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1673 - Brennendes Atlantis

1673 - Brennendes Atlantis

Titel: 1673 - Brennendes Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Er ist mein Freund. Er hat mein Leben gerettet und jetzt habe ich von ihm Abschied nehmen müssen.«
    Purdy Prentiss drückte sie an sich. »Das ist schon okay, Dorothy, glaub mir. Wir gehören nicht hierher, das musst du dir immer vor Augen halten.«
    »Du hast recht. Aber es ist alles zu viel für mich. Ich habe das Gefühl, eine ganz andere zu sein. So etwas habe ich noch nie erlebt.«
    »Du bist noch jung, Dorothy, und du wirst es…«
    »Ich bin sechzehn.«
    »Also jung.«
    Dorothy hob die Schultern und wandte sich ab. Sie wollte den Keller hier verlassen und ging mit langsamen Schritten in Richtung Feuer. Daran mussten wir vorbei, um die Treppe zu erreichen. Der Wolf blieb an unserer Seite. Er führte sich noch immer auf wie ein Leibwächter. Die anderen Tiere kümmerten sich nicht um ihn. Sie verfolgten uns mit ihren Blicken und blieben dabei völlig - normal. Genau bis zu dem Zeitpunkt, als sich ihr Fell sträubte und sich die Ersten aus ihrer liegenden Position erhoben. Sie stellten sich hin, ohne die Nähe des Feuers zu verlassen.
    Auch unser Wolf ging nicht mehr weiter. Er drängte sich dicht an seinen jungen Schützling und ließ ein leises Knurren hören, was Purdy und mir nicht verborgen blieb.
    »Was hat er, John?«
    »Keine Ahnung. Aber auch die anderen Tiere haben sich verändert. Keines liegt mehr.«
    Purdy rollte mit den Augen. Sie sprach nur ein Wort aus. »Gefahr?«
    »Ja!«
    »Aber wir merken noch nichts.«
    Ich hob die Schultern und kümmerte mich wieder um die Wölfe. Sie hatten sich nicht wieder hingelegt, sondern standen alle. Und sie schauten nur in eine Richtung. Mit ihren kalten Augen hielten sie die Treppe im Blick.
    Auch der Wolf, der so dicht bei uns stand, konzentrierte sich in Richtung Ausgang. Sein Fell war ebenfalls nicht mehr so glatt und sein Maul war geöffnet. Dabei war ein leises Knurren zu hören, was auch Dorothy auffiel.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte ich leise.
    Dorothy stieß mich an. »Die Tiere haben Angst, große Angst sogar.« Sie räusperte sich und flüsterte: »Ich kenne sie gut. Ich war lange genug bei ihnen, und ich glaube, dass wir bald…« Sie hob die Schultern. »Ich weiß nicht.«
    Ich dachte daran, dass die Gefahr nur von außen kommen konnte. Das heißt, wenn uns jemand angriff, dann würde er die Treppe herabkommen.
    Da war nichts zu hören, aber die Wölfe benahmen sich so, als säßen sie in der Falle. Sie drängten sich dicht zusammen, sodass sie einen Pulk bildeten, der sich vor dem Feuer aufhielt.
    Ich nickte Purdy zu und sagte leise: »Bleib du bitte bei dem Mädchen. Ich schaue mich mal um.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Klar.«
    Ich bewegte mich mit leisen Schritten. Dabei schaute ich zurück, weil ich sehen wollte, wie sich die Wölfe verhielten. Sie taten nichts. Sie hielten sich zurück, blieben aber auf der Lauer. So hatte ich eine kleine Rückendeckung.
    Außerdem war Purdy auch noch da.
    Meine Lampe ließ ich eingeschaltet. Mit den letzten beiden Schritten erreichte ich die Öffnung, drehte mich nach rechts und mein Blick flog die Stufen der Treppe hoch.
    Zuerst sah ich nichts, weil es zu dunkel war. Dann schaute ich genauer nach, weil sich meine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, und entdeckte dort, wo die Treppe zu Ende war, einige Gestalten, die menschliche Umrisse hatten.
    Automatisch schlug mein Herz schneller. Es gab nur die eine Art von Menschen, die ich hier kannte.
    Es waren die Typen mit den nackten Oberkörpern. Jetzt wollte ich sicher sein, dass sie es auch waren, und schickte den Strahl meiner Lampe über die Stufen hinweg.
    Die Lichtmenge reichte aus, um mich die Gestalten genau erkennen zu lassen, die oben am Ende der Treppe warteten. Wie viele es waren, fand ich nicht heraus, aber mehr als zwei, und ich spürte einen leichten Druck im Magen.
    Dass die Krieger angestrahlt wurden, machte ihnen nichts aus. Sie bewegten sich, sie sprachen in ungewöhnlich gutturalen Lauten miteinander und deuteten immer wieder die Treppe hinab. Es war klar, dass sie dort oben nicht bleiben würden. Sie mussten runter zu den Wölfen und ich fragte mich, warum sie das vorhatten. Was hatten ihnen die Wölfe getan? Waren sie echte Feinde oder suchten auch sie nur ein Versteck? Der Gedanke daran war gar nicht so verkehrt, denn jetzt hörte ich von draußen wieder dieses tiefe Grollen, das auf einen Vulkanausbruch hindeutete.
    Dieses Geräusch war so etwas wie ein Startsignal für die Krieger. Sie bewegten

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