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1664 - Der Henker von Sloughar

Titel: 1664 - Der Henker von Sloughar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kultur in anderen Bereichen dieses Planeten finden können. Es sei denn ..."
    Alaska hatte natürlich ähnliche Überlegungen angestellt. „... es sei denn, die Städtebauer sind aus dem Weltraum gekommen und gar nicht hier entstanden. Was ist das?"
    Auf dem Boden des Schachts, in fast dreihundert Metern Tiefe, wurde das Licht des Scheinwerfers plötzlich reflektiert. Gucky verlangsamte den Abstieg. „Irgendein organisches Material", sagte er leise. „Und es ist weder braun noch grün."
    Braun, Gelb und Grün waren die vorherrschenden Farben auf Sloughar, wie man inzwischen festgestellt hatte. Dieses Material aber schimmerte hell.
    Als die beiden den Boden des Schachts erreichten, konnten sie mehr sehen.
    Vielleicht war dieser Schacht tatsächlich einmal ein Brunnen gewesen. Jetzt jedenfalls war der Brunnen ausgetrocknet, eine dicke Schicht aus feinkörnigem Sand bedeckte den Boden. Und auf diesem Sand lag etwas, das in dieser Umgebung eigentümlich fremd wirkte.
    Gucky kniete nieder, um das Material näher zu untersuchen. „Eine Art Schleim", stellte er fest. „Aber völlig ausgetrocknet. Leuchte mir bitte mal, ich nehme eine Probe von dem Zeug für unsere Wissenschaftler."
    Einen kleinen Behälter hatte er mitgenommen, in dem er jetzt eine Probe des Fundes verstaute. „Ich wette meinen Nagezahn, daß dieses Zeug organischen Ursprungs ist", sagte er. „Einverstanden", antwortete Alaska grinsend. „Gegen was?"
    „Bitte?" Gucky stutzte. „Gegen was willst du deinen Nagezahn verwetten?"
    Gucky grinste zurück. „Es gibt nichts im Kosmos, was einen vergleichbaren Wert hätte", behauptete der Mausbiber. „Fertig - kehren wir zurück?"
    Alaska nickte langsam.
    Ein paar Augenblicke lang blieben die beiden stehen und sahen sich an. Sie dachten ziemlich genau das gleiche. „Wir werden zurückkommen", sagte Alaska leise. „Und dabei werden wir sehr, sehr vorsichtig sein!"
     
    7.
     
    „So sieht man sich wieder!"
    Swera erkannte den feixenden Sprecher sofort. Es war Lott Firgan, und wieder steuerte er eine Space-Jet der DIONE. Dieses Mal brachte er eine Gruppe von Wissenschaftlern hinunter nach Sloughar.
    Die Landungsoperation war in vollem Gange.
    Ein Vorkommando hatte am Rande der Stadt - von Besatzungsmitgliedern spöttisch Sloughar City getauft -ein Lager errichtet; eine kampfstarke Truppe war als nächstes abgesetzt worden. Alaska Saedelaere wollte kein unnötiges Risiko eingehen - die Erfahrungen mit den anderen Sampler-Planeten hatten gezeigt, daß man die Vorsicht gar nicht übertreiben konnte.
    Jetzt wurden die ersten Fachwissenschaftler auf Sloughar abgesetzt.
    Swera Selimowa gehörte zu einer der ersten Abteilungen, die den Planeten betreten sollten. Ihre Aufgabe würde es sein, das pflanzliche und tierische Leben auf Sloughar zu untersuchen.
    Swera war nicht wenig aufgeregt. Zwar hatte sie bereits etliche solcher Aufträge absolviert, aber bisher noch nicht auf einem Planeten, der als gefährlich galt. „Vielleicht kannst du von unten diesmal einen erfreulicheren Zeitgenossen mitbringen als ausgerechnet diesen Fopper", versuchte Lott die Unterhaltung weiterzuführen. „Ich habe Fopper nicht mitgebracht", wehrte Swera ab. Die Space-Jet begann sich mit Menschen zu füllen. Gleichzeitig wurden in den Laderäumen einige Behälter mit den Materialien verstaut. „Er ist von selbst an Bord gekommen. Außerdem - magst du ihn nicht?"
    Lott verzog das Gesicht. „Ich kann mir bestimmt erfreulichere Bettgenossen vorstellen", erwiderte er.
    Swera bedachte ihn mit einem bösen Blick. „Hoffentlich genügen dir Vorstellungen", sagte sie; damit war für sie dieses Thema erledigt. Lott stieß einen kleinen Seufzer aus und widmete sich wieder seiner eigentlichen Tätigkeit. Als Pilot war er nicht schlecht, kein Anhänger von Krawallstarts und Kavalierslandungen. Er flog sauber und ruhig, nicht allzu schnell, und so fand Swera Gelegenheit, Sloughar während des Landeanflugs zu betrachten.
    Der Planet gefiel ihr nicht besonders. Aufregende Entdeckungen waren wahrscheinlich nicht zu erwarten, nur Routinearbeit stand auf dem Programm. Ein wenig langweilig vielleicht, aber nach Aufregungen war Swera ohnehin nicht zumute.
    Wohin man mit purer Abenteuerlust kam, hatte sie am eigenen Leibe erfahren, als sie sich für den Flug der BASIS gemeldet hatte. Allein die Vorstellung, noch mindestens vier Jahre warten zu müssen, bis sie die Erde wieder würde sehen können, machte ihr zu schaffen.
    An Bord war es früher Morgen

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