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1709 - Die Blutprinzessin

1709 - Die Blutprinzessin

Titel: 1709 - Die Blutprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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passiert mit mir?«
    »Wir werden dich mitnehmen.«
    »Ach? Einfach so?«
    »Genau.«
    »Das ist Freiheitsberaubung. Ich habe Ihnen nichts getan. Sie haben mich überfallen.«
    »Nein, das war ein unglückliches Zusammentreffen. Aber wir werden dich zu einem guten Bekannten bringen, der sicherlich schon auf dich wartet. Zu Johnny Conolly.«
    Suko warf mir einen Blick zu. Ich wusste, was er wollte, und gab die Zustimmung durch mein Nicken. In den folgenden Sekunden konnte Elton nur staunen, als Suko ihm Handschellen anlegte und ihm zum Rover schleppte. Er drückte ihn auf den Beifahrersitz und verband einen Kreis der Handschelle mit dem Haltegriff.
    »Das ist Freiheitsberaubung!«, keuchte Elton.
    »Du kannst dich ja später beschweren. Oder dich bei uns bedanken, dass wir dein jämmerliches Leben vorerst gerettet haben, denn auf deine Freunde kannst du dich nicht verlassen.«
    Er wollte etwas sagen, überlegte es sich anders und senkte den Kopf. Suko verschwand und kehrte zu mir zurück. »Du hast gesehen, was ich tat?«
    »Sicher.«
    »Bist du einverstanden, dass ich mit ihm fahre? Du kannst ja den Mercedes nehmen.«
    »Mach ich.«
    »Wir treffen uns vor der Polizeistation.«
    Er verließ mich wieder. Ich schaute ihm nach. Mir ging das durch den Kopf, was wir erlebt hatten, und ich musste ehrlich eingestehen, dass es uns nicht groß weitergebracht hatte. Uns war das bestätigt worden, was wir schon vorher wussten. Nur war Elton jetzt von dieser Sina Wang getrennt, und das sah ich als Vorteil an.
    Suko hatte es eilig. Er fuhr an, noch bevor ich in den Mercedes gestiegen war. Der Schlüssel steckte. Es würde kein Problem sein, den Wagen zu starten.
    War es doch.
    Ob Zufall oder nicht, jedenfalls sprang der Motor nicht bei der ersten Umdrehung an. Auch bei der zweiten nicht, und zur dritten kam es erst gar nicht, denn vom Rand der Straße her löste sich eine schattenhafte Gestalt. Sie bewegte sich langsam, und sie betrat die Straße, auf deren Mitte sie stehen blieb – direkt vor der Kühlerhaube des Autos.
    Es war eine Frau mit langen dunklen Haaren und in einem roten Kleid über der nackten Haut.
    Eigentlich hätte sie frieren müssen, aber Vampire spüren weder Kälte noch Wärme …
    ***
    Sie war gekommen. Freiwillig sogar. Das wunderte mich. Ich hatte es gelernt, misstrauisch zu sein, und das war ich in diesem Fall ganz besonders, denn diese Sina Wang war bestimmt nicht grundlos und ohne Rückendeckung erschienen.
    Ich hatte sie deshalb so gut sehen können, weil ich das Licht eingeschaltet hatte. So war sie gut zu erkennen und ebenfalls die Farbe des Kleides.
    Sie sagte nichts. Sie bewegte auch nicht ihren Mund oder ihre Augen, sie stand da wie jemand, der geschickt worden war, um mich an der Weiterfahrt zu hindern.
    Was wollte sie? Warum war sie erschienen? Hatte man ihr nicht gesagt, wer ich war?
    Im Hinterkopf hatte ich noch immer den Namen Justine Cavallo, denn sie zog hier die Fäden.
    Worauf wartete Sina Wang?
    Eigentlich gab es dafür nur eine Antwort. Sie wartete darauf, dass ich ausstieg. Dabei musste sie wissen, dass ich nicht eben ein Freund der Vampire war. Allerdings hatte ich bisher ihre Zähne noch nicht gesehen und auch keinen anderen Beweis erhalten, dass sie tatsächlich zu den Blutsaugern gehörte.
    Es verstrich Zeit. Jeder wartete auf eine Reaktion des anderen. Die erfolgte noch nicht. Ich verdrehte die Augen, um in den Rückspiegel zu schauen, weil ich wissen wollte, ob sich jemand in der Nähe des Wagens aufhielt.
    Mir fiel nichts auf. Deshalb entschloss ich mich, den Anfang zu machen. Ich drückte die Fahrertür auf und stieg mit langsamen Bewegungen aus dem Wagen. An meiner linken Seite spürte ich den beruhigenden Druck der Beretta. Sie war mit geweihten Silberkugeln geladen, und ich glaubte nicht, dass Sina Wang ihnen widerstehen konnte.
    Beim Aussteigen warf ich einen Blick nach vorn. Dorthin war Suko verschwunden. Von unserem Rover sah ich nichts mehr. Die Dunkelheit hatte das rote Licht der Heckleuchten längst verschluckt.
    Sina Wang wartete auf mich, umschmeichelt vom weißlichen Licht der Scheinwerfer. Sie bewegte sich nicht, sie schaute mich nur an, und ich versuchte, in ihrem Blick etwas zu lesen.
    Das klappte nicht. Er war leer. Dabei war ich es gewohnt, in den meisten Augen der Vampire die Gier nach Blut zu sehen. Diese Wiedergängerin schien irgendwie apathisch zu sein. Zwar sah sie mich an, aber sie schien durch mich hindurchzuschauen.
    Sie hob den Kopf, als sie meine

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