Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1669 - Der Kyberklon

Titel: 1669 - Der Kyberklon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
deine Stellvertreter und ihr Gefolge auf der ODIN mitzunehmen. Aber nur als Gäste und nicht als Kerkermeister. Das Oberkommando gebe ich jedenfalls nicht aus der Hand.
    Wir begleiten euch nur aus freien Stücken zu Siodor Thean, wenn wir uns überhaupt dazu entschließen. Dies hängt auch davon ab, ob das Ziel auf unserem Wege liegt oder nicht. Wir halten uns für unschuldig, und darum nehmen wir das Recht für uns in Anspruch, als Unschuldige behandelt zu werden, bis unsere Schuld bewiesen ist. Das ist meine Antwort, Bwosy. Davon weiche ich nicht ab."
    Mit einer solchen Reaktion hatte der Vatachh offenbar nicht gerechnet. Er schien nie im Traum mit einem so massiven Widerspruch gerechnet zu haben. Er zitterte förmlich vor Zorn und Aufregung. „Wir ziehen uns zur Beratung zurück!" verkündete er barsch.
    Unter dem Trommelwirbel seines Synthesizers zog er mit seinen beiden Stellvertretern und der Gish-Eskorte ab. „Jetzt bin ich aber gespannt, wie die Vatachh auf diesen Affront reagieren werden", murmelte Hogan Trauter unbehaglich, fügte aber rasch hinzu: „Um nicht mißverstanden zu werden: Ich halte deine Entscheidung für die einzig richtige, Perry Rhodan."
     
    *
     
    Mila und Voltago schlössen noch eine Reihe weiterer Tests erfolgreich ab. Mittlerweile konnte sich Mila dank Voltagos Hilfe mehr als vier Minuten lang über die bisherige Hemmschwelle von ihrer Schwester entfernen.
    Dabei gewann sie verblüffende Einblicke und Perspektiven in eine phantastisch wirkende Welt. Voltago sagte, daß diese Einblicke es waren, die ihr früher so schreckliche Alpträume und körperliches Gebrechen verursacht hätten - wenn sie sich zu weit von ihrer Schwester Nadja entfernt hatte, aus deren schützender Aura hinaus.
    Der Kyberklon erst machte es auf geheimnisvolle Art und Weise möglich, daß Mila ihre Fähigkeit gebrauchen konnte, ohne leiden zu müssen.
    Bei ihrem letzten Abstieg, bei dem sich Mila einmal vier Minuten und 26 Sekunden außerhalb des Bannkreises ihrer Schwester bewegt hatte, hatte sie eine eindrucksvolle Kostprobe von der wundersamen Welt in der Tiefe des Schachts bekommen.
    Voltago bewegte sich diesmal besonders rasch, um die verbleibende Zeit zu nutzen, einen größtmöglichen Bereich erforschen zukönnen. Er behauptete zwar, daß hier unten durch einen Relaxationseffekt die Zeit gedehnt würde, so daß sie in einer Minute Dinge vollbringen konnten, die unter normalen Bedingungen viermal soviel Zeit oder mehr beanspruchen würden.
    Aber dieser Zeit-Bonus war Voltago nicht genug. Er wollte die gegebene Frist noch viel effektiver nutzen. Darum trug er Mila, um rascher vorwärts zu kommen.
    Beim vorangegangenen Abstieg hatte Mila eine Art Zugang entdeckt. Die Zeit hatte jedoch nur noch dazu gereicht, wenige Meter in einen dahinterliegenden Korridor vorzudringen.
    Dann aber hatten sich die gefürchteten Anfälle angekündigt. Mila fühlte sich so schwach, daß Voltago sie zu Nadja in die Überlebenskabine zurückbringen mußte.
    Es war bereits am Montag um 18 Uhr Standardzeit, als sie neuerlich in den Schacht hinabstiegen. Diesmal wußten sie, wonach sie suchen mußten, und erreichten den Zugang in den unbekannten Bereich gleich zu Beginn ihres Abstiegs.
    Mila fühlte sich erstaunlich gut und war sicher, daß sie die Kraft hatte, mehrere Exkursionen hintereinander aus Nadjas Einflußbereich hinaus zu unternehmen, ohne gleich in die Kabine zurückkehren zu müssen. „Das ist jener Bereich, der mich zu meinen Ahnungen inspirierte", behauptete Voltago überzeugt. „Aber ich kann keinen Zugang sehen, wenn du mich nicht leitest. Zeig mir den Weg, Mila."
    Sie lotste ihn in diesen seltsamen Korridor. Durch abgesprochene Kommandos gab sie ihm zu verstehen, in welche Richtung er sich zu wenden hatte. „Halt!" rief sie plötzlich. „Was siehst du, Mila?"
    Die Spiegelgeborene sah einen Raum vor sich, der die Umrisse einer unregelmäßigen neuneckigen Wabe hatte. Seine Wände erschienen ihr durchsichtig. Sie konnte durch sie hindurchblicken, aber nicht erkennen, was dahinter lag.
    An einer der neun Wände stand ein Etwas, das fast so groß war wie die Überlebenskabine, in der Nadja auf sie wartete. Das Etwas hatte keine genau zu bestimmende Form. Es machte auf Mila den Eindruck einer Skulptur, die Dutzende ineinander verschlungene Fremdwesen darstellte und aus lauter Wülsten und Schläuchen, Tentakeln und verschiedenartigen Körpern zusammengesetzt zu sein schien. „Ist es ein kinetisches Objekt?" wollte

Weitere Kostenlose Bücher