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1699 - Wolfshatz

1699 - Wolfshatz

Titel: 1699 - Wolfshatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben.«
    »Was?«
    Boyle nickte. »Ja, eine Lüge. Wenn du und dieser Kerl bei der Stadt angestellt sind, bin ich der nächste Astronaut. Nein, nein, ich lasse mich nicht verarschen.«
    So leicht gab sich Maxine nicht geschlagen. »Aber wer sollten wir sonst sein, verdammt?«
    »Das werde ich noch herausfinden. Aber davon abgesehen, es ist eigentlich gar nicht so wichtig für mich. Das Schicksal hat es gut mit uns gemeint, und das werden wir ausnutzen.«
    »Aha. Und wie?«
    Nathan Boyle drehte den Kopf und schaute zum Himmel. Dabei sagte er mit leiser Stimme: »Bald wird es dunkel. Und dann dauert es nicht mehr lange, bis unsere Zeit kommt.«
    Maxine gab darauf keine Antwort. Sie konnte sich allerdings denken, was dann passierte. Da würde diese Bande die Kraft des Mondes ausnutzen und sich verwandeln. Vier junge Männer und ein etwas älterer, das ergaben fünf Werwölfe.
    Sie erschauerte, als sie daran dachte, und sie sah das kalte Lächeln auf Boyles Gesicht.
    »Hoch mit dir!«
    »Und dann?«
    »Du sollst hochkommen, verdammt!«
    Die Tierärztin stand auf. Sie tat es langsam und ließ Boyle dabei nicht aus den Augen. Der hatte seine angespannte Haltung aufgegeben. Er lächelte sogar, und Maxine hatte noch nicht ihr Gleichgewicht gefunden, da schlug er zu.
    Es war zu spät, um sich zu ducken. Ob es eine Faust oder die Stange war, die ihren Kopf traf, das bekam sie nicht mehr mit. Letztendlich spielte es auch keine Rolle, denn ihr wurde schwarz vor Augen und sie sackte auf der Stelle zusammen.
    Boyle fing sie noch ab. Er lachte leise und sagte: »So, das ist erledigt.«
    Wenig später hatte er seine vier Helfer zu sich geholt. Mit glänzenden Augen starrten sie auf die beiden reglosen Körper.
    »Es wird für uns alle reichen«, sagte Boyle. »Jetzt schafft sie erst mal weg und seht dann zu, dass ihr den Wagen wieder zum Laufen bringt, bevor ihr ihn in die Scheune fahrt.«
    »Ja, Chef, machen wir …«
    ***
    Es gefiel Carlotta gar nicht, außen vor zu sein. Sie war jemand, der gern aktiv war, auch wenn sie sich mit einer gewissen Vorsicht bewegen musste, damit ihr wahres Aussehen nicht bekannt wurde.
    Schon oft war sie bei Einsätzen mit dabei gewesen und sie hatte Dinge erlebt, von denen andere nicht mal träumen konnten.
    Jetzt war sie wieder allein.
    Und sie war unruhig. In dem großen Bungalow ging sie hin und her. Als wäre sie eine Gefangene, die ihren Käfig nicht verlassen durfte. Es gab böse Vorahnungen, aber sie hatte keine Beweise, dass sie auch zutrafen.
    Manchmal blieb sie vor einem Fenster stehen und schaute ins Freie. Auch dort fand sie keine Antwort. Es gab nichts zu sehen, was sie weitergebracht hätte.
    Sie wünschte sich eine telefonische Meldung. Ein kurzer Anruf hätte schon ausgereicht, um sie zu beruhigen.
    Und dann hörte sie das Telefon. So plötzlich, dass Carlotta beinahe erschrak. Sie hatte es nicht weit bis zum Apparat. Ihr Herz klopfte schon schneller als sie abhob.
    »Ja?«
    »Bist du es, Maxine?«
    Eine Welle der Enttäuschung schoss hoch in ihren Kopf. Es war nicht die Person, die sie sich als Anruferin gewünscht hatte.
    »Nein, das bin ich nicht.«
    »Ach, Carlotta.«
    »Genau.«
    »Kannst du Maxine sagen, dass ich sie …«
    »Wer sind Sie denn?«
    Carlotta hörte ein Lachen. »Pardon, dass ich mich nicht vorgestellt habe, aber mein Name ist Tim Hatcher und …«
    »Tim, klar, jetzt weiß ich Bescheid. Ich habe dich nur nicht erkannt.«
    »Schon gut. Wo steckt denn Maxine?«
    »Sie ist nicht im Haus.«
    »Ach.« Das eine Wort klang enttäuscht. »Wo ist sie denn, und wann kehrt sie zurück?«
    »Ich weiß nicht, wann sie zurückkehrt.«
    »Hm. Das sieht schlecht aus«, meldete der Ranger. »Hast du denn eine Ahnung, wohin sie gefahren ist?«
    Ja, das wusste Carlotta, aber sie wollte es für sich behalten, wenn möglich.
    »Sie ist unterwegs und will die Augen offen halten. Du weißt schon, warum?«
    Der Ranger atmete erst mal tief durch. Dann sagte er mit leiser Stimme. »Ja, ich kann es mir denken. Sie hält nach den verdammten Bestien Ausschau.«
    »So ist es wohl.«
    »Dann wird sie so schnell nicht zurückkehren. Davon gehe ich mal aus.«
    »Ich kann es dir nicht sagen, Tim. Hoffe aber, dass alles gut geht.«
    »Sie soll sich nur nicht überschätzen. Sollte sie zu Boyle gefahren sein, finde ich das gar nicht gut.«
    »Darüber kann ich nichts sagen.«
    Die nächste Bemerkung ließ auf sich warten. Dann meinte Tim Hatcher: »Nun ja, daran kann man nichts ändern.

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