Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1649 - Niemals sterben

1649 - Niemals sterben

Titel: 1649 - Niemals sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich an der Beifahrerseite des Sprinters entlang, ohne etwas Verdächtiges zu bemerken. Der hintere Aufbau hatte kein Fenster.
    Dann erreichte ich die Rückseite. Zwischen ihr und der Kühlerfront eines dahinter geparkten Daimlers hielt ich an. Auch im Dunkeln waren die beiden Türhälften zu sehen, die jeweils mit einem Griff versehen waren.
    Aus dem Fahrzeug vernahm ich kein Geräusch. Damit fand ich mich nicht ab und wollte es genau wissen. Deshalb legte ich mein Ohr gegen das nasse Metall, um zu lauschen.
    Es war nichts zu hören. Aber es bestand nach wie vor die Warnung, und deshalb konnte ich nicht locker werden. Klopfen, Fragen stellen oder wieder zum Fahrerhaus gehen, diese Dinge kamen mir in den Sinn, aber ich verwarf sie wieder. Stattdessen tat ich etwas anderes. Ich umfasste den Griff der von mir aus gesehenen rechten Türhälfte und konnte ihn tatsächlich nach rechts drehen.
    Darüber erschrak ich beinahe. Die Tür war also nicht verschlossen. Ich blieb misstrauisch und drehte den Griff nur langsam.
    Schließlich hakte er. Jetzt war ich in der Lage, die eine Türhälfte zu öffnen.
    Ein kurzer Ruck reichte.
    Ich starrte in einen stockfinsteren Laderaum, in dem wirklich keine Ware zu sehen war.
    Trotzdem war er nicht leer.
    Die Tür stand nicht länger als drei Sekunden offen, als ich die schnelle Bewegung vor mir sah und einen schrillen Laut hörte, bevor etwas auf mich zuflog.
    Was es war, erkannte ich in der Dunkelheit nicht. Ich war auch nicht in der Lage, ihm auszuweichen, denn die Kreatur war zu schnell.
    Sie traf mich mit voller Wucht an der Brust, und da es hinter mir keinen Halt gab, flog ich zurück und knallte mit dem Hinterkopf und einem Teil des Rückens gegen die Kühlerhaube des hinter mir stehenden Autos, was alles andere als gut für mich war…
    ***
    »Wer ist denn dieser John Sinclair?«, fragte Marlene Dawson, als sie wieder mit Jane Collins allein war.
    »Ein guter Freund.«
    »Und einer, der keine Angst vor Vampiren hat?«
    »Das außerdem.«
    Marlene konnte nichts sagen. Es war wieder neu für sie, so etwas gehört zu haben. Sie hüstelte leicht gegen ihren Handrücken und flüsterte dann:
    »Ich kann es nicht fassen, dass es Menschen gibt, die sich vor diesen extremen Kreaturen nicht fürchten. Vor zwei Tagen wusste ich noch nicht mal, dass sie existieren.«
    Jane nickte und meinte: »Die Welt ist oft bunter, als man sie sieht.«
    »Darauf kann ich verzichten.«
    »Das glaube ich Ihnen.« Beide Frauen saßen sich gegenüber, und Jane wollte wissen, ob sie ein Gästebett überziehen sollte.
    Marlene bekam große Augen. »Schlafen?«, flüsterte sie.
    »Wenn Sie wollen.«
    »Nein, Jane, auf keinen Fall. Ich - ich werde in dieser Nacht kein Auge zu tun können. Ganz bestimmt nicht. Mir geht zu vieles durch den Kopf. Zudem ist meine Angst nicht verschwunden. Sie war mal weg, doch sobald die Dunkelheit eintritt, ist sie wieder da. Ich werde hier sitzen bleiben, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Vielleicht nicke ich mal ein, doch richtig schlafen kann ich nicht.«
    »Das verstehe ich. Möchten Sie denn einen Schluck Wein oder eine Flasche Wasser?«
    »Beides bitte, wenn es keine Umstände macht.«
    »Überhaupt nicht.« Jane stand auf. »Ich bin gleich wieder zurück.« Sie ging vom Wohnraum in die Küche, wo der Kühlschrank stand. Ihre Gedanken kreisten dabei um Marlene Dawson und um das, was mit ihr passiert war.
    Justine Cavallo hatte sie gerettet, das stand zweifelsohne fest. Aber um welch einen Preis? Sicherlich nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit, bei der Vampirin steckte stets ein Plan dahinter, der nur ihrem eigenen Vorteil galt.
    Jane musste sich stets vor Augen halten, dass die Cavallo kein normaler Mensch war. Sie führte einiges im Schilde, auch wenn sie es nie offen zugab. Ihr großer Plan lief darauf hinaus, dass sie so etwas wie eine Königin der Vampire wurde und am Ende Mallmanns Nachfolge übernahm.
    So weit war es noch nicht. Bis dahin musste sie sicher noch zahlreiche Hindernisse überwinden.
    Jane holte eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank, entkorkte sie, nahm Wasser hervor, entsprechende Gläser, stellte alles auf ein Tablett und legte noch eine Schachtel mit Käsegebäck hinzu.
    Marlene Dawson saß weiterhin in ihrem Sessel. Sie hatte ins Leere geschaut und drehte erst jetzt den Kopf, als Jane zurückkehrte, auf deren Lippen ein Lächeln lag. So schaffte sie es, dass auch Marlene leicht lächelte.
    »So, dann wollen wir es uns mal gemütlich

Weitere Kostenlose Bücher