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1699 - Wolfshatz

1699 - Wolfshatz

Titel: 1699 - Wolfshatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer gewartet.«
    Ich ließ mich auf die Knie fallen. Als ich den Boden berührte, spürte ich die Erschütterung bis in meinen Kopf hinein, wo sich erneut Stiche ausbreiteten.
    Ich sah Maxine jetzt genauer. Ihre Lockerheit wirkte gespielt. Die Anspannung war in ihrem Gesicht zu erkennen, und dann hielt sie mir ihre gefesselten Hände hin.
    »Dann mal los.«
    Unsere Hände waren nur an den Gelenken gefesselt, sodass wir die Finger bewegen konnten. Es war auch noch nicht zu einem Blutstau gekommen. Ich suchte die Drahtenden bei Maxine. Wenn ich sie fand, ging alles leichter.
    »Es wird allmählich dunkel, John.«
    »Ich weiß.«
    »Das ist ihre Zeit.«
    »Ja, leider.«
    »Schaffen wir es bis dahin?«
    »Kein Problem«, antwortete ich voller Optimismus. »Eine meiner leichtesten Übungen.«
    »Dann mal los.«
    Es war mir tatsächlich gelungen, die Enden des Drahts zu finden. Sie waren zwar unter einen anderen Draht geflochten, aber ich konnte sie durch Drehungen lösen.
    »Hast du es, John?«
    »Alles klar.«
    »Danach bin ich an der Reihe.«
    »Das hoffe ich doch.«
    Mittlerweile war ich so beschäftigt, dass ich nicht an meinen Zustand dachte. Dass der Kopf nicht in Ordnung war, damit hatte ich mich abgefunden. Je mehr ich an dieser Fesselung arbeitete, umso leichter ging es.
    Ich hörte Maxine auch leise lachen und sagen, dass ihre Hände fast freilagen.
    »Kann sich nur noch um Stunden handeln«, sagte ich.
    »Sehr gut. Mal ’ne Frage.«
    »Aber keine zu schwere.«
    »Hast du noch deine Beretta?«
    Ich sagte erst mal nichts, denn da hatte Maxine einen wunden Punkt bei mir getroffen.
    »Nachgefühlt habe ich noch nicht, aber ich vermisse schon den vertrauten Druck.«
    »Also nicht.«
    »Könnte sein.«
    Ich wollte mich durch weitere Gespräche nicht mehr ablenken lassen und drehte weiter am Drahtseil, von dem ich die meisten Knoten bereits gelockert hatte.
    Maxine lachte. »Ha, es klappt.«
    »Sind deine Hände frei?«
    »Noch nicht ganz, aber in ein paar Sekunden. Mach weiter, bitte, dann ist es erledigt.«
    Sie hatte sich nicht getäuscht. Bald waren ihre Hände frei. Maxine rieb ihre Gelenke. Es war mittlerweile dunkel um uns herum geworden. Bevor sich Maxine um meine Befreiung kümmerte, tastete sie mich ab.
    »Tatsächlich, man hat dir deine Waffe abgenommen.«
    »Ich weiß.«
    »Aber das Kreuz ist noch da.«
    Ich musste lachen. »Sie werden sich hüten, es anzufassen, auch wenn sie noch keine Werwölfe sind. So etwas schreckt sie trotzdem ab.«
    Maxine packte meine Arme und hob sie zu sich heran, um sich um meine Fesseln kümmern zu können. Ich hatte es geschafft, ihre zu lösen, sie wollte nicht nachstehen. Außerdem hatte sie es besser, denn sie konnte ihre Finger geschmeidiger bewegen.
    »Und was machen wir, wenn wir beide frei sind?«
    »Ich denke, dann hole ich mir meine Pistole wieder.«
    »Okay, ich werde mich beeilen.«
    Sie nickte mir zu, machte sich an die Arbeit – und hörte Sekunden später damit auf.
    Beide zuckten wir zusammen, denn von draußen her hörten wir das erste, unheimliche klingende Heulen. Ein Zeichen, dass die Werwölfe bereit waren …
    ***
    »Hast du dir es auch gut überlegt?«
    Tim Hatchers Frau stand an der Haustür und schaute ihren Mann besorgt ins Gesicht. Er hatte ihr nicht alles gesagt und die Gefahr verschwiegen, und auch jetzt wiegelte er ab.
    »Es ist doch nur eine Routinefahrt, Liebling.«
    Ihr Gesicht nahm einen skeptischen Ausdruck an. »Nur komisch, dass ich dir nicht glaube.«
    Tim legte beide Hände auf ihre Schultern. »Es ist eine nächtliche Routinefahrt mehr nicht. Oder eine abendliche. Wir haben noch nicht mal Nacht.«
    »Und was suchst du wirklich?« Sie räusperte sich. »Du hast auch von Wölfen gesprochen. Das habe ich nicht vergessen.«
    »Das stimmt. Ich will sie finden, doch ich stelle mich ihnen nicht. Ich bleibe in meinem Wagen und werde aus sicherer Deckung ihr Verhalten beobachten.«
    »Versprichst du es?«
    »Hoch und heilig.«
    Die Frau nickte. »Ja«, sagte sie dann mit leiser Stimme, gab ihrem Mann einen Kuss auf die Lippen und verschwand im Haus.
    Tim Hatcher ging zu seinem Wagen und stieg ein. Wohl fühlte er sich auch nicht in seiner Haut. Aber der innere Drang, etwas tun zu müssen, war stärker, und deshalb musste er los, um endlich Klarheit zu bekommen, wobei er davon ausging, dass er nicht allein war …
    ***
    Die Luft hatte Carlotta wieder. Das Vogelmädchen flog gern, aber meistens zu seinem Vergnügen. Das war an diesem Abend

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