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1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

Titel: 1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ungewöhnlich, dass ein Yardmann hier auftaucht.«
    »Ausnahmen gibt es immer im Leben.«
    »Und was ist mit dem toten Mann? Sie wissen, dass ich das melden muss.«
    »Müssen Sie nicht. Oder brauchen Sie nicht. Aber Sie können mir vielleicht sagen, wer für solche Fälle zuständig ist.«
    »Sorry, kann ich nicht. Sie haben ja Pat Cameron.«
    »Alles klar.«
    Der Arzt setzte sich wieder in seinen Wagen. Es war ein dunkler Van, der nach dem Start schnell Fahrt aufnahm und bald in der Dunkelheit verschwunden war.
    Ich ging wieder zurück ins Haus.
    Im Flur empfing mich der Geruch eines Zigarillos. Patrick Cameron lehnte an der Wand und rauchte in langsamen Zügen. Er drehte den Kopf, als ich eintrat.
    »Ich musste mal wieder eine rauchen.«
    »Alles klar.«
    »Und bei dir?«
    »Wir haben noch die Leiche, die abgeholt werden muss. In London ist so etwas kein Problem. Hier weiß ich nicht, an wen ich mich wenden soll. Kannst du mir helfen?«
    »Normale Kollegen sind dafür nicht zuständig. Die nächst größere Polizeistation findest du in Camborne. Es ist die Frage, ob die Leute noch in der Nacht herkommen. Hier ticken die Uhren etwas anders.«
    »Dann werde ich mit ihnen sprechen.«
    »Tu das.«
    Pat kannte die Telefonnummer nicht. Ich holte mir über eine Auskunft die nötigen Informationen und rief dann bei den Kollegen an. Man wollte mir zuerst nicht glauben, und ich musste schon Drohungen ausstoßen, bis man reagierte.
    »Sie kommen«, meldete ich.
    »Gut.« Cameron schnippte Asche weg. »Und wie geht es dann weiter, John?«
    Diese Frage hatte ich erwartet, und die Antwort darauf behielt ich für mich. Es lag schließlich auf der Hand, dass wir den unheimlichen Reiter finden mussten.
    »Bist du überfragt?« Pat lachte. »Kannst du ruhig zugeben. Ich weiß auch nicht, wie es weitergehen soll. Bestimmt taucht der Reiter noch mal hier auf, aber niemand kann uns sagen, wann das passieren wird. Oder bist du anderer Meinung?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Dann wissen wir beide nicht mehr weiter.«
    So sah es aus. So hatte es schon oft bei mir ausgesehen. Nur hatte ich mich nie damit abfinden können und auch wollen. Ich würde weitermachen, denn ich war davon überzeugt, dass dieser Reiter nicht einfach in seinem Reich verschwand und nicht wieder auftauchte.
    »Wann musst du zurück nach London?«
    »Wenn der Fall gelöst ist.«
    Pat Cameron hatte Mühe, ein Lachen zu unterdrücken. »Du bist gut. Hast du eine Vorstellung davon, wann das sein wird?«
    »Nein. Und so lange kann ich auch nicht bleiben.«
    »Das glaube ich dir glatt. Was machen wir?«
    »Warten. Erst mal auf die Kollegen, und dann hoffe ich, dass sich unser Reiter noch mal zeigt.«
    »Wovon träumst du in der Nacht?«
    »Hoffentlich nicht von ihm.«
    Wir konnten herumreden und das über Stunden hinweg. Wir würden zu keiner Lösung kommen. Zudem spürte ich, dass die Müdigkeit in mir stärker wurde. Am liebsten hätte ich die Augen geschlossen und mir eine Mütze Schlaf gegönnt.
    Stattdessen stand ich da und wartete auf das Eintreffen der Kollegen, die sich Zeit ließen.
    Der Dunst war vom Meer her nicht zu uns gekommen, er blieb in Ufernähe.
    Endlich war es so weit. Zwei Wagen und ein schwarzer Transporter rollten auf das Haus zu. Männer stiegen aus, und einer kam mit besonders forschen Schritten auf uns zu.
    Er war der Chef und stellte sich als Inspektor McSackett vor. Ich präsentierte meinen Ausweis, den McSackett sehr gründlich studierte und von einem hohen Tier sprach.
    »Das bin ich nicht. Ich habe nur einige Sondervollmachten. Das ist alles.«
    »Gut. Dann hätte ich gern den Toten gesehen und auch gewusst, wie er ums Leben gekommen ist.«
    »Ich habe ihn erschossen.«
    McSackett schwieg. »Das ist bestimmt Notwehr gewesen.«
    »Wenn Sie wollen, schon. Er hat mich mit einem Messer angegriffen. Aber das erkläre ich Ihnen später.«
    Das Versprechen hielt ich, und der Kollege stellte keine weiteren Fragen.
    Ich entließ ihn auch aus der Verantwortung und nahm alles auf meine Kappe. Auch das, was noch kommen würde und mit diesem Fall zusammenhing.
    Da war der Kollege erst mal beruhigt, dass ihm die Arbeit abgenommen worden war.
    Wenig später wurde die Leiche abtransportiert. Die kleine Mannschaft zog wieder ab. Das Haus wurde nicht versiegelt, und mir waren auch keine weiteren Fragen gestellt worden. Hier auf dem Land schien man seine Ruhe haben zu wollen.
    Als ich Patrick Cameron auf dieses Thema ansprach, fing er an zu lachen. Er schlug mir

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