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1665 - Boccus Traum

Titel: 1665 - Boccus Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dutzende von Malen gestellt und keine Antwort gefunden", erinnerte ihn die Akonin. „Selbst unsere Syntronik kann keinen Zusammenhang herstellen.
    Es gibt einige Querverbindungen, die aber bisher nur Anlaß zu Spekulationen geben können. So zum Beispiel das, was die Sampler-Planeten mit Mystery verbindet. Irgend etwas ist da, aber wie spinnen wir den Faden weiter? Zu uns, zur Milchstraße?"
    „Ich weiß es nicht", gab er zu. „Aber ich wache jeden Morgen mit diesen Fragen auf, Henna. Etwas ist an der Großen Leere vor sehr langer Zeit geschehen. Es muß etwas Gewaltiges gewesen sein, und es existiert hier in seinen Folgen immer noch, unsichtbar für uns. Wir haben die Spitze eines riesigen Eisbergs entdeckt, und ich will verdammt hoffen, daß wir nicht an ihm zerschellen."
    Henna Zarphis legte ihre Hand auf die seine. „So kenne ich dich ja gar nicht, Perry. Kann es sein, daß du... Angst hast? Ein Mann, der ein Ritter der Tiefe war und vor dem Berg der Schöpfung gestanden hat? Was kann dich noch aus dem Gleichgewicht bringen?"
    Er lachte trocken. „Alles, worauf ich keine Antwort weiß", gab er zurück. „Ich glaube, ich werde nie zufrieden sein können, solange es irgendwo noch Dinge gibt, die ich nicht verstehe und die mich als Kind dieses Universum etwas angehen. Und wenn es doch einmal anders wäre, dann ..." Er zuckte die Schultern und strich ihr mit der anderen Hand zärtlich über die Wange. Nein, sie würde die Geste nicht falsch verstehen. Sie hatten viel Zeit gehabt, sich besser kennenzulernen und ein Verhältnis zueinander zu entwickeln, das sie vielleicht nicht immer hundertprozentig zufriedenstellte.
    Perry Rhodan hatte schon zu oft erlebt, was es bedeutete, allein zu sein. Er war dank seiner Zellduschen auf Wanderer und des Zellaktivators auch als Mann noch jung geblieben. Er hatte manchmal fast vergessen, daß er ein Mensch mit allen Gefühlen war, die einen Menschen eben ausmachten, auch im 5. Jahrtausend. Er war nie der Mönch gewesen, für den ihn die meisten seiner Mitmenschen wahrscheinlich hielten. Aber...
    Ein Abenteuer mit Henna oder eine Affäre über einige Jahre hinaus hätte sie beide befriedigt. Er träumte oft davon, mit geschlossenen oder mit offenen Augen. Aber danach ...
    Die Akonin war ihm für das Ende zu schade. Er wollte nicht als ehemaliger Geliebter ihre Hand halten, wenn sie als Greisin auf dem Sterbebett vor ihm lag. Als Freund wollte er dann bei ihr wachen, wie ein Bruder vielleicht.
    Zum Glück lag das noch weit in der Zukunft. Sie verstanden sich, und irgendwie war es ja Liebe. Es hatte lange gedauert, bis sie begriffen hatten, was sie voneinander zu erwarten hatten. Perry verfluchte sich selbst dafür, sie für die Blaue Schlange der Akonen gehalten zu haben. Sie konnten einander suchen und sich mitteilen. Der eine konnte sich beim anderen ausheulen, wenn er verzweifelt war. Er konnte sicher sein, daß der andere das nicht für egoistische Zwecke ausnützte. Beide waren sie stolz und hatten lange gebraucht, bis sie sich so vertraut hatten, wie es nun zwischen ihnen der Fall war.
    Sie hatten sich gefunden, wenn man so wollte. Sie hatten ihre Grenzen akzeptiert und allmählich gelernt, was sie dadurch erst gewonnen hatten. „Was dann?" fragte Henna Zarphis. Ihr tiefschwarzes Haar wurde im Lichterspiel der 3-D-Schirme und Kontrollen in dunkle Schatten getaucht. Ihre großen dunklen Augen sahen ihn an, und ihr voller Mund mit den sinnlichen Lippen war ernst. „Dann wäre es wahrscheinlich an der Zeit, daß ich meinen Unsterblichkeitschip zur Verfügung stellte", erwiderte Rhodan. „Denn wer keine Fragen mehr stellt oder glaubt, alle Antworten und Weisheiten des Universums zu kennen, der ist ein Trottel und reif für den Schrottplatz."
    „Schrottplatz?" fragte sie.
    Er grinste und drückte nun seinerseits ihre Hand. „Für den Konverter", sagte er. „Aber du scheinst auch ein Problem zu haben, Henna."
    Er hätte sie nicht darauf ansprechen sollen. Vielleicht tat er es, um keine weiteren Fragen zu sich beantworten zu müssen. Er sah zu seinem Erstaunen, wie Voltago sich um neunzig Grad drehte und starr in die andere Richtung blickte, als wolle er sich demonstrativ von dem leise geführten Gespräch distanzieren.
    Samna Pilkoks erstaunter Ausruf enthob die Akonin einer Antwort. Sie zog ihre Hand zurück. Rhodan stand auf und ging zu der Ortungschefin, die einmal ihn, dann wieder ihre Monitore völlig entgeistert anstarrte. „Da... da ist etwas, das kann es

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