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1649 - Niemals sterben

1649 - Niemals sterben

Titel: 1649 - Niemals sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gediegen, und nichts wirkte aufdringlich.
    Auch Jane hatte sich entschieden. Sie bestellte eine ganze Seezunge und entschied sich bei der Vorspeise für Austern.
    »Danke, eine sehr gut Wahl. Die Seezunge mit Champagnersoße ist einmalig.«
    »Das hoffe ich doch.«
    »Und den Wein nehmen wir später.«
    »Wie Sie wünschen, Sir.«
    Die Bedienung verschwand, und Jane funkelte mich über den Tisch hinweg an.
    »Ich fühle mich hier sauwohl«, sagte sie leise. »So etwas sollten wir öfter machen.«
    »Denk an die Zeit.«
    »Nicht an den Geldbeutel?« Sie grinste mich an.
    Ich nickte schwerfällig. »An den auch.«
    »Wenn ich Zeit habe, werde ich dich bedauern.«
    »Darauf freue ich mich.«
    »Vielleicht ist dann unsere Freundin Justine wieder da. Dann können wir uns gemeinsam mit ihr treffen.«
    »Hör mit ihr auf.«
    »Warum?«, fragte Jane leise. »Ihretwegen sitzen wir überhaupt hier. Oder hast du das vergessen?«
    »Nur verdrängt. In einer derartigen Umgebung kommen mir keine Gedanken an sie.«
    »Und trotzdem ist sie unsichtbar dabei.«
    »Das bleibt hoffentlich auch so.«
    Jane widersprach mir. »Das glaube ich nicht, John. Sie mischt weiterhin mit. Erst recht jetzt, da Mallmann nicht mehr existiert. Da hat sie doch alle Möglichkeiten auf ihrer Seite. Das muss ich dir doch nicht erst sagen, John.«
    »Richtig.«
    »Und was denkst du, was sie unternehmen wird?«
    Da war ich überfragt, und das gab ich auch zu. »Wenn ich das mal wüsste.«
    »Aber du kennst sie besser.« Jane ließ nicht locker.
    Ich wehrte ab, nachdem ich das Glas geleert hatte; »Ich kenne sie, das trifft schon zu. Aber ich kenne sie nicht besser als du. Justine Cavallo ist es gewohnt, eigene Wege zu gehen. Daran wird sich nichts geändert haben. Erst recht nicht nach Mallmanns Vernichtung.«
    Jane schaute in ihr Glas, das sie leicht drehte. »Aber sie wird nicht versuchen, Mallmanns Platz einzunehmen. Das denke ich nicht. Auch wenn ich sie nach seiner Vernichtung noch nicht persönlich gesprochen habe. So schätze ich sie jedenfalls nicht ein. Darauf hat auch nichts hingedeutet, wenn wir mal über Mallmann sprachen und über dessen Ausscheiden aus diesem teuflischen Spiel.«
    Dazu sagte ich nichts. Zudem wurden die Vorspeisen serviert.
    Jane hatte vier Austern bestellt, die sie lächelnd und ich leicht skeptisch betrachtete. Sie lagen auf Eis. Zitrone gab es auch und ein dunkles Brot mit Kräuterbutter beschmiert.
    Mein Lachstartar sah sehr appetitlich aus. Eine Soße, sie schmeckte nach Honig und Senf, gab es auch dazu, und ich war wirklich sehr zufrieden.
    »Möchtest du mal eine Auster probieren?«
    Ich winkte mit Gabel und Messer ab, aber ich freute mich darüber, dass es der Detektivin schmeckte. Während des Essens vergaßen wir unsere Probleme, und als die Bedienung kam, um den Wein anzubieten, entschieden wir uns für eine Flasche Sancerre und für eine große Flasche Wasser.
    »Eine gute Wahl«, lobte die Bedienung, »zumindest für Sie, Sir. Ihnen, Madam, würde ich zur Seezunge einen leichteren Wein empfehlen.«
    »Da haben Sie recht.«
    Ich hatte mich mal wieder geirrt, war aber auch kein so großer Weinkenner. Auf die Flasche verzichtete ich, nachdem ich gehört hatte, dass der Sancerre auch glasweise serviert wurde, und Jane entschied sich für einen leichten und säurearmen Riesling aus dem kalifornischen Nappa Valley.
    Jetzt waren die Fronten geklärt. Wir strahlten beide, nachdem wir probiert hatten. Meine Suppe war exzellent, fantastisch gewürzt und mit dicken Fischstücken versehen, die zart und allesamt grätenlos waren.
    Wir aßen, wir lächelten, wir ließen es uns schmecken und vergaßen wirklich unseren Alltag. Der würde uns schon früh genug wieder einholen.
    Dass es allerdings noch an diesem Abend passieren würde, damit hatten wir nicht gerechnet.
    Nicht ich wurde kontaktiert, sondern Jane Collins, denn ihr Handy, das sie in der Tasche des Anzugs trug, vibrierte plötzlich.
    Ich hörte es nicht, sah aber, dass sich die Detektivin angespannt hinsetzte, das Besteck zur Seite legte, das Handy hervorholte und einen Blick auf das Display warf.
    »Und?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Keine Nummer zu sehen.«
    »Willst du dich trotzdem melden?«
    Sie überlegte nicht lange und sagte nur ein schlichtes »Ja.« Kurz danach zuckte sie zusammen, sodass ich ahnte, dass ihr dieser Anruf keinen Spaß machte.
    »Justine! Sag nur. Was willst du?«
    Ich hörte die Vampirin lachen, verstand aber nicht, was sie sagte. Und Jane

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