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1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

Titel: 1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Heckleuchten glühten wie die Augen von geisterhaften Wesen, und wohl jeder Fahrer war froh, als der Nebel dünner wurde und dann verschwand.
    Es war nicht der, auf den mich Suko aufmerksam gemacht hatte, denn der trat erst auf, als wir die unmittelbare Nähe von Bodmin erreichten.
    Da mussten wir einfach vom Gas und rollten nur im Schritttempo weiter.
    Auch das wurde bald gestoppt. Denn mehrere blaue Lichter sahen aus wie zerfaserte Kränze, als sie innerhalb der Schwaden aufzuckten, die jetzt die Ränder der Straße verschluckt hatten.
    Nichts ging mehr.
    Und das auch bei mir. Ich hatte es nicht besser als die anderen und musste schließlich anhalten.
    Stau!
    Ich hasse Staus, aber man musste mit ihnen leben. Daran kam auch ich nicht vorbei. Da sich die Polizei auf der Straße befand, musste ich davon ausgehen, dass irgendwelche Idioten zu schnell gefahren waren und einen Unfall produziert hatten.
    Der Verkehr stand.
    Ich schaltete den Motor aus und blieb in den nächsten Minuten hinter dem Steuer sitzen. Ich parkte auf der linken Seite, schaute nach rechts aus dem Fenster und sah neben mir einen Wagen stehen, in dem zwei Männer saßen. Einer von ihnen telefonierte, worauf ich verzichtete. Es hieß, so lange zu warten, bis die Fahrbahn wieder frei war.
    Möglicherweise ging es auch auf nur einer Spur weiter. Es würde dauern, bis ich an der Reihe war.
    Ich dachte darüber nach, ob ich die Augen schließen und Schlaf nachholen sollte. Normalerweise war das kein Problem für mich. In diesem Fall war ich innerlich einfach zu aufgewühlt. Auch wenn um meinen Rover herum eine trügerische Ruhe herrschte, musste ich immer wieder an den unheimlichen Reiter mit der Sense denken. Für ihn war eine Umgebung wie diese wie geschaffen.
    Ob der dichte Dunst noch stärker werden würde, wusste ich nicht genau.
    Ich hatte nur das Gefühl. Er wallte lautlos gegen die Scheiben und trieb daran entlang.
    Nicht alle Fahrer oder Fahrerinnen waren in ihren Fahrzeugen sitzen geblieben. Die Ausgestiegenen schauten allesamt nach vorn zu den verwaschenen zuckenden Lichtern hin. Eine Sirene war nicht zu hören.
    Es rollten auch keine Polizeiwagen oder Fahrzeuge der Feuerwehr durch eine Mittelgasse. Es gab nur die bedrückende Stille.
    Dann rief Suko an.
    »Ich stehe«, sagte ich nur.
    »Auch im Nebel?«
    »Wo sonst?«
    »Er wird auch nicht verschwinden, John. Das sieht nicht gut aus. Ist er denn so dicht, dass kein Auto mehr fahren kann?«
    »Nein, wir würden vorankommen, wenn auch langsam. Vor mir hat es einen Unfall gegeben. Deshalb stecke ich im Stau.«
    »Dann wirst du es heute kaum mehr nach London schaffen.«
    »Das sehe ich auch so. Ich fühle mich aber fit genug, die Nacht durchfahren zu können.«
    »Übertreibe es nicht. Und von deinem Verfolger hast du nichts gesehen? Falls du überhaupt verfolgt wirst.«
    »Das hätte mir noch gefehlt.«
    »Okay, wir hören wieder voneinander.«
    Die Verbindung war unterbrochen. Aus dem Wagen neben mir waren die beiden Männer ausgestiegen. Sie rauchten Zigaretten und hatten die Kragen ihrer Jacketts hochgestellt.
    Wir hatten zwar keinen Sommer, aber es war eine gute Idee, auszusteigen. Die kühle Luft tat mir gut, auch wenn sie feucht war. Ich vertrat mir die Beine, roch den Qualm der Zigaretten und hörte zahlreiche Stimmen.
    Ich ging weiter nach vorn, weil ich eine Lücke finden wollte, um vielleicht erkennen zu können, weshalb sich der Verkehr staute. Ich hatte keine Chance. Der Nebel schluckte alles.
    Die Lichter blinkten auch weiterhin. Dann hörte ich den Klang einer Sirene. Kurz danach bewegte sich ein Wagen von mir weg. Er hatte die Höhe eines Busses. Was er genau transportierte, erkannte ich nicht.
    Es gab so gut wie keine Beschwerden. Meine Landsleute sind oft Fatalisten. Etwas anderes blieb in einer Situation wie dieser auch nicht übrig. Man konnte nichts ändern.
    In den letzten Minuten hatte ich den Grund meiner Reise beinahe vergessen und auch das, was hinter mir lag.
    Der graue Nebel hatte…
    Meine Gedanken gerieten ins Stocken.
    Keinem war wohl aufgefallen, was ich jetzt entdeckte.
    Es gab eine andere Farbe innerhalb des verwaschenen Graus. Sie hatte sich förmlich hineingeschlichen, ohne dass sie bemerkt worden war. Nur ich wurde aufmerksam und nahm so etwas wie ein Alarmsignal wahr, denn dieses seltsame Gelb war mir schon mal aufgefallen. Da allerdings hatte es einen Angriff gegeben.
    Ein Gedanke beherrschte mich plötzlich.
    Der Reiter war da!
    Auch wenn ich ihn nicht zu

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