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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Hinterhalt in Falsopes Wohnung entdecken würde. Die Falsopes waren tatsächlich vier Brüder, die von ihrer Mutter unter strengstem Regiment gehalten wurden.
    »Ich war ein paarmal in Versuchung, Ihnen alles zu sagen, weil ich Sie so sympathisch fand, aber dann hatte ich doch Angst. Nicht vor den Falsopes, die sind leicht zu durchschauen, aber vor dem General. Ich habe Sie geopfert, um selbst zu entkommen. Meine einzige Entschuldigung ist die, daß ich keine Ahnung hatte, daß Chibani Ihnen persönlich übel will. Sic her, das ändert nichts an der Tatsache, daß ich Sie verraten habe, verraten bei Ihnen zu Hause, verraten bei den Falsopes, verraten in Houlgate. Ich könnte verstehen, wenn Sie mir nie wieder Glauben schenken würden.«  Während des Sprechens kamen ihr wieder die Tränen, die ihr über die Wangen in die geöffneten Austernschalen rollten.
    »Wissen Sie«, sagte Lennet, während er sich ausgiebig mit dem Kaviar beschäftigte, »ich glaube immer Leuten, die mir eine Waffe bringen, die sie genausogut hätten für sich behalten können. Erzählen Sie mir lieber, was passiert ist, nachdem ich wie so ein Blödmann umgekippt bin.«
    »Bomarsund und seine Leute sind aus ihren Verstecken in den Büschen gekommen, haben den Strom abgeschaltet, haben mich  von Ihnen abgepflückt, haben Sie vom Gitter abgepflückt, und dann mußte ich Sie auf Anordnung des Generals durchsuchen.
    Ich glaube, Bomarsund hat recht gut gemerkt, daß mich die ganze Sache furchtbar angewidert hat, und wollte mir so eine kleine Lehre erteilen. Deshalb hat er mich bestimmt auch mit dem Essen hier hochgeschickt. Sie sind so grausam, Lennet!«
    »Wem sagen Sie das?« seufzte der Agent und machte ein Brot mit Gänseleberpastete für Selima.
    »Ja, und dann haben sie uns alle in einen Lastwagen  verfrachtet und hierher gebracht. Wir sind ungefähr hundert Kilometer von Houlgate entfernt, vielleicht auch ein bißchen mehr, aber den Ort kenne ich nicht.«
    »Was haben Sie hier für eine Aufgabe?«
    »Das weiß ich noch nicht. Der General hat gesagt, daß ich erst später Arbeit bekomme.«
    »Hat er Ihnen meine Pistole gegeben?«
    »Nein, ich habe ,vergessen`, sie ihm zu geben. Als ich Sie in Houlgate so am Strom hängen sah, habe ich mich schrecklich geschämt und mir gedacht, daß Sie die Waffe vielleicht irgendwann benötigen würden. Ich will Ihnen noch was sagen, Lennet. Ich weiß, daß Ihr Vertrauen zu mir zu Recht auf den Nullpunkt gesunken ist, aber ich spreche die Wahrheit.
    Bomarsund und Chibani haben recht: Die Mine hier hat nur den einen Schacht nach oben und dann diesen Blindschacht, wo wir jetzt sind. Der Schachtausgang wird von zig Männern bewacht, die alle komplett ausgerüstet sind, da ist nichts zu machen. Aber als ich eben im Büro des Generals war, das sich neben dem Saal mit der gläsernen Kabine befindet, da sah ich, wie sich Chibani und Bomarsund über einen Plan beugten, und der General fragte: 'Keine Gefahr vom Luftschacht?', und Chibani  antwortete: 'Nein, der ist mit Gittern verschlossen.' Aber Gitter kann ein Agent des FND doch öffnen, oder? Als sie dann rausgegangen sind, habe ich mir den Plan genau angesehen und  den Luftschacht auch gefunden. Wenn Sie wollen, können Sie von dort fliehen. Ich bleibe an Ihrer Stelle hier. Ich schneide das Kabel des Förderkorbes durch. Auf die Art brauchen die da unten noch Stunden, bis sie merken, daß nicht Sie, sondern ich hier im Schacht sitze. Bitte, lassen Sie mich wiedergutmachen, was ich Ihnen angetan habe, bitte!«  Lennet tupfte den letzten Krümel Gänseleberpastete vom Teller und trank das letzte Tröpfchen Champagner.
    Dann stützte er sein Kinn in die Hände und sah Selima an.
    »Haben Sie eigentlich keine Angst, daß wir hier abgehört werden?«
    »Werden wir nicht«, antwortete sie. »Der General wollte erst Wanzen anbringen lassen, aber der Oberst, der sehr viel Einfluß auf ihn hat, meinte, daß das gar nichts nützen würde, weil Sie sowieso die ganze Zeit allein wären.«
    »Na schön. Übrigens, können Sie mir sagen, wie spät es ist?«
    »Fünf vor neun.«  Lennet atmete tief durch. In fünf Minuten durfte er  ausplaudern, was er wollte, ohne seiner Organisation damit auch nur den geringsten Schaden zuzufügen.
    »Wo sind sie denn jetzt, die Obersten und Generäle?«
    »Sie sind nach oben gefahren.«
    »Und womit?«
    »Es gibt einen Aufzug in dem Schacht direkt neben dem  großen Saal. Er fährt bis in die Dienstgebäude des Bergwerks.
    Die

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