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1699 - Wolfshatz

1699 - Wolfshatz

Titel: 1699 - Wolfshatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unter Kontrolle halten.
    Es geschah erst mal nichts. An seinem Verhalten war auch nicht zu erkennen, ob er etwas entdeckt hatte oder nicht. Bis zu dem Zeitpunkt, als er den Wagen völlig verließ und sich auf den Weg machte.
    Carlotta sah, dass er auf den Bauernhof zuging, und schüttelte den Kopf. »Der ist verrückt, schon lebensmüde. Der kann sie nicht mehr alle haben …«
    Am liebsten hätte sie ihn gewarnt, doch das konnte sie nicht riskieren, denn dabei hätte sie ihre Tarnung aufgeben müssen, und so etwas wollte sie auf keinen Fall.
    Tim Hatcher bewegte sich vor. Er wusste genau, dass er achtgeben musste, und duckte sich beim Laufen. Die Strecke zwischen dem Wagen und dem Ziel war nicht besonders weit und praktisch deckungslos. Ob er vom Haus aus bereits gesehen werden konnte, das wusste auch Carlotta nicht, aber sie wollte auf keinen Fall in ihrer Deckung bleiben, sondern etwas tun.
    Sie hätte hinter dem Mann herlaufen können. Das kam für sie nicht infrage. Nur bis zum Wagen lief sie vor. Das Fahrzeug benutzte sie als Deckung. So sah niemand, wie sie ihre Flügel ausbreitete und wenig später in die Höhe stieg.
    Sehr hoch flog sie und hielt sich auch etwas abseits. Sie wollte auf keinen Fall gesehen werden und nicht auf dem direkten Weg das Ziel anfliegen.
    So schlug sie einen Bogen und steuerte den Bauernhof aus der entgegengesetzten Richtung an. Dann sank sie langsam tiefer und landete auf dem Dach des Bauernhauses. Sie hoffte, auch von Tim Hatcher nicht entdeckt worden zu sein. Kaum hatte sie es mit den Füßen berührt, ließ sie sich in die Hocke gleiten, und diese Position wollte sie erst mal nicht verlassen.
    Abwarten, lauern und darauf hoffen, dass sich etwas ergab. Im Freien hatte sie keinen der Bewohner entdeckt und auch Maxines Auto war ihr nicht aufgefallen, was sie ganz und gar nicht verstand. Es hätte eigentlich hier stehen müssen. Trotzdem wollte sich Carlotta keine weiteren Gedanken darüber machen. Es war wichtig, dass sie herausfand, was hier passiert war.
    Bisher war alles ruhig geblieben.
    Das war in den nächsten Sekunden nicht mehr der Fall, denn urplötzlich hörte sie ein schauriges Heulen in ihrer Nähe und wusste, dass die Zeit reif war …
    ***
    Auch wir hatten das Heulen gehört und damit noch nicht gerechnet. Egal, denn zurücknehmen konnten wir es nicht, sondern nur abwarten, was passierte.
    Maxine hatte es noch immer nicht geschafft, den Fesseldraht völlig zu lösen. Aber sie wusste, dass sie sich beeilen musste, was sie auch tat. Wir redeten nicht mehr und konzentrierten uns auf das, was um uns herum geschah.
    Ja, das Heulen wiederholte sich. Und diesmal stammte es nicht nur von einem Wolf, sondern von mehreren zugleich. Es hatte sich zu einem regelrechten Chor entwickelt.
    Von den letzten Resten der Fesseln befreite ich mich selbst. Auch ich knetete und rieb meine Handgelenke, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen. Im Nachhinein musste ich zugeben, dass es keine zu starken Fesseln gewesen waren.
    Meinem Kopf ging es schon besser. Die Schmerzen hatten sich jetzt mehr in den Nacken verlagert, was recht günstig war, auch wenn ich das Gefühl hatte, er wäre um das Doppelte gewachsen.
    Meine Beretta fehlte, aber völlig waffenlos war ich nicht, denn auch mein Kreuz war eine Waffe, der kein Werwolf widerstehen konnte. Ich überlegte, ob ich es vor meine Brust hängen sollte, was ich aber nicht tat. Ich steckte es in die Tasche, denn es sollte ein Überraschungseffekt werden.
    Meine kleine Lampe hatte man mir gelassen. Ich holte sie hervor und schirmte ihren Strahl ab, denn ich wollte es hier nicht so hell werden lassen, dass es von draußen eventuell hätte gesehen werden können.
    Es war tatsächlich ein Stall. Es war auch eine Futterstelle vorhanden. Zwei Eisenringe an der einzig festen Mauer, der übrige Teil war aus Holz gebaut, und wenn ich mich aufrichtete, streiften meine Haare an der Decke entlang.
    Und es gab die Tür!
    Maxine hatte sich schon dort hingestellt. Sie nickte mir zu. Es war die Aufforderung, nach draußen zu gehen.
    »Erst mal müssen wir herausfinden, ob sie offen ist.«
    »Okay, tu das.«
    Ich leuchtete dorthin, wo normalerweise bei einer Tür das Schloss sitzt. Hier war nichts davon zu sehen. Es gab einfach nur das Türholz, und das brachte mich auf den Gedanken, dass die Tür nur von außen zu öffnen war, und zwar durch einen Riegel, der erst zur Seite geschoben werden musste.
    Darüber sprach ich mit Maxine.
    »Scheiße«, sagte

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