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1644 - Sturm auf Wanderer

Titel: 1644 - Sturm auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unsterblichkeit kosten." Sie zwängte sich an ihm vorbei und schlüpfte in einen Bademantel, um ihre Blöße vor ihm zu verbergen.
    Doch dann blieb sie wie erstarrt stehen. Verwirrt blickte sie auf die Waffe in seiner Hand. „Was soll das?" fragte sie. „Willst du mich erschießen?"
    Sie setzte sich in einen Sessel. „Nur zu! Dann muß ich mich nicht selber töten."
    Er hob die Waffe, richtete sie auf sie und löste sie aus. Henna Zarphis fühlte einen unangenehmen Schlag, dann sank sie paralysiert aus dem Sessel und fiel auf den Boden. Auf der Seite blieb sie liegen.
    Gendal Jumphar drehte die Frau mit dem Fuß herum, bis sie auf dem Rücken lag. Dann öffnete sich die Tür, und ein Roboter schritt herein. „Gib ihr die Injektion", befahl er. Henna Zarphis war paralysiert, jedoch bei vollem Bewußtsein. Sie sah den Roboter, und sie verfolgte, wie er sich über sie beugte und ihr eine Injektion in die Wange gab. Sie konnte sich nicht bewegen. Sie mußte es sich gefallen lassen.
    Gendal Jumphar blickte zynisch lächelnd auf sie herab. „Du mußt noch eine Weile leben, Spiegelgeborene", sagte er. „Zumindest solange, bis wir auf Wanderer Sind, und ES Alnora die Unsterblichkeit verliehen hat. Was danach geschieht ...? Wer weiß das schon?"
    Zusammen mit dem Roboter verließ er den Raum.
    Henna Zarphis blickte in hilflosem Zorn zur Decke ihrer Kabine. Sie fühlte sich gedemütigt und geschändet. Gendal Jumphar hatte sie nur mit einer schwachen Paralyse bedacht.
    Sie spürte bereits, wie das Leben in ihre Beine und ihre Arme zurückkehrte. Doch sie erkannte auch, daß ihr das nichts nützte. Sie dachte an Selbstmord, aber sie wußte auch, daß die Droge es ihr unmöglich machte, sich selbst zu töten.
    Alnora Deponar hatte gut vorgesorgt.
    Ein Ruck ging durch das Raumschiff. Für einen kurzen Moment schien es aus dem Gleichgewicht geraten zu sein.
    Einige Sekunden später war eine deutliche Bewegung zu spüren, dann wurde wieder alles ruhig.
    Hatte Alnora Deponar eine Arkonbombe gezündet? Wollte sie den ganzen Planeten vernichten, um sich an den Kolonisten dafür zu rächen, daß sie ihren Verfolgern nicht entkommen konnte? Breitete sich nun ein Atombrand aus?
    Henna hatte das Gefühl, daß es wärmer in ihrer Kabine geworden war.
    Nein! Sie wird so etwas niemals tun, solange sie noch die Chance hat, unsterblich zu werden! erkannte sie.
    Sie horchte konzentriert, und sie vernahm ein leichtes Vibrieren. Es verriet ihr, daß die MAGENTA gestartet war und mit hohen Werten beschleunigte.
    Sie hatten den Planeten Veryn verlassen. Zumindest ein Teil der Reparaturen war abgeschlossen.
    Henna Zarphis erhob sich und schleppte sich zu einer Liege. Erschöpft ließ sie sich darauf sinken. Sie fühlte sich, als sei sie teilweise von der Schwerkraft befreit, aber sie wußte, daß die Droge ihr diesen Eindruck vortäuschte.
    Sie versuchte erneut, an Suizid zu denken. Es gelang ihr nicht.
    Alnora hat mich unter Kontrolle, schoß es ihr durch den Kopf.
    Ich habe verloren.
    Michael Rhodan prallte mit Baidur zusammen, der plötzlich vor ihm auf einem Gang erschien. Der Ennox stürzte zu Boden, sprang jedoch gleich wieder auf, wobei er die ausgestreckte Hand des Terraners übersah. Er wollte keine Hilfe. „Tut mir leid", sagte Michael und öffnete den SERUN. Er wollte nicht unhöflich erscheinen. Da der Ennox keinen Raumanzug trug, hielt er es für unangebracht, den Helm geschlossen zu lassen. „Schon gut", erwiderte Baidur. „Es war ebenso meine Schuld."
    „Gut, daß ich dich hier treffe. Ich brauche deine Hilfe."
    Der Ennox klopfte sich die Hosen ab und tat dabei so, als hafte Staub daran. Es war vollkommen überflüssig; an Bord des Transportraumers war es nahezu klinisch sauber. Danach holte er einen Kamm aus der Hosentasche und begann, seinen Bart sorgfältig zu kämmen und zu ordnen. „Es eilt", betonte Michael ungeduldig. „Es geht um Sekunden.
    Sicherlich weißt du, was passiert ist."
    „Na klar."
    Michael blickte auf sein Chronometer. Die letzten Sekunden der Frist liefen ab. „Wir müssen wissen, was wirklich gespielt wird, Baidur, und das finden wir nur mit eurer Hilfe, der Hilfe der Ennox, heraus.
    Wirst du uns helfen?"
    „Findest du, daß mein Bart jetzt gut aussieht?" Baidur tastete den Bart mit den Fingerspitzen ab. „Oder sollte ich ihn etwas weniger deutlich zum Kinn hin kämmen?"
    Michael Rhodan stöhnte genervt. Er schloß den Helm seines SERUNS, schob den Ennox zur Seite und rief: „Schieb ihn dir

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