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1705 - Mein Job in der Horror-Höhle

1705 - Mein Job in der Horror-Höhle

Titel: 1705 - Mein Job in der Horror-Höhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zerstörte einen Teil des Kopfes, während Ellen Wells auf dem Bett zusammensank.
    Ihr Gesicht sah nicht mal so schlimm aus. Bei ihrem Hinterkopf war das nicht so.
    »Mein Gott, mein Gott, das habe ich nicht gewollt.« Dury stand noch immer hinter mir. Er musste einfach reden, um etwas von dem Grauen zu kompensieren, das ihn erfasst hatte.
    Es war alles zu schnell gelaufen. Weder der Kollege noch ich hatten eingreifen können, und die Halbvampirin hatte für sich keinen anderen Ausweg mehr gesehen, als sich selbst die Kugel zu geben.
    Ich trat an das Bett heran und nahm meine Pistole an mich. Mittlerweile war auch Durys Kollege eingetroffen, der eingeweiht wurde und ebenfalls seine Gesichtsfarbe verlor.
    Mir ging es auch nicht besonders. Der Druck in meinem Magen war da, und ich trat mit schleppenden Schritten in den Gang, wo ich bei den Kollegen stehen blieb.
    Tom Dury hatte sich wieder gefangen. Er sah mir ins Gesicht. »Warum, verdammt? Warum hat sie das getan?«
    »Ganz einfach. Sie sah keine andere Möglichkeit mehr.«
    Er räusperte sich, danach konnte er wieder sprechen. »Aber so schlimm war ihr Vergehen auch nicht. Für mich war sie eine Psychopathin. Ich hätte den Fall auch nicht an die große Glocke gehängt, da bin ich ehrlich, aber ich denke …«
    »Denken Sie nicht!«, unterbrach ich ihn etwas schroff. »Seien Sie froh, dass Sie es getan haben.«
    »Warum?«
    »Bitte, Officer, wir wollen es dabei belassen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass dieser Fall nicht so einfach ist, wie er aussieht. Und auch Ellen Wells war nicht so harmlos. Um es deutlicher zu sagen: Es ist sogar gut, dass sie nicht mehr lebt.«
    Tom Dury sah aus, als wollte er etwas sagen. Er überlegte es sich anders, nickte nur und ging zusammen mit seinem Kollegen zurück in das Büro.
    Ich warf noch einen letzten Blick auf die Tote und machte mir dabei meine Gedanken. Sie drehten sich weniger um Ellen Wells als um Dracula II. Er war vernichtet, aber sie war davon überzeugt gewesen, dass sie sich irgendwie auf ihn verlassen konnte. Ich glaubte nicht, dass sie es sich aus den Fingern gesaugt hatte. Es musste irgendetwas geben, das ihn auf eine gewisse Art und Weise wieder lebendig machte. Und das bereitete mir Sorgen …
    ***
    Etwa eine halbe Stunde später saß ich wieder im Rover und dachte nach.
    Die Leiche war abtransportiert worden, ich hatte ein Protokoll unterschrieben, alles andere würde sich von allein erledigen. Natürlich wirbelten zahlreiche Gedanken durch meinen Kopf, und dabei kristallisierte sich einer besonders hervor. Ich glaubte nicht daran, dass diese Ellen Wells gelogen hatte.
    Aber es gab keinen Will Mallmann oder Dracula II mehr. Die Handgranaten hatten ihn in Stücke gerissen. Warum war diese Halbvampirin dann so überzeugt von ihm gewesen? Erst wenn diese Frage geklärt war, würde ich Land sehen.
    Ich musste unbedingt herausfinden, woher sie gekommen war. Das könnte dann eine Spur zu Mallmann oder zu wem oder was auch immer sein. Zudem fühlte ich mich in der Pflicht, meinen Chef anzurufen.
    Der fiel aus allen Wolken, als er hörte, was ich erlebt hatte. »Dann können wir ja froh sein, dass die Kollegen so reagiert haben und diese Person nicht laufen ließen.«
    »Da stimme ich Ihnen zu, Sir.«
    »Und welchen Ansatzpunkt haben Sie noch, um weiterzumachen?«
    »Da sieht es schlecht aus. Diese Ellen Wells hat ihr Ticket tatsächlich weggeworfen. Wir können also nicht herausfinden, wo sie eingestiegen ist.«
    »Aber wir werden bald wissen, woher der Zug gekommen ist.«
    »Schon …«
    »Klingt nicht so, als wären sie begeistert, John.«
    »Das bin ich auch nicht, Sir. Der Zug wird unterwegs mehrmals angehalten haben, und überall kann die Halbvampirin zugestiegen sein. Das verringert also unsere Chancen.«
    »Stimmt. Können Sie sich ein Motiv für diesen Selbstmord vorstellen?«
    »Nicht wirklich, Sir. Dazu weiß ich einfach zu wenig von ihr. Es könnte nur sein, dass sie ihre Felle hat wegschwimmen sehen. Deshalb diese Tat.«
    »Haben Sie etwas dazu beigetragen?«
    »Sicher. Es ging ihr ziemlich unter die Haut, dass ich das Thema Dracula II anschnitt. Er war für sie ein und alles. Zumindest hatte ich den Eindruck.«
    »Aber der ist vernichtet!«
    »Sicher.«
    »Kann es denn so etwas wie eine Götzenverehrung geben? Glauben Sie daran?«
    »Posthum?«, murmelte ich. »Sicher, Sir. Das ist durchaus vorstellbar. Ich jedoch hatte mehr den Eindruck, dass sie davon überzeugt war, dass es ihn noch gibt. Und ich

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