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1649 - Projekt Coma

Titel: 1649 - Projekt Coma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Allerheiligste der Hanse vordringen zu lassen. „Anmelden?" fragte sie. „Wozu?"
    „Bei wem", dozierte der Fremde, „heißt das. Ich möchte mich bei Perry Rhodan anmelden."
    Dem Mann war anzusehen, daß ihm die Sache einen Höllenspaß bereitete. „Perry Rhodan?" fragte die Frau zurück. Nun erfaßte sie doch noch Verwirrung. „Ich glaube nicht, daß er sich im Haus befindet. Du solltest wissen, daß er längst kein Hanse-Amt mehr bekleidet."
    „Ach, komm schon! Ich bin völlig sicher, daß sich der große Chef hier irgendwo aufhält.
    Wahrscheinlich bei deinem Boß. Also frag Homer!"
    „Ich bin nicht sicher, ob ..."
    „Ach was! Versuch's einfach!"
    Die Frau preßte die Lippen fest aufeinander, als wolle sie andeuten, daß nichts ihr festgefügten Prinzipien und die Hausordnung zu stören vermochte. Dann jedoch gab sie sich dem chaotischen Charme des Fremden geschlagen. Sie schaltete von ihrem Tischsyntron aus eine Verbindung, sprach kurz und fragte dann erst: „Wen darf ich melden?"
    „Philip", sagte der Fremde. „Philip wer?"
    „Einfach nur Philip, der große Chef weiß schon Bescheid. Homer übrigens auch, wette ich.
    Wettest du dagegen?"
    Die Frau schüttelte verwirrt den Kopf. Als sie das Gespräch fortsetzte, verwandelte sich ihre Verwirrung in Entsetzen. Daß die Hausordnung des HQ Hanse in manchen Fällen nicht den Speicherplatz wert war, in dem sie geschrieben stand, überforderte sie heillos. Und nun von ganz oben eine Reaktion, die das Auftreten des Fremden quasi billigte - ja sogar erfreut zur Kenntnis nahm. „Er will dich sehen", hauchte sie. „Wer?"
    „Perry Rhodan. Du sollst sofort hochkommen, wenn du Lust hast."
    „Aber klar hab' ich!" antwortete der Fremde namens Philip aufgedreht. „Was glaubst du, wieso ich diesen sauweiten Weg zu Fuß gegangen bin? Mann, oMann ... Fragen kannst du stellen..."
    „Ich habe gar nicht gefragt!"
    „Also nicht mal das. Traurig, traurig - gute Nacht."
     
    *
     
    Homer G. Adams verabschiedete sich mit verdächtiger Hast, bevor Philip in den obersten Etagen des HQ Hanse eingetroffen war. Für die Akonen stand in nächster Zeit vor dem Galaktischen Gerichtshof der Prozeß an; und obwohl jedermann der Ansicht war, daß das Volk aus dem Blauen System glimpflich davonkommen würde, galt es immerhin, die wesentlichen Kosten ihrer Aktionen zu errechnen.
    Als Ersatz schickte Adams aus einem der benachbarten Rechenzentren Atlan vorbei. Rhodan war froh, gerade jetzt den Arkoniden hier zu sehen. Unterhaltungen mit Philip pflegten es in sich zu haben, und zwar in jeder Beziehung. Ohne Klopfen flog die Tür auf. Hereinmarschiert kam in rotzfrecher Manier der Ennox, diesmal allerdings ohne den „Hochsitz", den er sonst als Requisit mit sich zu führen pflegte.
    Seit Monaten hieß niemand die Ennox mehr sonderlich willkommen. Und es war fast, als hätten die Plagegeister gegen ihre Gewohnheit eine Art Einfühlungsvermögen entwickelt - denn keiner von ihnen ließ sich blicken, nicht einmal auf Terra oder Arkon. Daß sie die eigentlichen Auslöser für die Toten Zonen waren, wußte man in der Milchstraße seit einiger Zeit. Aber man wußte auch, daß von keiner Seite Absicht dahintersteckte.
    Philip schien es ebenfalls zu wissen. Wenn das, was er zur Schau trug, Schuldbewußtsein darstellen sollte, hätte Rhodan ihn nicht mit Oberwasser erleben mögen. „Ah! Häuptling Silberhaar und der große Chef persönlich! Wie geht's denn immer so?"
    „Sieh da", antwortete Atlan sarkastisch. „Die Sonne meines Herzens ist wieder im Lande."
    „Ich weiß genau, wie du das meinst!" beschwerte sich Philip. „Hast du schon vergessen, wie ihr ohne die lieben Ennox während der Hyperraum-Parese dagestanden hättet?"
    „Ganz sicher nicht." Atlan lachte trocken. „Uns wäre eine Menge Verwirrung erspart geblieben, besonders mit den Akonen."
    „Nun bist du ungerecht, Atlan", mischte sich Rhodan ein. Er hatte nicht die Absicht, seine Zeit mit Vorwürfen zu vergeuden. „Ich grüße dich, Philip. Und ich nehme an, daß du wie immer aus einem ganz bestimmten Grund zu uns gekommen bist."
    „Da kannst du aber mal sicher sein! Mir ist da was zu Ohren gekommen, was uns gar nicht in den Kram paßt.
    Du kannst dir ja denken, großer Chef, was das ist."
    „Wahrscheinlich irgendein Witz", warf der Arkonide ein. „Und er versteht wieder die Pointe nicht."
    Rhodan bemühte sich, ernsthaft zu bleiben. „Das wird wohl kaum der Grund sein, Arkonide."
    Mit hochgezogenen Augenbrauen

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