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1668 - Wolfsnacht

1668 - Wolfsnacht

Titel: 1668 - Wolfsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie dann über seine linke Schulter. Dann ging er mit ihr weg.
    Helen wusste nicht, wohin sie gingen. Sie hatte eine Idee, wurde aber abgelenkt, als sie den abgestellten Rover der beiden Polizisten passierten. Zwei Beine schauten neben der linken hinteren Seite des Rovers hervor. Sie gehörten dem chinesischen Polizeibeamten, der auf dem Bauch lag und sich nicht rührte, ebenso wie sein Kollege, der noch immer nahe der Mühlentür lag. Der Mann kümmerte sich nicht um die Bewusstlosen. Er ging weiter und die Frau blieb weiterhin über seiner Schulter liegen. Nach vorn konnte sie nicht schauen, aber es dauerte nicht lange, bis sie spürte, dass die Strecke leicht anstieg. Da wusste sie Bescheid!
    Und dieses Wissen war für sie einfach furchtbar.
    Sie wusste jetzt, dass das Ziel des Mannes das Schloss der Bulgaren war. Und niemand würde wissen, wohin man sie schaffte…
    ***
    Es war mal wieder schlimm. Und damit meinte ich mein Erwachen oder mein Hochsteigen aus einer Tiefe, die ich bewusst nicht erlebt hatte, sie aber nun verließ und allmählich wieder zurück in die Wirklichkeit kehrte.
    Ich war matt. Fertig. Fühlte mich kaum noch als Mensch. Die Energie war weg und auch die Erinnerung. Trotzdem gab es etwas, das mich antrieb, und ich öffnete die Augen. Doch zu sehen bekam ich nicht viel. Ich schaute auf irgendetwas, bewegte auch meinen Mund und spürte Dreck zwischen den Zähnen, vermischt mit kleinen Blättern oder Gräsern.
    Erst jetzt legte sich langsam in meinem Kopf ein Hebel um und mir war plötzlich klar, wo ich lag. Mich hatte ein harter Treffer im Rücken erwischt und zu Boden geschleudert. Dabei war ich auf mein Gesicht gefallen und hatte den Erdboden geküsst. Deshalb knirschte jetzt das Zeug zwischen meinen Zähnen. Ich drehte mich auf den Rücken, blieb starr liegen und wollte tief Atem holen: Zuerst musste ich das Zeug aus meinem Mund loswerden und spie es aus. Ich spürte die Beule im Nacken. Dort hatte es mich erwischt. Und zwar von oben und heimtückisch. Wer das getan hatte, war mir unbekannt und würde es wahrscheinlich noch eine Weile bleiben, doch mir fiel ein, dass ich den Weg nicht allein unternommen hatte. Suko war bei mir gewesen, und von ihm hatte ich nach meinem Erwachen weder etwas gehört noch gesehen.
    Wo steckte er?
    Hatte man ihn auch niedergeschlagen oder irgendwohin verschleppt? Der Gedanke daran machte mich munter. Nur konnte ich nicht so, wie ich gern gewollt hätte. Ich musste mich langsam bewegen, denn jede Hektik sorgte in meinem Nacken und auch im Kopf für ein wildes Durcheinander aus Schmerzen.
    Nur unter großen Mühen winkelte ich die Arme an. Mit den Ellbogen drückte ich mich hoch. Ich konnte mich jetzt umschauen, entdeckte meinen vertrauten Wagen - und sah ein Paar Beine am Hinterreifen.
    Sofort spürte ich einen Stich in der Brust. Ich musste nicht noch mal hinsehen, um zu wissen, dass die Beine meinem Freund Suko gehörten. Ihn schien es härter erwischt zu haben als mich. Und das war alles andere als eine Freude. Auch in den folgenden Sekunden bewegte er sich nicht und so blieb mir nichts anderes übrig, als zu ihm zu kriechen. Zudem dachte ich daran, dass wir nicht allein gewesen waren. Wir hatten uns mit einer gewissen Helen Winter getroffen, die uns mehr über die Entdeckung eines Werwolfs sagen wollte.
    Von ihr sah ich nichts und schob auch die Gedanken an sie zur Seite, denn Suko war wichtiger.
    Ich hörte ihn.
    Auf halber Strecke drang mir sein Stöhnen entgegen. Wenn mich nicht alles täuschte, war es mit einem leisen Fluch unterlegt.
    »Keine Panik, ich bin ja schon da.«
    Da hörte ich ihn lachen. Dann verschwanden seine Beine aus meinem Blickfeld. »Ich gehe mal davon aus, dass man dich auch reingelegt hat, Geisterjäger.«
    »Kannst du.«
    »Und wer?«
    »Frag mich was Leichteres.«
    »Schon gut.«
    Es dauerte nicht lange, da trafen wir uns beim Rover und nahmen den Wagen als Stütze, um uns in die Höhe zu ziehen.
    »Das war ein kollektiver Reinfall, John.«
    Beinahe hätte ich genickt. Im letzten Augenblick dachte ich an meinen Kopf und an den Nacken. Suko und ich standen uns gegenüber. Wir massierten unsere Nacken, auch wenn es wehtat. Zumindest ich stellte fest, dass ich mein Gleichgewicht noch nicht richtig wiedergefunden hatte und der leichte Schwindel noch nicht verschwunden war. Wir blieben neben dem Auto stehen und Suko sagte: »Das sind keine Geister gewesen, die uns niedergeschlagen haben.«
    »Ich weiß. Aber wer war es?«
    Suko verzog die

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