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1671 - Chaos-Kämpfer

1671 - Chaos-Kämpfer

Titel: 1671 - Chaos-Kämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Gerechter und hat versprochen zurückzukommen, um den Ort zu befreien. Jetzt weiß ich, dass er nicht mehr kommen kann.«
    »Dafür bin ich hier«, sagte ich.
    »Ja, das stimmt.« Er sah mich wieder forschend an. »Du bist so ganz anders.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du passt nicht in unsere Zeit. Das sehe ich dir an. Deine Kleidung und überhaupt. Du bist ein Mensch, der sich verlaufen haben kann. Aber wie, das kann ich nicht erklären.«
    Ich nickte Galworth zu. »Es ist auch schwer, das gebe ich zu. Und ich möchte dich bitten, es einfach hinzunehmen und mir zu vertrauen.«
    »Das muss ich wohl.«
    »Aber ich habe Fragen und hoffe, dass du mir heuen kannst, sie zu beantworten.«
    »Lass es uns versuchen.«
    »Die Chaos-Kämpfer«, sagte ich, »wer sind sie und wo kommen sie her? Warum haben sie sich gerade diesen Ort ausgesucht?«
    »Weil er gottlos ist.«
    Mit dieser schnellen Antwort hatte ich nicht gerechnet. »Bitte, was sagst du?«
    »Ich schäme mich fast, es zu wiederholen, aber dieser Ort ist gottlos. Die Menschen haben ihn aufgebaut, aber sie wollten keine Kirche haben. Sie glaubten nur an sich und an das Böse. So haben sie sich der anderen Seite zugewandt. Der Magie der höllischen Kräfte…«
    »Und sind geflohen?«, hakte ich nach.
    »Das kann ich nicht glauben. Sie haben hier einen Stützpunkt gehabt…«
    »Ja. Es war auch keine richtige Flucht. Es war mehr ein Versehwinden. Keiner kann sagen, wo sie jetzt genau sind. Als sie hörten, dass ein Mensch kommt, der ihnen Widerstand entgegensetzt, da haben sie sich zurückgezogen. Sie wollten zu ihren Götzen, sie haben viele von ihnen angebetet, und man hat sie wohl erhört, denn wenn sie auftauchten, dann waren es keine Menschen mehr.«
    »Sondern Gespenster oder Geister«, vollendete ich.
    »Ja, so habe ich sie gesehen, wenn sie wie ein Sturmwind kamen. Die Chaos-Kämpfer, die ihren Meister gefunden haben. Jetzt sind sie die Sieger. Sie können überall hin, wohin sie wollen, und Hector de Valois hat sie nicht verjagen können.«
    »Nein, er nicht. Aber ich bin sein Nachfolger. Ich habe das Kreuz und ich kann dir sagen, dass mich das Schicksal hergespült hat. Und so schnell werde ich nicht weichen. Wenn sie wieder hier erscheinen, bin ich es, der sie erwartet.«
    »Das wäre mein letzter Wunsch. Aber ich weiß, dass sie stark sind. Du musst stärker sein.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Er griff mit seiner kalten Hand nach meiner. »Du sagtest, dein Name sei John Sinclair.«
    »Ja.«
    »Dann bist du kein Mann des Adels?«
    »Richtig. Da hat sich in meiner Zeit einiges geändert. Ich werde den Kampf trotzdem annehmen und denke auch, dass ich ihn gewinnen kann.«
    »Dafür bete ich.«
    Ich hatte mir eine neue Frage zu rechtgelegt. »Wann waren die Gespenster denn zum letzten Mal hier?«
    »Sie kommen immer wieder.«
    »Täglich?«
    »Und in der Nacht. Sie wollen ihre Heimat nicht ganz verlassen. Sie fühlen sich hier wohl.«
    »Dann werde ich dafür sorgen, dass dies aufhört.«
    »Dafür segne dich der Herr.«
    Es war schon ungewöhnlich gewesen, mit diesem Menschen zu sprechen. Ein alter Mann, der die Hoffnung nicht aufgegeben und an einen Retter geglaubt hatte. Es war nicht der erschienen, auf den er gehofft hatte, aber mir war es gelungen, ihn überzeugen zu können, und als ich ihn jetzt anschaute, lag auf seinem Gesicht so etwas wie ein friedlicher Ausdruck. Er nickte mir im Liegen zu und sprach davon, dass seine Zeit jetzt endgültig vorbei sei.
    »Willst du denn sterben?«
    »Ich muss. Es ist das Ende des Lebens. Das habe ich deutlich gespürt. Es reicht auch. Ich habe mich nie der Seite des Bösen zugewandt, ich war ein Freund des großen Hector de Valois, und jetzt weiß ich, dass er mich nicht im Stich gelassen hat, obwohl er nicht mehr lebt. Er ist durch dich gekommen, und ich kann jetzt in aller Ruhe sterben…«
    Diese Worte hörte ich nicht so gern. Aber ein alter Mensch wie er weiß, wann es dem Ende zugeht.
    »Wenn die Chaos-Kämpfer kommen«, sagte ich leise zu ihm, »werde ich mich ihnen stellen. Willst du zuschauen?«
    »Ach - wie denn?« Er lachte schluchzend. »Ich bin behindert, ich bin ein Krüppel.«
    »Hast du einen Stock?«
    »Ja, aber ich bin zu schwach, ihn zu holen.«
    »Wo steht er?«
    »Hier im Zimmer. Zwischen dem anderen Bett und der Wand.«
    »Gut. Dann hole ich ihn.«
    Einen Widerspruch hörte ich nicht. Er hätte mich auch nicht aufgehalten. Ich fand den Stock genau an der Stelle. Er war mit einer

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