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1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

Titel: 1688 - Der Killer mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß. Ich will dich nicht mit der Sonnengöttin gleichstellen, das geht nicht, aber ihr beide gehört fast zusammen.«
    »Ich kann dir nicht helfen«, erklärte Shao, »und es tut mir nicht einmal leid.«
    »Sei nicht so voreilig.«
    »Du musst mir glauben. Ich habe von dem Fächer der Sonnengöttin gehört, das gebe ich zu. Aber ich weiß nicht, wo er sich befindet.«
    Marcia wartete mit der Antwort. Die Worte zischte sie Shao dann entgegen. »O doch, du weißt es. Du bist eine besondere Person. Ich weiß, dass sie jede Menge Nachfolgerinnen hinterlassen hat. Es ist eine lange Kette, und mir ist ebenfalls bekannt, dass eine davon noch lebt. Sehe ich das richtig?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Marcia Gay trat wütend gegen die Liege. »Ich hasse es, wenn man mich anlügt. Du bist es, du allein. Du bist die Letzte in der Ahnenreihe. Das weiß ich, und deshalb wirst du mir sagen, wo sich der Fächer der Sonnengöttin befindet.«
    »Ich weiß es nicht! Ich habe keine Ahnung. Es gibt den Fächer, aber er ist tief zwischen den Zeiten oder Dimensionen verschollen.«
    Das wollte Marcia nicht akzeptieren. Sie entriss Shao die dunkle Binde und schleuderte sie zu Boden.
    Shao sah wieder normal. Sie blinzelte leicht in die Helligkeit, wusste nur noch nicht, wo genau sie sich befand. Sie sah dann nur Marcia Gays Gesicht, die sich tief nach unten gebückt hatte. So schwebte ihr bleiches Gesicht über dem von Shao.
    »Man nennt mich nicht umsonst den Killer mit den Mandelaugen. Ich habe mir diesen Kampfnamen erarbeiten müssen, und ich habe es gern getan. Ich bin nicht das, was du denkst, was du siehst, aber ich will den Fächer haben.«
    »Das will ich auch.«
    »Dann hättest du ihn dir längst holen können!«
    »Nein, denn ich weiß nicht, wo er sich befindet. Wie oft soll ich dir das noch sagen!«
    »Und du bleibst dabei?«
    »Ja, es gibt nichts …«
    »Dann«, flüsterte Marcia in den Satz hinein, »habe ich mich wohl geirrt. Und ich mag keine Irrtümer. Ich muss sie aus dem Weg räumen, also werde ich dich töten.«
    Shao gab keine Antwort, obwohl sie sah, dass Marcia Gay darauf wartete.
    »Hast du mich nicht gehört?«
    »Doch, das habe ich. Aber ich kann dir auch jetzt nichts sagen, was dir weiterhilft.«
    »Das ist nicht gut für dich!«
    »Ich kann es nicht ändern.« Shao atmete tief ein. »Du hast einiges über die Sonnengöttin erfahren, das hast du mir zu verstehen gegeben. Wenn es stimmt, müsstest du auch wissen, dass Amaterasu keine Macht mehr besitzt. Susanoo, ihr Bruder, hat sie vor urlanger Zeit vom Thron ins Dunkle Reich gestoßen.«
    »Ja, das ist mir bekannt.«
    »Es hat viele Kämpfe gegeben, jeder wollte den Fächer besitzen, aber nur einer hat ihn bekommen. Ein Freund der Sonnengöttin, der sie vor ihren Feinden beschützt hat.«
    Marcia nickte. »Du kennst dich gut aus.«
    »Das weiß ich.«
    »Und wer hat ihn jetzt?«
    »Ich könnte dir einen Namen sagen, aber ich weiß nicht, ob er noch zutrifft. Es kann sein, dass auch du ihn kennst und …«
    »Raus damit!«
    Shao blinzelte, wieder hatte sie den Eindruck, dass diese Frau vor ihr kein normaler Mensch war. Auch als sie sich aufregte, blieb sie so starr. In dem Gesicht zeichnete sich keine Emotion ab. Das empfand Shao zumindest als ungewöhnlich. Es konnte auch an der hellen Haut liegen.
    »Muss ich dich foltern, um den Namen zu erfahren?«
    »Nein, das ist nicht nötig. Ich weiß nicht, ob ich damit richtig liege, aber meines Wissen nach befindet sich der Fächer im Besitz des Goldenen Samurai.« Sie hoffte, Marcia Gay damit täuschen zu können, denn der Goldene Samurai existierte nicht mehr, da er in Shimadas Reich in der Arena des Grauens gestorben war.
    Jetzt war es heraus. Shao wartete auf eine Reaktion der anderen Seite. Da erfolgte zunächst nichts. Marcia Gay sah aus, als hätte sie die Sprache verloren.
    Shao sah mehr Land und flüsterte: »Warum sagst du nichts?«
    »Hast du den Goldenen Samurai erwähnt?«
    »Das habe ich.«
    »Es gibt ihn also doch.«
    »Ja.« Shao atmete auf, da die Frau offenbar nichts vom Tod des Goldenen Samurais wusste. »Und deshalb sage ich dir, dass ich dich nicht angelogen habe. Ich besitze den Fächer nicht, obwohl ich ihn gern hätte, aber das ist nicht möglich. Wenn du ihn haben willst, musst du Verbindung mit dem Goldenen Samurai aufnehmen, und dann bin ich gespannt, ob er dir den Fächer überlässt.«
    Marcia nickte. »Ich freue mich über deine Antwort. Es ist wirklich phänomenal, was ich hier erlebe.

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