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1678 - Das Selbstmord-Haus

1678 - Das Selbstmord-Haus

Titel: 1678 - Das Selbstmord-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann und nuckelte noch mal an ihrem Drink, »wir hätten mit ihrem Mann gern über ein bestimmtes Thema gesprochen, das nichts mit der Bankenwelt zu tun hat.«
    »Hört sich schon besser an. Und worum geht es?«
    »Um einen Tempel«, sagte Bill, der doch nicht so lange schweigen konnte.
    Judy Kerr zeigte sich irritiert. »Ahm - was haben Sie gesagt?«
    »Es geht um einen Tempel.«
    Ein lang gezogenes »Aaaahhh« und anschließend die Frage: »Ist es ein ägyptischer, ein griechischer oder ein römischer Tempel?«
    »Wohl nichts von dem.«
    Judy Kerr schüttelte den Kopf. »Dann verstehe ich nicht, was Sie damit meinen.«
    »Es ist auch schwer, Judy. Es muss hier in London einen Ort geben, der Tempel genannt wird.«
    »Aber nicht von mir.«
    »Das haben wir jetzt gehört. Er ist allerdings unter Bankern bekannt. Das haben wir herausgefunden. Deshalb sind wir auch zu Ihnen gekommen und dachten, dass Sie uns weiterhelfen können.«
    »Nein, das ist nicht möglich. Ich kenne keinen Tempel. Aber warum interessiert Sie das?«
    Bill sagte: »Weil ich in einem bestimmten Fall recherchiere. Sie wissen ja, welchem Beruf ich nachgehe…«
    »Sie sind Reporter.«
    »Genau.«
    Jury Kerr schüttelte den Kopf. Dann sagte sie: »Ich kann nur nicht begreifen, was dieser Tempel mit meinem Mann zu tun haben soll. Das ist mir ein Rätsel.«
    »Angeblich ist es ein Ort, an dem sich Banker treffen.«
    Mrs. Kerr warf Bill einen schrägen Blick zu. »Denken Sie da an einen geheimen Ort?«
    »Das kann man so sagen.«
    »Hm.« Sie furchte die Stirn, trank einen kräftigen Schluck und hob die Schultern.
    »Mein Mann spricht nicht oft über berufliche Dinge mit mir. In der letzten Zeit der Krise hat sich das etwas geändert. Auch wir haben Geld verloren, was sich jedoch in Grenzen hält. Nur von einem Tempel hat er nie etwas erwähnt. Das müssen Sie mir schon abnehmen. Deshalb kann ich Ihnen auch keinen Hinweis geben, der Sie weiterbringt.«
    Sheila nickte und sagte: »Schade.«
    »Tja, da kann man nichts machen.«
    So leicht wollte Bill nicht aufgeben. Er kam auf Gordon Kerr zu sprechen. »Ist Ihr Mann so krank, dass er mit uns nicht sprechen kann?«
    »Das weiß ich nicht. Heute Morgen war er ziemlich daneben. Ich habe mich zudem nicht mehr getraut, zu ihm zu gehen. Er hat es auch nicht gewollt. Wenn das der Fall ist, kann man meinen Mann nur schwer umstimmen.«
    Bill hob die Schultern. »Da kann man wohl nichts machen. Da war unser Besuch wohl umsonst.«
    »Tut mir leid. Aber wir sollten das Treffen wiederholen, wenn Gordon wieder okay ist. Sie können ihn dann ja selbst nach dem Tempel fragen.«
    »Das ist eine gute Idee.«
    Es war die Zeit des Aufbruchs. Bill, der als Letzter aufstand, warf zufällig einen Blick auf die breite und offen stehende Terrassentür. Im Raum dahinter sah er eine Bewegung.
    »Ist das Ihr Mann?«, fragte er.
    »Wo?«
    Bill deutete auf die Terrassentür. Judy Kerr musste sich leicht umdrehen, dann hätte sie mit einem Blick erfasst, wer dort stand.
    »Du bist es, Gordon. Ich dachte, du hättest dich hingelegt.«
    Er kam näher und sagte: »Jetzt nicht mehr.«
    »Aber es geht dir nicht gut.« Sie lief auf ihren Mann zu und stützte ihn ab. Sheila und Bill waren der gleichen Ansicht. Gordon Kerr sah alles andere als frisch und gesund aus. Er war ein stattlicher Mann mit schlohweißen Haaren und einem männlichen Gesicht. Die sonnenbraune Haut war fahl geworden und Kerr trug auch keinen Business-Anzug, sondern eine Jogginghose und ein graues T-Shirt, das einige Schweißflecken aufwies. Die rechte Hosentasche war ausgebeult und hing nach unten. Wie ein Kind führte ihn Judy zu einem Sitz. Dort ließ sich der Mann niederfallen. Sofort bekam er etwas zu trinken, was er in sich hineinschüttete.
    »Geht es dir jetzt besser?«
    »Etwas.«
    »Soll ich dir noch was geben?«
    »Nein, bitte nicht.« Er drehte den Kopf und schaute zu den Conollys hin, die sich nicht wieder gesetzt hatten und abwarteten. »Du hast Besuch bekommen?«
    »Ja, Sheila und Bill Conolly. Du solltest dich an sie erinnern. Wir haben sie auf einer Party getroffen und uns sehr nett mit ihnen unterhalten.«
    Gordon Kerr dachte nach. »Ja, ich glaube. Conolly ist Journalist, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und warum sind die beiden gekommen?«
    Auch jetzt sprach Gordon Kerr noch mit einer schweren Stimme, als hätte er Probleme, die Worte in die richtige Reihenfolge zu bringen.
    Bill hatte auf eine derartige Frage gewartet. »Wir haben eigentlich mit Ihnen reden

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