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1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

Titel: 1688 - Der Killer mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewinnen soll …«
    ***
    Mit dieser Antwort hatte keiner von uns rechnen können. Plötzlich war eine Gestalt aufgetaucht, die einen nicht eben angenehmen Namen besaß, sondern einen, der sich gefährlich anhörte.
    »Der Killer mit den Mandelaugen?«, wiederholte ich leise.
    »Ja. So wird Marcia Gay genannt. Sie ist nach außen hin eine harmlose Person, doch in Wirklichkeit ist sie gefährlich wie ein gnadenloses Raubtier.«
    »Wo kommt sie her?«, fragte Suko.
    »Irgendwo aus Asien. Das hat sie gesagt, aber sie ist die perfekte Mörderin und so gut, dass man sie in alle Welt schickt, um ihre Taten zu begehen.«
    »Auch gegen Shao?«
    »Ja.«
    Suko war verwundert. Er schaute mich an, und ich konnte nur die Schultern heben.
    »Kennen Sie den Grund?«, fragte Suko.
    »Nein, nicht wirklich. Aber er muss etwas mit der Vergangenheit zu tun haben.«
    »Und das wissen Sie alles so genau?«
    »Klar.«
    »Woher?«
    »Weil ich zu ihrer Truppe gehörte. Jetzt nicht mehr, denn ich bin geflohen.«
    »Und was ist das für eine Truppe?«
    »Wir spielen Theater. Wir bringen unsere Kunst und Kultur nach Europa. Marcia Gay ist der Chef oder die Chefin. Sie regiert mit eiserner Hand. Wer ihr nicht gehorcht, dem geht es schlecht, denn er bekommt ihren Fächer zu spüren.«
    »Ach ja?«
    »Ich zeige es euch«, sagte sie leise und öffnete ihren Mantel. Sie machte es spannend. Sehr langsam und wir sahen dann ihren nackten Oberkörper und die Wunden, die sich darauf abmalten. Sie waren nicht tief, dafür zahlreich. Einige von ihnen sahen noch nass aus, andere zeigten bereits Krusten.
    »Das habe ich Marcia zu verdanken.«
    Es fiel uns schwer, Worte zu finden. Das war auch nicht nötig, denn die Erklärung gab sie uns.
    »Marcia Gay besitzt einen Fächer, dessen Stäbe an den Enden mit scharfen Messern verziert sind. Sie beherrscht diesen Fächer perfekt, überhaupt liebt sie Fächer in allen Variationen, dieser aber ist ihre Mordwaffe. Mich hat sie nur warnen wollen und mir deshalb die Verletzungen zugefügt, aber ich kenne auch Menschen, die sie damit umgebracht hat.« Die Augen der Frau weiteten sich. »Manchmal habe ich den Eindruck, keinen Menschen mehr vor mir zu haben.«
    »Was interessiert sie so an den Fächern?«, fragte ich, »und wie kommt sie auf Shao.«
    »Die ist für sie wichtig.«
    »Und warum?«
    »Es muss dabei auch um einen Fächer gehen, aber genau weiß ich das nicht. Mir ist nur bekannt, dass sie nach einem besonderen Fächer sucht, und den vermutet sie bei Shao.«
    Ich schaute Suko an. »Klickt es bei dir?«
    »Ich denke schon«, sagte er leise. »Der Fächer der Amaterasu. Ich glaube, dass wir hier so etwas wie ein Motiv gefunden haben.« Er wandte sich an Anita Huen. »Sagt Ihnen der Name Amaterasu etwas?«
    »Nein.«
    »Aber warum haben Sie Shao dann gesucht? Sie ist meine Partnerin. Warum sie?«
    »Ich habe Unterlagen einsehen können. Ich wusste, dass Marcia eine Feindin hat, die hier in London lebt. Eben Shao. Und dass sie sie möglicherweise töten will, um an etwas heranzukommen. So genau weiß ich es nicht. Und ich bin geflohen, um Shao zu warnen und sie kennenzulernen. Marcia hat viel über sie gesammelt, und das habe ich gesehen. Wir sind nicht erst seit gestern hier in London. Es war ein großer Plan, den Marcia ausgearbeitet hat.«
    »Und jetzt befindet sich Shao in ihrer Gewalt«, stellte Suko mit leiser Stimme fest.
    »Das ist leider so.«
    Wir bekamen in den nächsten Minuten zu hören, wie der Überfall abgelaufen war und dass Shao wohl in einem hellen Transporter weggeschafft worden war.
    »Wohin?«, fragte Suko.
    »Ich weiß es nicht. Es könnte sein, dass sie sich in unserem Theater befindet.«
    »Und wo finden wir das?«
    »Im Hyde Park.«
    Mit dieser Antwort hatten wir nicht gerechnet. Suko und ich schauten uns an. Wir schüttelten die Köpfe, denn von einem Theater im Hyde Park hatten wir noch nichts gehört.
    »Doch, das gibt es. Die Vorstellungen finden in einem Zelt statt. Das ist wie bei einem Zirkus, und ich muss sagen, dass sie gut besucht sind.«
    »Spielt diese Marcia Gay auch mit?«, erkundigte ich mich.
    »Ja, sie ist nicht nur die Chefin, sondern die Hauptperson in diesem Stück.«
    »Wann läuft die nächste Vorstellung?«
    »Heute Abend, Mr Sinclair. Es ist eine der letzten, denn wir ziehen weiter, denn die warmen Tage sind bald vorbei.«
    »Aber wird heute noch gespielt?«
    »Das sagte ich.«
    Ich lachte. »Schon gut.« Dann wandte ich mich an Suko. »Hast du heute Abend schon

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