Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1702 - Rückkehr der Verdammten

1702 - Rückkehr der Verdammten

Titel: 1702 - Rückkehr der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hatte sowieso keinen Appetit.
    Wenig später betrat ich die Wohnung neben der meinen. Dort lebte Suko mit seiner Partnerin Shao, und beide erkannten an meinem Gesichtsausdruck, dass etwas passiert war.
    »Hast du wenig geschlafen?«, fragte Shao.
    »Ja.« Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen. »Die Pest hat uns erreicht.«
    »Was?«, rief Suko.
    »Leider kein Witz.«
    »Dann würde ich gern die ganze Geschichte hören.«
    Suko und Shao hörten gespannt zu, was ich ihnen zu berichten hatte. Und beide verloren die Farbe aus ihren Gesichtern.
    »Das ist ja furchtbar«, flüsterte Shao. Sie fasste sich an den Hals. »Die Pest?«
    »Danach sieht es aus.«
    »Aber sie ist ausgerottet«, erklärte Suko.
    »Sollte man meinen.« Mein Blick nahm eine gewisse Härte an. »Ich gehe davon aus, dass es nicht die Pest ist, die wir aus dem Mittelalter her kennen. Zumindest waren die Verbreiter nicht die Ratten.«
    »Wer dann?«
    Ich blickte Shao in die Augen. »Das müssen wir herausfinden. Ich vermute eine andere Macht dahinter. Eine schwarzmagische. Man hat mich ausgesucht, ich sollte so etwas wie ein Anfang sein, das behaupte ich einfach mal. Und ich möchte mir nicht vorstellen, dass noch mehr Menschen mit dieser Seuche herumlaufen und andere Leute anstecken. Das wäre eine Katastrophe.«
    »Und wer könnte ein Motiv haben, wenn du die andere Seite meinst?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Suko fragte: »Wer sind denn die Überträger der Pest, wenn nicht die Ratten?«
    Ich schlug mit meinen flachen Händen auf meine Oberschenkel. »Da kann man nur raten und darauf hoffen, dass uns der Pestkranke eine Auskunft gibt. Er wird ja wohl wissen, wo er sich angesteckt hat.«
    »Falls er reden kann«, meinte Suko.
    »Stimmt auch wieder.«
    Wir tranken unseren Tee. Ich wusste, dass er stets aromatisch war. In diesem Moment aber hatte ich keinen Geschmack, meine Gedanken befanden sich auf anderen Wegen.
    Es wurde Zeit, dass wir uns auf den Weg machten, und ich konnte nur hoffen, dass der Verkehr nicht zu dicht war.
    Er war dicht, sogar mehr als das, und so setzten wir das Blaulicht und die Sirene ein. Damit ging es etwas besser voran.
    Im Yard erlebten wir etwas Seltenes. Wir waren noch vor Glenda Perkins im Büro, und so empfing uns auch nicht der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee.
    Selbst danach stand mir heute nicht der Sinn. Dafür wollte ich wissen, was mit dem Mann passiert war, den wir hatten einliefern lassen. Sir James konnte uns möglicherweise mehr sagen.
    Ich wollte ihn anrufen, was ich mir allerdings sparen konnte. Er betrat in diesem Moment das Vorzimmer und nickte uns zu.
    »Ich bin froh, dass Sie hier sind.«
    »Gibt es etwas Neues?«, fragte ich.
    »Ja und nein. Ich habe mich natürlich mit den Ärzten in Verbindung gesetzt. Man wollte nicht so recht mit der Sprache heraus.«
    »Wurde der Mann identifiziert?«
    »Das hat man geschafft, John. Er ist ein entflohener Sträfling. Es passierte auf einer Fahrt zum Zahnarzt. Er tauchte dann bei den Conollys auf. Der Mann heißt übrigens Amos Burke. Sagt Ihnen der Name etwas?«
    Ich musste überlegen und schüttelte dann den Kopf. Damit konnte ich nichts anfangen.
    »Was ist mit Ihnen, Suko?«
    »Nie gehört.«
    Ich wollte wissen, weshalb er hinter Gittern saß. Sir James gab mir eine Antwort, die keinen zufriedenstellen konnte. Burke war ein Betrüger. Er hatte Menschen reingelegt und war für diese Taten verurteilt worden.
    »Ich glaube allerdings nicht«, fügte der Superintendent hinzu, »dass er sich im Gefängnis angesteckt hat. Da passiert leider viel, aber so etwas zum Glück nicht.«
    Da konnten Suko und ich nicht widersprechen. Zu dritt grübelten wir darüber nach, warum Burke auf mich angesetzt worden war. So sehr ich auch nachdachte, ich sah keinen Grund. Bisher lief alles ziemlich quer. Auch Sir James wusste keinen Rat. Er setzte darauf, was uns dieser Burke selbst sagen würde.
    »Ich weiß, dass wir nicht in sein Zimmer können. Aber man will ihn mit einem kleinen Mikro verkabeln, sodass wir in einem Nebenraum hören können, was er sagt.«
    Suko wollte wissen, ob wir ihn auch dabei sehen konnten.
    »Ich denke, dass es durch eine Scheibe geschehen wird. Sicher bin ich mir nicht.«
    »Und wann starten wir?«
    Sir James warf einen knappen Blick auf seine Uhr. »Ich denke, dass wir uns auf den Weg machen können. Den Ärzten habe ich erklärt, dass sie uns recht früh in der Klinik erwarten müssen. Verändert hat sich wohl bei dem Patienten nichts. Wäre es der Fall

Weitere Kostenlose Bücher