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1682 - Das Blutschiff

1682 - Das Blutschiff

Titel: 1682 - Das Blutschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leichen. Denk an das, was ich in der Nacht gesehen habe. Da kommt etwas auf uns zu, das kann ich dir versichern. Die Vorfälle sind der Anfang vom Ende, das ist meine Meinung. Hier erleben wir etwas Unglaubliches, das ich kaum wage auszusprechen.«
    »Tu es trotzdem.«
    Kathy Lester beugte sich vor. »Erinnere dich daran, was man mit dir getan hat. Man hat dich verletzt, angestochen, und dann hat man das Blut getrunken. Ist das normal?«
    »Nein.«
    »Eben.«
    Mike atmete tief ein. »Was willst du damit sagen, Mutter?«
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Ich will es von dir hören.«
    Kathy Lester sagte noch nichts. Sie strich sich über ihr graues Haar, runzelte die Stirn und geriet in eine Phase der Verlegenheit. Erst nach einer Weile sagte sie mit leiser Stimme: »Ich habe daran gedacht, dass du von Vampiren überfallen worden bist. Von Blutsaugern, die dich verletzt haben, um dein Blut zu trinken. Wie das von Larry Elmhurst. Der ist tot. Du kannst Glück gehabt haben, weil sie satt waren. Ja, das ist mir durch den Kopf gegangen.«
    Mike sagte nichts. Er schaute seine Mutter nur an und schüttelte leicht den Kopf.
    »Glaubst du mir nicht?«
    »Doch, Mutter. Ich bin nur etwas überrascht, weil ich den gleichen Gedanken verfolgt habe.«
    »Ja, das dachte ich mir.«
    »Aber es gibt keine Vampire.«
    Mutter und Sohn schauten sich an. Sie schwiegen. Keiner wollte den Anfang machen, bis Kathy Lester fragte: »Bist du dir sicher?«
    »Was willst du hören?«
    »Die Wahrheit.«
    Mike stöhnte leise auf. »Dann will ich dir sagen, dass es für mich Menschen gewesen sind, die sich wie Vampire verhalten haben oder fast wie Vampire, denn die beißen Menschen ja in den Hals.« Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nichts, gar nichts mehr. Und ich glaube auch nicht, dass uns jemand helfen kann. Schon gar nicht die Polizei. Da würde man mich nur auslachen.«
    »Ich musste diesen Konstabler Coburn anrufen. Sonst hätte ich nicht mehr ruhig schlafen können.«
    »Kannst du das denn jetzt?«
    »Ich glaube nicht, Junge«, erwiderte sie lächelnd. »Ich weiß nicht, was noch alles hier passieren wird. Aber ich sage dir eines. Ich habe Angst vor der nächsten Nacht. Die kann gefährlich werden. Du hast Glück gehabt. Larry Elmhurst nicht. Man muss ihn weggeschafft haben, sonst hätte es sich in Titson herumgesprochen, wenn man seine Leiche gefunden hätte.«
    »Ja, das stimmt wohl.« Mikes Lippen verzerrten sich. »Es ist eine Schande, dass so etwas passieren musste. Und ich kann nichts dagegen unternehmen. Ich habe Sarah nichts gesagt, Kevin auch nicht, und ich weiß…«
    »Es ist besser so«, sagte seine Mutter. Sie stand auf. »Wir werden vor allen Dingen die Ruhe bewahren müssen. Nicht durchdrehen und abwarten.«
    »Ha. Auf wen denn?«
    »Auf das, was die Polizei unternehmen wird.«
    »Und daran glaubst du?«
    »Sie ist dazu verpflichtet.«
    »Aber das kannst du doch vergessen. Hierher verirrt sich freiwillig keiner.«
    »Wir werden sehen…«
    ***
    Und tatsächlich gab es drei Personen, die sich nach Titson verirrten. Suko lenkte den Wagen über die Straße, die zunächst leicht erhöht dicht am Meer verlief und sich später dem Landesinneren zuwandte und an Titson vorbei geführt hätte, was wir rechtzeitig genug erkannten.
    So lenkte Suko den Wagen in einen schmalen Weg, der zwischen Dünengräsern verlief. Das sperrige Gras wuchs auf Hügeln, die mich an erstarrte Wellen erinnerten. Es war wirklich ein Ort, dessen Größe man als übersichtlich bezeichnen konnte. Jeder hatte gebaut, wie er wollte, und so Standen die Häuser wild durcheinander. Zum Ufer hin fiel das Gelände ab, allerdings nicht besonders stark. Es gab auch einen kleinen Hafen, der aus einer natürlichen Bucht bestand. Insie rollten die Wellen hinein und liefen in Schaumstreifen aus.
    Suko stoppte am Beginn der Häuser. Eine frische Seeluft wehte durch die offenen Fenster, aber wir nahmen auch noch einen anderen Geruch wahr. Er stammte aus einer Fischräucherei. Es war das größte Gebäude hier oben, aber gearbeitet wurde an diesem Tag wohl nicht, denn aus den Schornsteinen stieg kein Rauch.
    Der Ort machte einen verschlafenen Eindruck. Und irgendwie auch einen harmlosen. Wer hier eintraf, der er-. wartete alles, nur keine Gefahr.
    »Dann müssen wir nur noch diese Kathy Lester finden«, sagte Suko.
    »Sicher.«
    Justine, die im Fond saß, hielt den Mund. Aber auch sie war gespannt, das hörte ich hin und wieder, wenn sie mit sich selbst flüsterte.

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