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1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

Titel: 1688 - Der Killer mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alten Freudentänze sind ebenso in unserem Programm wie uralte Hochzeitsrituale. Es macht schon Spaß, und wenn man tanzt, hat man das Gefühl, sich voll und ganz in diese vergangene und auch fremde Welt zu versenken. Es ist wie eine Trance, aus der man erst erwacht, wenn die Musiker nicht mehr spielen. Das ist schon etwas Besonderes.«
    »Glaube ich. Und wie kommt es bei den Zuschauern an?«
    Da Anita kleiner war, musste sie zu mir hoch schauen, um mich ansehen zu können.
    »Sehr gut – wunderbar«, flüsterte sie dann. »Die Zuschauer sind hin und weg. Sie tauchen mit uns gemeinsam in diese andere Welt ein, weil eben alles so echt ist.«
    »Beinahe wie Hypnose – oder?«
    »Ja, so ähnlich.«
    Wir hatten den Rover erreicht. Suko stand schon an der Fahrerseite, aber er stieg noch nicht ein. Als ich ihn anschaute, sah ich, dass er in seinen eigenen Gedanken verloren war. Verständlich, denn er konnte an nichts anderes denken als an seine verschwundene Partnerin. Und ich wusste, dass er Angst um sie hatte, was ich auch nachvollziehen konnte.
    »Willst du fahren?«
    Er nickte.
    Wir stiegen ein. Anita Huen nahm auf dem Sitz hinter mir Platz. Sie saß dort wie ein Häufchen Elend und regelrecht in sich zusammengefallen. Sie musste zudem etwas loswerden und sprach davon, wie gefährlich Marcia Gay war.
    »Ich weiß noch immer nicht, ob sie ein normaler Mensch ist. Manchmal kommt sie mir vor wie künstlich. Ich kenne sie auch nur mit dem blassen Gesicht. Als wäre eine Tote zum Leben erweckt worden.«
    »Das kann auch sein.«
    Meine Bemerkung hatte sie erschüttert. Das war ihrem Gesicht anzusehen, denn ich hatte den Kopf gedreht, um sie anschauen zu können.
    »Wissen Sie, was Sie da gesagt haben, Mr Sinclair?«
    »Sehr genau.«
    »Und wie kommen Sie darauf?«
    »Nun ja, wir sind keine normalen Polizisten. Wir beschäftigen uns um Fälle und Dinge, die oftmals außerhalb des normalen Begreifens liegen.«
    »Und da glauben Sie an so etwas?«
    »Ich sage mal so: Wir wissen es.«
    »Können wir fahren?«, fragte Suko.
    »Klar.«
    Zu drehen brauchten wir nicht, ich hatte so geparkt, dass wir die Parktasche nach vorn verlassen konnten. Suko drehte den Zündschlüssel, und bisher war alles normal, was sich in den folgenden Sekunden schlagartig änderte.
    Keiner von uns hatte den hellen Transporter gesehen. Er war plötzlich da. Er schoss von der rechten Seite heran und wurde so dicht vor dem Rover abgebremst, sodass es uns unmöglich war, auch nur einen Meter nach vorn zu fahren.
    Anita hatte das Fahrzeug auch gesehen. »Das ist er!«, kreischte sie. »Das ist genau der Wagen, in dem Shao entführt wurde! Verdammt, was wollen die hier?«
    Das bekamen wir sehr bald zu sehen. Der Transporter wurde um keinen Millimeter mehr bewegt. Dafür aber schwangen die Seitentüren auf, und zwei Männer stürzten nach draußen.
    Beide waren dunkel gekleidet, und beiden hielten dünne und leicht gebogene Schwerter in ihren Händen …
    ***
    Es war ihnen egal, ob sie gesehen wurden oder nicht. Sie hatten ihren Auftrag, und der drehte sich einzig und allein um Anita Huen, die sie haben wollten.
    An den beiden Vordertüren des Rover tauchten sie auf. Es waren ebenfalls Asiaten und sie rissen an den Griffen.
    Damit hatte Suko gerechnet und die Türen durch einen Druck auf den Türknopf verschlossen. So mussten sie sich bei ihrer ersten Aktion geschlagen geben. Die Hände rutschten ab, dann wichen die Typen nach hinten aus, schauten sich an und überlegten wohl, wie sie einen zweiten Angriff starten sollten.
    »Ihr müsst was tun!«, rief Anita. »Ich – ich – will nicht sterben!«
    »Das werden Sie auch nicht«, sagte ich mit ruhiger Stimme, ohne die Männer aus den Augen zu lassen. Die standen jetzt bei ihrem Wagen, hatten die Waffen gesenkt und starrten durch die Frontscheibe in unseren Rover.
    »Sie bleiben im Auto!«, riet ich Anita. »Was immer auch passiert.«
    »Und was wollt ihr tun?«
    Wir sagten es ihr nicht, zogen aber zugleich unsere Berettas. Eine Kugel war immer schneller als ein Schwert. Ich hoffte, dass dies auch die beiden Angreifer wussten und sich deshalb zurückhielten.
    Sie beobachteten uns. Sie warteten darauf, dass wir die Türen öffneten, aber da hatten sie sich vorerst geschnitten, denn wir ließen uns Zeit damit.
    Die dunkle Kampfkleidung ließ sie archaisch aussehen. Mich erinnerten sie an Ninjakämpfer, mit denen ich früher öfter zu tun gehabt hatte.
    Würden sie warten? Oder würden sie versuchen, die

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