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1678 - Das Selbstmord-Haus

1678 - Das Selbstmord-Haus

Titel: 1678 - Das Selbstmord-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch in diesem Fall nahm ich die Schläge als positiv hin. Zugleich hörte ich einen wilden Schrei, der nicht von dem Mann stammte. Er fegte auch nur durch meinen Kopf und ich glaubte, dass er mich aus dem Unsichtbaren erreicht hatte.
    Es war ein Feind, der sich nicht zeigte, der allerdings die Kontrolle über diesen Bau besaß.
    Der Mann unter mir schnappte nach Luft. Er röchelte, er schlug seine Handflächen gegen den Boden, und jetzt strömten ungewöhnliche Laute aus seinem Mund. Der Mann schien die Luft trinken zu wollen. Ich sah die Druckstellen an seinem Hals. Die Fingernägel waren so tief in die Haut eingedrungen, dass sie dort kleine Wunden hinterlassen hatten.
    Mehr konnte ich für den Mann im Moment nicht tun. Jetzt waren andere Dinge wichtig. Ich hatte die Veränderung in meinem Kopf nicht vergessen. Das war ein Kontakt gewesen, aber leider wusste ich nicht, mit wem. Bill Conolly und Suko hatten mich erreicht und auch zugeschaut, was hier passiert war. Ich sah ihre fragenden Blicke auf mich gerichtet.
    »Und?«
    »Sorry, Bill, aber ich kann es dir nicht erklären.«
    »Was war denn mit ihm?«
    »Er hat sich selbst umbringen wollen.«
    »Was?«
    »Ja, erwürgen.«
    Bill bekam große Augen. Dann schüttelte er den Kopf. Er sagte nichts mehr und ging zur Seite.
    Dafür sprach Suko mich an. »Hast du eine Erklärung dafür?«
    »Ich nicht. Aber mein Kreuz. Wir befinden uns hier in einer schwarzmagischen Sphäre. Ich gehe davon aus, dass wir es mit einem Ableger der Hölle zu tun haben.«
    »Okay, du meinst das seltsame Licht.«
    »Auch das.«
    Suko deutete auf den Mann, der sich etwas beruhigt hatte, aber noch immer am Boden lag. »Und du meinst, dass er sich umbringen wollte? Mit den eigenen Händen?«
    »Ja.«
    Suko schwieg. Er schaute sich allerdings um. Wie jemand, der nach einem Gegner sucht. Aber es war niemand zu sehen. Das ungewöhnliche Licht allerdings war nicht verschwunden.
    »Können wir was tun, John?«
    »Im Moment nicht.«
    »Also müssen wir darauf warten, dass der Mann wieder zu Kräften kommt und seine Aussage machen kann.«
    »Ja. Vielleicht kann er uns mehr sagen.«
    »Okay.«
    Der Fremde hatte sich wieder so weit gefangen, dass er die Umgebung wahrnahm. Er schaute uns aus seiner Froschperspektive an und bewegte seine Lippen, weil er etwas sagen wollte, was er leider noch nicht schaffte.
    Am besten war es, dass ich ihm ein Lächeln schenkte. So konnte er sicher sein, dass er von uns nichts zu befürchten hatte. Suko und ich streckten ihm auch die Hände entgegen, und er nahm dieses Angebot an. Wir zogen ihn auf die Füße. Er blieb stehen, schwankte aber und gab krächzende Laute von sich, als er versuchte, etwas zu sagen.
    »Bitte, lassen Sie sich Zeit.«
    Er nickte. Dann schüttelte er den Kopf und versuchte erneut, sich zu artikulieren.
    »Wer - wer sind Sie?«, krächzte er.
    »Zumindest nicht Ihre Feinde.«
    Er nickte.
    Ich hoffte, dass er inzwischen wieder innerlich gefestigt war, und kam direkt zum Thema. »Es hat so ausgesehen, als hätten Sie sich umbringen wollen. Mit den eigenen Händen erwürgen…«
    Er sagte erst mal nichts. Dann nickte er und schüttelte sofort danach den Kopf.
    »Nicht?«, fragte ich.
    »Das war nicht ich«, flüsterte er mit rauer Stimme. »Nein, das bin ich nicht gewesen.«
    »Und wer war es dann?«
    »Der Wächter.«
    »Ist er hier?«
    Der Mann nickte und schaute sich um, aber es war niemand zu sehen. Ich dachte daran, was mir widerfahren war, und fragte: »Ist er unsichtbar?«
    »Ein-ein Geist…«
    »Und was hat er Ihnen getan?«
    »Er hat alles befohlen.«
    »Und jetzt ist er weg?«
    »Ja, aber er wird zurückkommen, das weiß ich. Das hier ist seine Welt, hier kann er tun und lassen, was er will. Dessen bin ich mir sicher. Ich weiß, dass es grauenvoll ist, aber…«
    »Wie heißen Sie denn?«, fragte Suko.
    »Patrick Füller.«
    »Banker?«
    »Ja.«
    »Und Sie haben auch verloren?«
    Er senkte den Kopf.
    Uns musste er nicht viel erzählen. Es war jetzt für uns wichtig, dass wir denjenigen fanden, der für uns nicht sichtbar war, aber seine Zeichen hinterlassen hatte. Dieses blaue Licht musste aus seiner Welt stammen. Zudem fühlte ich mich beobachtet, und als ich mein Kreuz berührte, da war noch immer die Wärme vorhanden. Sukos Frage hörte sich leicht frustriert an. »Was können wir tun?«
    »Warten.«
    »Du meinst, dass er kommt?«
    »Nein, er ist schon da.«
    »Und wo?«
    Ich gab ihm keine Antwort mehr, aber meine Augen weiteten sich, als

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