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1672 - Ennox-Jagd

Titel: 1672 - Ennox-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Als sie abgeschlossen war, begann er zu würgen und mußte in aller Eile das Beiboot verlassen. Kurz glaubte er, sich übergeben zu müssen.
    Das Blut an seinen Händen stammte von den jungen Wölfen!
    Er setzte sich auf einen Stein, bis er die Übelkeit überwunden hatte. Quälende Gedanken erfüllten ihn. Er zweifelte nun nicht mehr daran, daß er selbst die Jungwölfe getötet hatte, konnte sich jedoch weder erklären, warum noch wie er es getan hatte. „Ich wollte euch helfen", sagte er mit tonloser Stimme. Er holte einen Desintegrator aus dem Beiboot und beseitigte die Kadaver. „Ich wollte euch nicht umbringen. Ich habe geschlafen. Ich kann es nicht im Schlaf getan haben!"
    Doch es war geschehen. Es gab auch nur eine Antwort auf seine Fragen: Er hatte die Tiere getötet, während sein Bewußtsein ausgeschaltet gewesen war. In dieser Zeit mußte irgend etwas Fremdes Einfluß auf ihn genommen und ihn zu der Tat veranlaßt haben.
    Er raufte sich die Haare, bis er Kopfschmerzen bekam. Verzweifelt und voller Ärger über das Geschehene stolperte er in die Landschaft hinaus, bis er sich so weit vom Beiboot entfernt hatte, daß er es nicht mehr sehen konnte.
    Plötzlich sah er es zwischen einigen Bäumen in verschiedenen Farben flimmern, als ob dort für einen kurzen Moment eine Art Nordlicht entstanden sei. Er bemerkte es aus den Augenwinkeln heraus, aber als er sich zur Seite wandte, um sich die Erscheinung genauer anzusehen, war sie verschwunden. „Ich werde verrückt", stöhnte er, während er den Daumen seiner rechten Hand in den Mund steckte und daran zu lutschen begann. „Die Typen, die mich irre nennen, bekommen allmählich recht!"
    Zwischen einigen Büschen standen drei ausgewachsene Mystery-Wölfe. Sie hatten eine Schulterhöhe von etwa anderthalb Metern und boten einen furchterregenden Anblick.
    Mit gelben Augen musterten sie ihn.
    Urskan Szoszowosky blieb stehen. Er war ganz ruhig. Seine Hand glitt zur Hüfte, obwohl er sich sehr gut daran erinnerte, daß er den Desintegrator in die Schleuse des Beibootes gelegt hatte, nachdem er die toten Jungwölfe in Asche verwandelt hatte.
    Er war jetzt unbewaffnet.
    Einer der drei Wölfe duckte sich, bis er mit der Schnauze beinahe das Moos berührte. Er hob den Rüssel und streckte ihn dem Terraner schnüffelnd entgegen. Langsam schob er eine Pfote vor die andere und näherte sich ihm dabei, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
    Szoszo klatschte einige Male leicht in die Hände, hob dann beide Hände über den Kopf und drehte beide in schneller Folge hin und her. Dabei bot er den Wölfen die offenen Handflächen.
    Wie erwartet ließ sich das Raubtier täuschen. Es gewann den Eindruck, daß er sehr viel größer war als es selbst und daß es nicht ratsam sein konnte, ihn anzugreifen. Es knurrte noch einmal drohend, wandte sich dann aber ab und verschwand mit den beiden anderen Wölfen im Unterholz. „Na also", seufzte der Wissenschaftler. „Sucht euch lieber ein anderes Opfer. Ich schmecke euch sowieso nicht."
    So hatte er schon oft angriffslustige Tiere beschwichtigen und entmutigen können.
    Er hielt es für sicherer, unter den gegebenen Umständen zum Beiboot zurückzukehren, beeilte sich dabei jedoch nicht sonderlich. Vielmehr blieb er immer wieder stehen, um sich Pflanzen und kleine Tiere anzusehen. Szoszowosky versuchte, sich ein Bild von der Natur in der Umgebung des Beibootes zu machen. Er war Lebensraumforscher, und sein Ziel war, die naturgegebenen Zusammenhänge in einem relativ kleinen Bereich zu erfassen und zu erklären.
    Als er das Beiboot erreichte, setzte er sich auf die Kante der Schleuse, nahm den abgelegten Desintegrator an sich und blickte sinnend auf das Land hinaus. Er glaubte, einen Fehler gemacht zu haben.
    War nicht in dem Bericht Lyndaras, der ihm unterwegs zumindest in Teilen zugänglich geworden war, von Energieerscheinungen auf Mystery die Rede gewesen? Hatte sie Erscheinungen gemeint, wie er sie glaubte beobachtet zu haben?
    Er ging in die kleine Zentrale des Beibootes, legte den Strahler zur Seite, weil es ihm zu unbequem war, ihn zu tragen, schaltete die Beobachtungsgeräte ein und tastete mit ihnen die Umgebung ab. Dabei ging er mit äußerster Geduld vor, um sich kein Detail entgehen zu lassen, entdeckte jedoch nichts Verdächtiges. „Ich muß der Sache auf den Grund gehen", sagte er, holte eine Antigravplatte und stapelte eine Reihe von Geräten darauf, die er für seine Untersuchungen benötigte.
    Er schritt neben der Platte

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