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1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

Titel: 1688 - Der Killer mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entkommen?«
    »Ja.«
    »Und wer sind sie?«
    Anita ließ sich mit der Antwort Zeit. »Kennst du den Killer mit den Mandelaugen?«
    Shao wurde von dieser Frage überrascht. Sie hatte eine Lücke im Verkehr entdeckt und hatte eigentlich starten wollen, jetzt aber blieb sie stehen und schwieg.
    »Was hast du da gesagt? Der Killer mit den Mandelaugen?«
    »Ja, das habe ich. Nur ist der Killer eine Frau und kein Mann. Aber man nennt sie so.«
    »Davon habe ich noch nichts gehört.«
    »Kann ich mir denken.« Anita rieb ihre Hände. »Sie ist auch nur Insidern bekannt.«
    »Und die jagt dich?«
    Anita Huen nickte. »Aber nicht nur sie. Ihr stehen einige Schergen zur Seite.«
    Shao nickte nur. Sie hatte noch eine Menge Fragen, nur war das nicht der richtige Zeitpunkt, um sie zu stellen, und so hielt sie den Mund und konzentrierte sich auf den Verkehr, der einem Lindwurm glich und nur langsam dahin kroch.
    Auch Anita sagte nichts. Aber sie war sehr nervös, eine Folge ihrer Angst. Sie konnte nicht still sitzen. Immer wieder schaute sie nach draußen.
    Das fiel Shao natürlich auf. »Glaubst du, dass wir verfolgt werden?«
    »Ja, schon. Die lassen mich nicht so einfach weg.«
    »Ach. Und wer sind sie?«
    »Die Truppe!«
    »Hm.« Das war Shao neu, und sie fragte: »Vorhin hast du von den Schergen gesprochen. Sind sie es nicht?«
    »Das ist alles gleich.«
    »Aha.« Shao fragte nicht mehr weiter. Sie konzentrierte sich auf das Fahren. Es war wie so oft kein Vergnügen. Im Sommer bevölkerten Massen von Touristen London, und die bewegten sich nicht nur zu Fuß durch die Stadt.
    »Hast du welche gesehen?«
    Anita Huen hob die Schultern. »Nein, bis jetzt noch nicht. Aber das hat nichts zu sagen. Sie sind schnell, und sie sind gut. Und der Killer mit den Mandelaugen ist am schlimmsten.«
    »Hat diese Frau auch einen Namen?«
    »Ja. Sie heißt Marcia Gay.«
    Der Name sagte Shao nichts. Doch sie glaubte ihrer Mitfahrerin jedes Wort. Anita Huen sah nicht aus, als würde sie ihr etwas vormachen.
    Shao wollte eine Abkürzung nehmen, um ihr Haus so schnell wie möglich zu erreichen. Dazu musste sie in eine Einbahnstraße fahren, und genau das war ein Fehler, denn sie sah den Stau erst, als es zu spät war. Wenden und zurückfahren durfte sie in dieser Straße nicht.
    Eine etwas undamenhafte Bemerkung verließ ihren Mund. Auch Anita war über den Stau nicht eben begeistert und flüsterte etwas von einer gefährlichen Falle.
    »Ach, das glaube ich nicht. Bisher hast du doch niemanden gesehen. Oder irre ich mich?«
    »Nein, gesehen nicht.«
    »Bitte.«
    »Moment, nicht so schnell. Ich habe sie nur gespürt.« Sie deutete auf ihre Brust. »Und darauf kann ich mich verlassen. Ob du es glaubst oder nicht.«
    »Keine Sorge, ich glaube dir schon. Nur ist mir nichts aufgefallen. Wenn es Verfolger gibt, dann müssten sie jetzt hier in dieser Straße sein, denke ich.«
    »Ja, das könnte sein.«
    »Und?«
    Anita schaute in die Spiegel, was auch Shao zuvor schon getan hatte. Hinter ihnen stand ein blauer Daihatsu. Darin saßen zwei Frauen, die miteinander sprachen. Es folgte ein heller Transporter. Einer dieser schnellen Sprinter mit einer geschlossenen Ladefläche. Wer dort im Fahrerhaus saß, war wegen der getönten Scheiben nicht zu erkennen.
    Shao erwähnte den Wagen nicht. Das tat Anita für sie. Sie schaute noch zweimal hin und nickte. »Ich sehe sie. Das sind sie. Das müssen sie einfach sein.«
    »Wer?«
    »Siehst du den weißen Wagen?«
    »Ja.«
    »Klar. So einen fahren sie auch.« Anita stöhnte. »Ich weiß das genau. Sie brauchen einen solchen Wagen.«
    »Wofür denn?«
    »Als Transporter.«
    »Hm. Und was transportieren sie?«
    »Kulissen und Menschen.«
    Shao war wirklich nicht auf den Mund gefallen. Im Augenblick wusste sie aber nicht, was sie sagen sollte, und schaute Anita nur an, die heftig nickte und dann sagte: »Ja, du hast dich nicht verhört.«
    »Aber wie das?«
    »Weil wir eine Theatertruppe sind.«
    »Ach so.«
    »Wir reisen herum.«
    »Und der Killer mit den Mandelaugen reist auch mit?«
    Anita gab keine Antwort. Sie hob nur die Schultern und schaute in den Innenspiegel.
    Shao musste zugeben, dass die Dinge für sie immer mysteriöser wurden. Dazu zählte auch Anita, die bestimmt noch nicht alles gesagt hatte, was sie wusste. Nun war Shaos Neugierde geweckt, und damit hielt sie nicht hinter dem Berg.
    »Gut, Anita, ich steige jetzt aus und schaue mir mal an, wer in diesem Transporter sitzt.«
    Anita Huen erschrak. Sie

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