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1676 - Im Gravo-Kubus

Titel: 1676 - Im Gravo-Kubus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wege, die er vor allen anderen verborgen hielt.
    Mila blickte ihre Schwester an, die verzerrt lächelte. Selbstverständlich wußte Nadja, daß sie bei dieser Expedition einen geringeren Stellenwert hatte.
    Bei aller Vertrautheit und Nähe - Perry Rhodan war ziemlich sicher, daß die Zwillinge selbst untereinander dieses Problem noch nicht in voller Deutlichkeit angesprochen hatten. „Ich werde bei dir sein, Mila...!" versprach Nadja. Mila nickte tapfer. „Dann werde ich es versuchen", sagte sie leise. „Und du wirst mich schützen, Voltago?"
    „Selbstverständlich", antwortete der Kyberklon ohne Zögern. Er zeigte ein kaum merkliches Lächeln. „Du wirst sehen, es wird aufregend werden."
    Mila Vandemar lächelte traurig. „Das soll ein Trost sein? Einverstanden, Perry, wir machen uns fertig." Rhodan blickte auf die Uhr. „In genau fünfzig Minuten starten wir. Zuerst Space-Jet eins, der Pseudo-Noman-Drake. Ich werde selbst an Bord sein. Die zweite Space-Jet kannst du übernehmen, Atlan."
    „Ich fliege mit dir, Vater, wenn du einverstanden bist." Perry Rhodan nickte. „Die Zwillinge und Voltago werden mit Atlan fliegen; ihr landet erst, wenn wir den Gravo-Kubus erreicht und gesichert haben. Noch etwas - absolute Funkstille. Nur im äußersten Notfall wird gefunkt.
    Alles klar? Dann los, gehen wir die Sache an!
     
    7.
     
    Nosrein genoß die Ruhe seiner Gedanken. Er hatte sich ganz in seinen Panzer zurückgezogen, spürte die Energie in seinen Leib strömen und erinnerte sich mit Vergnügen daran, daß auf Noman wieder Ruhe herrschte.
    Obwohl mehr als ein Umlauf vergangen war, entsann sich Nosrein noch sehr gut der schrecklichen Zeit der Versuchung und Prüfung. Fremde waren auf dem Planeten gelandet, die sich Galaktiker nannten; sie besaßen Raumschiffe und schreckliche Waffen und sie hatten etliche Noman-Draken getötet oder verwundet.
    Was diese Geschöpfe zu ihrem Handeln bewogen hatte, war Nosrein niemals so recht zugänglich gewesen. Die Philosophie seiner Spezies war kontemplativ, sie beschränkte sich aufs Grübeln und Nachdenken, auf Meditation und spitzfindige Argumentationen. Niemals war die Ideenwelt der Noman-Draken ausgerichtet gewesen aufs Handeln, nur auf die Betrachtung.
    Daß es den Noman-Draken unter Nosreins Führung gelungen war, die Galaktiker zurückzutreiben, verursachte dem Planetarier heute noch Schwierigkeiten. Auf seltsame und irgendwie schauerliche Art und Weise hatten es die Noman-Draken geschafft, ein Konzept des organisierten Kampfes zu entwickeln; in gewisser Weise waren sie über sich selbst hinausgewachsen.
    Einigen Noman-Draken waren diese Tage durchaus nicht gut bekommen. Drolphyn beispielsweise, ohnehin ein reichlich schlampiger Denker, grübelte seither über etwas nach, das er Strategie und Taktik nannte. Wenn Nosrein den wirren Vortrag richtig verstanden hatte, beabsichtigte Drolphyn, die schaurige Handlungsweise des Kämpfens gedanklich zu durchdringen und dadurch in eine Art Kunst oder gar Wissenschaft zu verwandeln - eine Vorstellung, die Nosrein zutiefst erschreckte.
    Er sann viel lieber darüber nach, wie es philosophisch möglich war, so verschiedenartig aussehende Geschöpfe wie die Besucher von damals in einer Kategorie begrifflich zu erfassen.
    Auf den ersten Blick war das sehr einfach - sie waren die Fremden von den Sternen. Aus dem Blickwinkel der Noman-Draken war das eine hinreichende Definition, die die Fremden sorgfältig und vollständig von den Einheimischen unterschied. Aber genügte das?
    Nosrein entsann sich der seltsamen Fremden. Sie hatten andere Gliedmaßen gehabt, andere Körperproportionen als die Noman-Draken. Das war zu erwarten gewesen. Nur ein kompletter Narr konnte annehmen, seine eigene Spezies sei die einzige im Universum vertretene.
    Wenn es außerhalb von Noman Leben gab, und offensichtlich gab es das, dann war es mit höchster Wahrscheinlichkeit gänzlich anders konstruiert als die Noman-Draken. Und so war es auch gewesen.
    Seltsam nur, wie unterschiedlich die Fremden auch untereinander gewesen waren. Nicht nur, daß es solche mit vier und solche mit sechs Gliedmaßen gab; selbst die nur viergliedrigen hatten noch eine Fülle von Unterschieden aufzuweisen gehabt. Es hatte kleine und große und sehr große gegeben, aber das waren lediglich Äußerlichkeiten gewesen.
    Viel wichtiger waren die philosophischen Unterschiede. Der Anführer der Galaktiker hatte wenigstens annähernd das Niveau eines Denkers erreicht, mit diesem Wesen hatte

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