Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1673 - Brennendes Atlantis

1673 - Brennendes Atlantis

Titel: 1673 - Brennendes Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
störte. Die Sicht war frei und Purdy Prentiss pfiff leise durch die Zähne.
    »Was ist das denn?«, flüsterte sie. »Das gibt's doch nicht.«
    »Doch.«
    Uns störte niemand, und so konnten wir das Bild, das sich uns bot, in aller Ruhe aufnehmen. Innerhalb eines großen Kellerraums brannte ein Lagerfeuer. Schwacher Rauch stieg gegen die Decke, ohne dass er sich dort verteilte. Es musste einen Kamin geben, der ihn aufsaugte. Das war nur ein Nebenschauplatz, wichtiger waren das Feuer und die Gestalten, die sich darum verteilt hatten.
    Die weißen Wölfe.
    Nicht nur ein Tier sahen wir. Der weiße Wolf, der Purdy in London besucht hatte, musste wohl zwischen ihnen liegen. Wenn ich mich nicht verzählte, waren es sechs dieser Tiere, die sich von den Flammen wärmen ließen und dabei nichts taten, obwohl sie uns gesehen haben mussten.
    »He, das ist ein Hammer, John.« Purdy schüttelte den Kopf. »Warum liegen sie hier?«
    »Nun ja, sie haben sich ein Versteck gesucht, das ist alles. Sie wissen, dass sie gejagt werden, und haben sich hierher zurückgezogen. Vielleicht wollen sie hier auch das Ende des Kontinents überleben. Möglich ist in diesem Fall vieles.«
    »Klar. Nur hätte ich mir diesen Keller nicht als Versteck ausgesucht. Es kommt mir wie eine Falle vor.«
    »Meinst du, weil es nur einen Eingang oder Ausgang hat?«
    »Zumindest haben wir keinen zweiten gesehen.«
    »Und wenn sie nichts Besseres gefunden haben?«
    Das Argument war nicht von der Hand zu weisen, wobei ich nicht daran glaubte.
    »Sie sind keine Feinde, das steht für mich fest«, sagte die Staatsanwältin. »Ich denke, dass wir näher an sie herangehen sollten. Sie müssen doch eine Botschaft haben.«
    »Klar.«
    Wir blieben dicht beisammen, als wir Schritt für Schritt auf das Lagerfeuer und die Wölfe zugingen. Die Tiere bewegten sich nicht. Sie schauten gelassen zu und schienen sogar auf uns gewartet zu haben. Keines bewegte sich.
    Schon bald spürten wir die schwache Wärme des Feuers. Der Rauch war kaum zu riechen, weil er sofort durch ein Loch in der Decke abzog. Wie wir uns letztendlich verhalten sollten und was geschehen würde, wussten wir nicht. Es herrschte schon eine gewisse Spannung, und es lag an den weißen Wölfen, etwas zu unternehmen.
    Und es passierte auch.
    Einer von ihnen, es war das Tier, das etwas vor den anderen lag, erhob sich mit einer trägen Bewegung. Es schüttelte sich kurz, dabei sträubte sich sein Fell, dann richtete es seinen Blick auf uns, und ich hörte, wie Purdy Prentiss neben mir ein leises Lachen von sich gab.
    »Das ist er doch.«
    »Bist du sicher?«
    »Schau mal in seine Augen.«
    Das tat ich, ohne allerdings völlig überzeugt zu sein. Da musste ich mich auf Purdy verlassen und gab wenig später zu, dass sie wohl recht hatte.
    Das Tier kam auf uns zu. Den Kopf hatte es angehoben und als es uns erreichte, da drängte es sich gegen die Beine der Staatsanwältin und stupste sie zudem an.
    »Der will was von dir.«
    »Klar. Nur was?«
    »Das wird er dir schon zeigen.«
    Ich hielt mich zurück. Es war zudem normal, dass sich der Wolf mehr mit Purdy Prentiss beschäftigte, letztendlich war er auch in ihrer Wohnung erschienen.
    Noch einige Male wurde sie angestupst und dann auch in eine bestimmte Richtung gedrängt. Purdy verstand. Sie musste sich nach links drehen und ging dann die ersten Schritte.
    Genau das hatte der Wolf gewollt. Er blieb dicht bei ihr, sodass sich die beiden immer wieder berührten. Er führte sie tiefer in den unterirdischen Raum hinein und damit weg vom Feuer, sodass beide allmählich aus meinem Blickfeld verschwanden.
    Genau das wollte ich nicht. Ich musste wissen, wie es weiterging. Letztendlich waren wir hier in diese unterirdische Welt geführt worden und das musste einen Grund haben.
    Bevor ich ebenfalls losging, schaute ich noch mal zurück und war beruhigt, dass sich die anderen Tiere nicht rührten. Sie blieben um das Lagerfeuer herum sitzen, als wollten sie auch weiterhin nicht mehr als nur Statisten sein.
    Je weiter wir gingen, umso mehr verlor das Feuer seine Kraft. Auch der letzte Flackerschein schien vom Boden aufgesaugt zu werden, und von Purdy Prentiss und ihrem vierbeinigen Begleiter sah ich nur noch die Umrisse.
    Ich griff wieder zu meiner Lampe. Ich bekam die beiden in den Lichtkegel und sah, dass sie stehen geblieben waren. Beim Näherkommen erkannte ich den Grund, denn vor ihnen befand sich eine Tür. Sie war mehr ein Zugang zu einem Verschlag, denn sie bestand aus

Weitere Kostenlose Bücher