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1682 - Das Blutschiff

1682 - Das Blutschiff

Titel: 1682 - Das Blutschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Während wir uns langsam von der Küste entfernten, hatte ich eine Seekarte gefunden. Sie hatte in einer Innentasche gesteckt.
    Justine Cavallo hatte sich einen Platz am Heck gesucht. Dort saß sie auf einer weiß gestrichenen Metallbank, die an die Innenseite der Bordwand geschmiedet war. Suko fuhr so langsam wie möglich. Er beobachtete die dunstige Umgebung, während ich mich um die Karte kümmerte. Ich dachte daran, was uns die Vampirin erzählt hatte. Das Schiff der Halbvampire sollte südlich von Titson in einer Bucht liegen, und genau die Umgebung schaute ich mir an.
    Ich hielt ein gutes Material in der Hand, denn es waren viele Details eingezeichnet. Mit meinen Blicken verfolgte ich den Verlauf der Küstenlinie und sog wenig später überrascht die Luft ein. Was mir da aufgefallen war, gefiel mir gar nicht. Direkt am Wasser - so sah es jedenfalls aus - lag ein Campingplatz. Er wurde durch Dünen geschützt, was aber nicht hieß, dass er vom Meer her nicht zu erreichen gewesen wäre, und das recht schnell, wie ich annahm.
    Ich wollte Sukos Meinung dazu hören und setzte ihn mit ein paar Worten ins Bild.
    »Verdammt, das sieht nicht gut aus. Für die Menschen, die dort campen, meine ich.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Und jetzt? Kurs Süden?«
    Ich musste keine großartige Antwort geben, ein Nicken reichte aus. Wir waren bisher nach Westen gefahren, auf das offene Meer zu. Jetzt änderten wir den Kurs und schipperten in südliche Richtung.
    Auch Justine war der Kurswechsel aufgefallen. Sie löste sich von ihrem Platz und kam schwankend näher.
    »Was ist los?«
    »Kursänderung.«
    »Und warum? Da bleiben wir im Nebel. Weiter im Westen nimmt er ab, habe ich gesehen.«
    »Ja, aber ich denke, dass wir schon das Richtige tun.«
    »Das musst du mir erklären.«
    »Gern.«
    Sie hörte zu, ohne dass ich einen Widerspruch aus ihrem Mund vernahm. Das war selten, und als ich sie fragte, ob wir noch immer nach Westen fahren sollten, winkte sie ab.
    »Schon gut.«
    »Okay, dann halt die Augen auf.«
    Ich versuchte einen Blick auf die Küste zu werfen. Das war schwer, denn der Nebel verdichtete sich immer mehr. Zum Glück war es nicht dunkel, aber die Küste, obwohl sie nicht weit entfernt lag, hatte sich zu einem schwachen Streifen verändert, der manchmal besser hervortrat, denn es gab tatsächlich auch kleine Lücken in der Nebelwand.
    Ich war kein Seemann. Trotzdem behielt ich die Karte in der Hand und versuchte das Erkennbare am Ufer mit dem zu vergleichen, was ich auf der Karte sah. Eine Übereinstimmung war so gut wie nicht zu erkennen. Der Nebel gab keine festen Umrisse preis, aber unser Ziel, den Campingplatz, hatten wir noch nicht erreicht. Und der alte Segler tauchte auch nicht auf. Mein Gefühl sagte mir, dass die Halbvampire bereits unterwegs waren. Idealer konnten die Bedingungen für sie nicht sein. Ich rechnete damit, dass ihr Schiff plötzlich aus dem hellgrauen Dunst erschien und wie ein klobiger Schatten über das Wasser glitt.
    Noch zeigte sich nichts.
    Suko behielt die Geschwindigkeit bei und so tuckerten wir weiter dahin. Die Wellen klatschten gegen die rechte Seite des Bootes. Es war die typische Musik des Meeres, an die wir uns längst gewöhnt hatten. Unsere Gesichter waren inzwischen feucht geworden, aber um uns herum war es nicht kalt. Es kam mir persönlich mehr vor wie eine feuchte Schwüle.
    Trotz der Ruhe, die wir hier erlebten, war ich von einer gewissen Anspannung erfüllt. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass etwas geschehen würde. Weiterhin hielt ich die Augen offen, ebenso wie die Vampirin.
    Wie so oft durchzog meinen Kopf der Gedanke, mit wem wir uns da eingelassen hatten. Mit einem Geschöpf, das wir eigentlich jagen mussten, das es aber auch geschafft hatte, sich in unseren Job einzuschleichen. Zudem musste ich zugeben, dass mir die Cavallo auch schon das Leben gerettet hatte. Umgekehrt wurde auch ein Schuh daraus. Ich hätte sie schon einige Male vernichten können und es trotzdem gelassen. Als ich zufällig einen Blick zu ihr warf, sah ich, dass sie den rechten Arm anhob.
    »Meinst du mich damit?«
    »Ja, komm her!«
    Aus Spaß sagte sie das nicht. Ich blieb neben ihr stehen. Der schwache Wind blies ihre blonden Haare in die Höhe, deren Spitzen durch mein Gesicht streiften und ein Kitzeln verursachten.
    Justine löste einen Arm vom Handlauf der Reling und deutete nach vorn.
    »Da sind sie!«
    Sofort stieg bei mir der Adrenalinspiegel. Im Moment sah ich nichts. Ich schaute nur

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