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1705 - Mein Job in der Horror-Höhle

1705 - Mein Job in der Horror-Höhle

Titel: 1705 - Mein Job in der Horror-Höhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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behalten. Bis in alle Ewigkeiten. Habe ich genug gesagt?«
    »Das ist deine Meinung.«
    »Und was ist deine?«
    »Ich habe sein Jammern nicht ertragen können, und ich gab der gequälten Seele eine Chance.«
    Ich begriff. »Du hast sie halb befreit. Oder irre ich mich da?«
    »Ich habe ihr die Chance gegeben, wieder mit denen Kontakt aufzunehmen, die für ihn so wichtig waren. Seine Diener sollen merken, dass sie nicht allein sind.«
    »Kann er ihnen denn helfen, wenn er körperlich nicht vorhanden ist?«
    »Ich werde mir etwas einfallen lassen.«
    »Dann stehst du also auf seiner Seite?«
    »Nein, Geisterjäger. Ich stehe auf keiner Seite. Das habe ich nicht nötig, denn ich mache mir meine eigenen Gesetze. Es ist sehr interessant, ein neues Spiel aufzuziehen, das musst du mir glauben. Ich bin nie in den Vordergrund getreten in der letzten Zeit, ich habe immer nur zugeschaut, aber jetzt habe ich daran gedacht, etwas zu verändern. Ich werde etwas mitmischen, und ich habe für den Kontakt zwischen der Seele des vernichteten Vampirs und seinen Dienern gesorgt. Sie sind nicht mehr allein. Sie haben erfahren, wie mächtig ihr Anführer sein kann, ohne dass es ihn körperlich gibt. Das tut ihnen gut. Und so machen sie in seinem Namen weiter und werden dabei von ihm geleitet. Ist das nicht perfekt? Mallmanns Seele ist ein Teil von meinem Reich …«
    »Aber sie ist gefangen?«
    »Ja, das ist sie.«
    Ich musste mehr wissen und erkundigte mich: »Bleibt sie das auch?«
    Der Spuk lachte. Es glich mehr einem Kratzen. »Willst du das denn?«
    »Welch eine Frage.«
    »Ich werde noch darüber nachdenken …«
    Oh, die Worte konnten mir nicht gefallen. Ganz und gar nicht. Deshalb fragte ich: »Aber wie ich dich kenne, gibst du keine Seelen frei. Damit würde deine Welt nur geschwächt. Oder hat sich da etwas geändert?«
    »Nein, das hat es nicht. Aber, Sinclair, denk daran, wie mächtig meine Welt ist. Unzählige Seelen bilden sie. Alle tummeln sich in dem Nichts, was dich umgibt. Es ist nicht leer, ganz und gar nicht. Du bist von Dämonenseelen umgeben. Sie bilden die Schwärze, und ich sitze im Zentrum …«
    Das war mir bekannt, aber der Spuk wollte es mir noch mal beweisen, denn plötzlich sah ich vor mir zwei rote Punkte. Es waren keine Augen, es handelte sich nur um Kreise, und auch das war mir bekannt. Man konnte sagen, dass mich der Spuk anschaute, und wohl war mir dabei nicht.
    Kälte kroch über meinen Rücken. In meinem Kopf entstand der Gedanke, die Truhe zu verlassen, doch der Wille war nicht vorhanden, es auch in die Tat umzusetzen. Und so blieb ich sitzen. Dabei kam ich mir vor, als hätte man mich mit unsichtbaren Bändern gefesselt.
    Mich überkam eine tiefe Einsamkeit. Ich hatte das Gefühl, zusammenzusinken. Ich war wie am Boden zerstört, und auch das war mir nicht neu.
    Der Spuk war in der Lage, mir die Grenzen aufzuzeigen, und jetzt bereute ich meinen Entschluss, in die Truhe gestiegen zu sein.
    »Soll ich fragen, wie du dich fühlst, Geisterjäger?«
    »Lieber nicht.«
    »Ich habe noch immer die Macht. Auch wenn man mich nicht sieht, macht es doch Spaß, die Zeit außerhalb der meinen zu manipulieren. Das kommt meinen Plänen sehr entgegen, und ich kann dir versprechen, dass ich einen großen Plan habe, der dicht vor seiner Vollendung steht. Wenn es dann so weit ist, werde ich zuschauen und mich an dem erfreuen, was ich geboten bekomme …«
    Noch sprach er in Rätseln für mich, aber ich glaubte ihm schon, dass er nicht bluffte. Er hatte Großes vor, und das konnte eigentlich nur mit dem Geist oder der schwarzen Seele von Dracula II zusammenhängen.
    Der Spuk war irgendwie auch ein Spieler. Er verteilte die Karten und schaute aus dem Hintergrund zu, und mir war klar, dass er nicht geblufft hatte. Er hatte einen Plan, und ich glaubte daran, dass ich darin eine Hauptrolle spielte.
    Nach wie vor starrte ich nach vorn in die Dunkelheit, die nur den Ausschnitt der beiden roten Kreise aufwies. Und auch diese Kreise verschwanden, denn sie lösten sich auf.
    Ich atmete wieder frei durch, obwohl es mir im Prinzip nicht besser ging. Nur die beiden Augen waren verschwunden, so spürte ich den Spuk nicht mehr in meiner unmittelbaren Nähe.
    Und dann geschah noch etwas. Die alte Kraft kehrte wieder in meinen Körper zurück. Ich spürte meine Arme, die Beine und merkte auch, dass mir kalt wurde. Der Wunsch, die Truhe zu verlassen, war wieder vorhanden. Weg aus der Schwärze, hinein ins Leben.
    Ich versuchte

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