständen. Ich hatte erlebt, wie es gefunden worden war, und den Schatz hatten Godwin und seine Templer bekommen, denn ihnen stand er zu. Mit einem Teil des Verkaufserlöses hatten sie ihr Kloster wieder aufbauen können, und es gab noch genug Reserven, um weiterhin ein normales Leben zu führen und sich so finanzieren zu können.
    »Sollen wir verschwinden, John? Ich denke nicht, dass wir für diesen Mann noch etwas tun können.«
    »Ja, wir werden gehen. Zuvor aber möchte ich noch etwas herausfinden.«
    »Aber sei vorsichtig.«
    »Keine Sorge.« Ich musste lächeln. Godwin kannte mich gut. Er wusste, dass ich den Dingen immer auf den Grund ging.
    Die goldene Wand interessierte mich. Ich wollte herausfinden, ob sie bei mir ebenso reagierte wie bei dem Stein oder ob sie mich auch schlucken würde.
    Mein Herz klopfte schon, als ich nah an die Wand herantrat.
    Das Gold blieb starr. Ich roch nichts.
    Es gab nichts ab, es war und blieb neutral.
    Also riskierte ich es und ging so vor, wie es auch dieser van Daal getan hatte. Ich spreizte die Finger und drückte meine Hände gegen das Metall.
    Ja, es war weich! Unter meinen Handflächen befand sich eine weiche Masse, die sogar eine leichte Wärme abstrahlte.
    Warum?
    Ich ließ die Hände auf der Masse liegen, denn dieses Gefühl wollte ich auskosten. Es war auf irgendeine Weise wunderbar angenehm, und die Wärme blieb nicht nur auf meine Hände beschränkt. Sie drang durch meine Arme und erreichte sogar die Schultern, was mich überhaupt nicht störte, denn ich hatte den Eindruck, es mit einem Freund zu tun zu haben, der mich angenommen hatte.
    Von einem Wunder wollte ich nicht sprechen. Ich glaubte allerdings, einen Punkt in der Vergangenheit berührt zu haben, sodass jetzt eine Verbindung zwischen uns hergestellt worden war, eben durch dieses Gold. Diese Verbindung deutete meiner Meinung darauf hin, dass das edle Metall doch künstlich war.
    Ich hätte eigentlich wieder zu Ellen Radix und Godwin zurückgehen müssen, doch da gab es etwas, was mich davon abhielt. Es war eben dieses Gold, das mich nicht verschluckte, sondern mir vorkam wie ein Verbündeter. Lag es vielleicht daran, dass ich keine gierigen Absichten hatte wie dieser van Daal?
    Plötzlich zuckte ich so heftig zusammen, dass es auch den Wartenden auffiel. Sie sprachen mich an, ich hörte nicht auf sie, denn da gab es eine andere Stimme, die allerdings nur in meinem Kopf vorhanden war.
    »Ich habe es geschafft, den Stein der Weisen zu finden. Aber ich war nicht glücklich darüber. Ich habe es für mich behalten wollen, bis ich dann auf meinem Totenbett das Geheimnis einem vertrauenswürdigen Bruder weitergab. Mein Name ist unwichtig. Ich bin es auch, denn ich habe mich mit finsteren Mächten verbünden müssen, um das Gold zu schaffen. Mich hat der Satan angeleitet, aber ich habe mich rechtzeitig genug zurückziehen können. Das Gold und der Fels sind eins. Ich will, dass niemand es herausschlägt, und so hoffe ich, dass der Bruder mein Geheimnis der gierigen Welt nicht verraten hat. Mehr kann ich nicht tun. Ich weiß nicht, ob der Himmel mich aufnehmen wird. Verdient habe ich es nicht. Ich werde wahrscheinlich im Feuer der Hölle schmoren und auch nie die ewige Ruhe finden, aber das Gold soll nicht von den Menschen gefunden werden. Man muss es vergessen. Wer es herzustellen versucht, der kann sich nur mit dem Teufel verbünden. Ich habe es nicht gewollt, aber ich musste es tun. Und jetzt sterbe ich, ja, ich sterbe, der Tod steht bereits neben meinem Lager…«
    Die Stimme wurde immer leiser und war schließlich völlig aus meinem Kopf verschwunden.
    Ich stand noch immer vor der Wand und kam mir vor, als würde ich sie festhalten.
    Dieser Zustand gefiel meinem Freund Godwin nicht. Er musste mich dreimal ansprechen, damit ich überhaupt reagierte.
    Langsam wie ein Schlafwandler drehte ich mich um.
    Godwin starrte mich an. »Was ist los mit

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