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1702 - Rückkehr der Verdammten

1702 - Rückkehr der Verdammten

Titel: 1702 - Rückkehr der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zuvor müssen Sie die Schutzkleidung anlegen. Daran kommen Sie nicht vorbei.«
    »Schon klar.«
    Die Kleidung hing in den Spinden.
    Dr. Ambrose öffnete einen, und auch Sir James musste den weißen Anzug überstreifen, was ihm gar nicht gefiel, das sahen wir seinem Gesicht an.
    Der Arzt begutachtete uns, holte auch für jeden einen Mundschutz hervor und bat uns dann, ihm zu folgen, nachdem er die Glastür geöffnet hatte und der Weg für das eigentliche Zentrum frei war.
    Krankenhäuser waren nicht meine Sache, aber eines wie dieses hatte ich noch nicht gesehen. Ein breiter Gang lag vor uns. Alles war sehr hell. Sehr sauber. Es gab nichts zu bemängeln. Wer hier arbeitete, der bewegte sich in einem fast keimfreien Bereich.
    Es gab auch die entsprechenden Krankenzimmer. Sie waren einsehbar. Glaswände ließen den freien Blick zu. Wir sahen die Patienten nicht nur in den Betten liegen, es gab welche, die hockten auf Stühlen und lasen.
    »Es sind die Menschen, die weniger gefährdet sind«, erklärte uns Dr. Ambrose.
    Als er seinen Mundschutz aufsetzte, taten wir es ihm nach. Wir gingen um eine Ecke, dann öffnete der Arzt eine Tür und wir standen in einem Raum, der in drei Zimmer unterteilt war, die mich an gläserne Boxen erinnerten.
    Dr. Ambrose deutete mit dem Zeigefinger nach links. »Dort hinten liegt er.«
    Ich drehte den Kopf. Die anderen taten es mir nach, aber viel war nicht von Amos Burke zu erkennen, weil ein großer Teil seines Gesichts von Verbänden bedeckt war. Das kleine Mikrofon, das an einen Nachttisch geklemmt worden war, sahen wir schon.
    Der Arzt sprach hinter seinem Mundschutz. »Es ist schon nicht normal, dass ein Patient ein Mikrofon bekommt. Sie können jetzt mit ihm Kontakt aufnehmen.« Er schaute Sir James an. »Wie haben Sie das nur geschafft, Sir?«
    »Es lag an der gefährlichen Seuche. Man will eben nicht, dass sie sich ausbreitet.«
    »Verstehe. Man mischt ganz oben mit.«
    »Ja, das tut man.« Mehr erklärte Sir James nicht.
    Wir wurden zu einem Tisch geführt, auf dem ebenfalls ein Mikrofon stand, das eingeschaltet werden musste. Anschließend konnten wir Kontakt aufnehmen.
    »Sie sind an der Reihe, John.«
    »Danke, Sir.«
    Ich stellte mich so hin, dass der Patient mich auch sah und keine Verrenkungen zu machen brauchte. Ich konnte nur hoffen, dass er auch antwortete, wenn er meine Stimme hörte.
    »Mr Burke? Können Sie mich hören?« Meine Stimme klang schon leicht belegt.
    Es gab keine Reaktion.
    Ich wiederholte meine Frage, und dann sah ich, dass der Kopf leicht zuckte. Er hatte mich also doch verstanden. Seine Augen lagen zudem frei. Er würde mich sehen können.
    »Erkennen Sie mich, Mr Burke? Wissen Sie, wer ich bin?«
    Nichts – oder? Doch, jetzt erlebten wir eine Reaktion. Da auch ein Lautsprecher in der Nähe stand, hörten wir ein leises Geräusch, das durchaus ein Krächzen sein konnte.
    »Sie haben mich gesucht und gefunden.«
    »Sinclair …«
    Mir fiel ein kleiner Stein vom Herzen. »Ja, ich bin John Sinclair. Der Mann, den Sie mit Ihrem Pestkuss beglücken wollten. Das ist Ihnen doch noch in Erinnerung – oder?«
    »Ja, ist es.«
    »Das freut mich. Dann werden Sie sich bestimmt auch an weitere Dinge erinnern können.«
    »Wieso?«
    Ich nahm einen neuen Anlauf. »Sie wissen genau, mit welcher Seuche man Sie beglückt hat. Und ich glaube nicht, dass dies im Gefängnis passiert ist, dem Sie sich durch Flucht entzogen haben.«
    »Richtig.«
    »Gut, dann machen wir weiter. Wo haben Sie sich die Pest geholt, Mr Burke?«
    Er sagte erst mal nichts. Aber wir hörten sein schweres Atmen, das schon einem Keuchen glich. Möglicherweise wühlte ihn die Erinnerung so stark auf.
    Ich wartete ab. In solchen Fällen musste man sich in Geduld fassen. Suko und Dr. Ambrose standen dicht neben mir. Sir James hatte sich ein paar Schritte abseits gestellt.
    Ich fragte weiter: »Wissen Sie es nicht mehr? Oder wollen Sie mir nicht antworten?«
    Er sprach wieder und ich spitzte die Ohren, um alles zu verstehen.
    »Wenn nicht ich, dann macht es ein anderer. Sie finden immer einen, glauben Sie mir.«
    Wir hatten zwar nichts Konkretes gehört, doch Burkes Antwort hatte uns auf eine Spur gebracht. Plötzlich war uns klar, dass er nicht allein handelte und dass jemand hinter ihm stand. Ich fühlte mich zwar nicht wie elektrisiert, aber eine gewisse Spannung hatte mich schon erfasst.
    »Sie haben andere erwähnt?«
    »Ja.«
    »Und wer sind sie?«
    Er gab einen Laut von sich, der wie eine

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