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1672 - Ennox-Jagd

Titel: 1672 - Ennox-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Forschungsobjekte möglich machte.
    Als die Sonne unterging und Dunkelheit heraufzog, stiegen winzige Insekten aus dem Unterholz auf und begannen im letzten Licht zu tanzen. Er hörte das Sirren ihrer Flügel, und hin und wieder verspürte er Bisse im Nacken oder auf den Armen. Er achtete kaum darauf, denn plötzlich irrlichterte es zwischen den Büschen.
    Dieses Mal sah Urskan Szoszowosky es sehr deutlich, so daß gar nicht erst Zweifel aufkommen konnten. Zwei farbige Energiefelder, die weder eine bestimmte Form noch Konturen hatten, bewegten sich unmittelbar hinter dem Wolf zwischen den Büschen.
    Sie hielten sich mehrere Sekunden lang und verloschen dann ebenso plötzlich, wie sie gekommen waren.
    Der Wissenschaftler griff sich an den Kopf und massierte stöhnend die Schläfen, weil er stechende Schmerzen verspürte, die nun jedoch schnell nachließen. Er achtete nicht weiter darauf, sondern kontrollierte die verschiedenen syntronischen Geräte, die er mit sich führte. Kein einziges von ihnen zeigte irgend etwas an, keines hatte im Zusammenhang mit der Energieerscheinung etwas aufgezeichnet.
    Wiederum erinnerte Szoszowosky sich an die Schilderungen Lyndaras und machte sich Notizen. Für ihn war die Energieerscheinung Detail eines Lebensraums; er hielt es für möglich, daß die Mystery-Wölfe ein anderes Detail waren, das zusammen mit vielen anderen Elementen ein Gesamtbild ergab. Er war es gewohnt, solche Einzelerscheinungen mosaikartig zusammenzusetzen, um daraus einen umfassenden Eindruck zu gewinnen. Er sah grundsätzlich nichts außerhalb eines großen Rahmens, sondern versuchte stets aus vielen Bausteinen das Bild eines Lebensraums zusammenzusetzen. Oft genug hatte er dabei die Erfahrung gemacht, daß seine Ideen anderen als abwegig und indiskutabel erschienen, am Ende jedoch zur Wahrheit geführt hatten.
    Plötzlich verspürte er einen leisen, bedrohlichen Druck im Rücken, der ihm signalisierte, daß sich ihm etwas näherte. Er fuhr herum und sah einen riesigen Mystery-Wolf, der auf ihn zujagte. Das Tier hatte die Ohren fest an den Kopf gelegt, den Rüssel hoch erhoben und den mächtigen Rachen weit geöffnet.
    Mit ihm tauchten die anderen Mystery-Wölfe aus der Deckung auf. Von allen Seiten rasten sie gleichzeitig heran, und er wußte, daß er sie nun nicht mehr mit einem Trick abwehren konnte.
     
    5.
     
    „Boris war einige Zeit in der ANSON ARGYRIS", berichtete Scricor, als er das Beiboot verließ und zu Homer G. Adams ging, der unweit des Kleinraumers auf einer schwebenden Antigravplatte' stand und die Arbeit der Roboter beobachtete, die das gesamte Gelände auf der Suche nach dem ausgebrannten Zellaktivator durchsuchten. „Er meint, unter Umständen müßten wir unsere Aktion überdenken."
    Der Chef der Kosmischen Hanse schüttelte den Kopf. „Wenn du damit meinst, daß wir die Suche nach dem Geheimnis von Mystery aufgeben und unverrichteter Dinge zur Erde zurückkehren, dann stößt du bei mir auf Granit", lehnte er ab. „Zitha und einige andere Ennox waren bei ihm", berichtete der Chefwissenschaftler der QUEEN LIBERTY. „Sie machten einen ausgesprochen schwachen Eindruck, als seien sie grenzenlos erschöpft."
    „Das ist nicht auf unsere Arbeit hier zurückzuführen", behauptete Adams. „Zitha hatte wiederum Mühe, sich zu äußern", fuhr Scricor besorgt fort. „Sie hat wörtlich gesagt: >Ihr tötet!<"
    „Ihr tötet?"
    „Was immer das zu bedeuten hat. Genau das waren ihre Worte."
    Homer G. Adams blickte mit verengten Augen auf das Land hinaus. Es war dunkel geworden, so daß er nur wenig erkennen konnte. „Davon halte ich nichts", entgegnete er. „Die Roboter graben das Land bis in eine Tiefe von zwei Metern um und holen jedes Stück Metall an die Oberfläche, das sie finden.
    Dabei töten sie aber niemanden."
    Scricor hatte einen Riegel Schokolade mitgebracht. Er bot Adams davon an, doch der Halbmutant lehnte ab. „Die Ennox sind mir manches Mal auf den Geist gegangen", sagte Scricor, „und ich habe sie mehr als einmal wegen ihrer Neugier und Aufdringlichkeit verflucht, aber ich möchte keinen von ihnen töten!."
    Homer G. Adams war nicht zu erschüttern. „Du brauchst keine Bedenken zu haben, das tun wir nicht."
    „Und wenn doch?"
    „Dann sollen die Ennox endlich ihre Geheimniskrämerei aufgeben und uns offen und ehrlich sagen, was wir wissen wollen", versetzte er emotionslos. „Ich will wissen, welches Geheimnis Mystery in sich birgt. Ich will endlich wissen, was mit diesen

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