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1709 - Die Blutprinzessin

1709 - Die Blutprinzessin

Titel: 1709 - Die Blutprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlucken. Ich ahnte etwas und spürte einen heißen Strom in mir hochstiegen.
    »Du wirst es mir bestimmt sagen.«
    »Natürlich. Ich werde dich darauf vorbereiten und bedanke mich schon jetzt für deine Waffe. Eigentlich hättest du mich mit einer Silberkugel vernichten wollen. Jetzt habe ich den Spieß umgedreht. Ich werde dich nicht töten, aber ich werde dich verletzen und dich mit zwei Kugeln in die Schultern wehrlos schießen. Danach kann ich mich voll und ganz auf dein Blut konzentrieren.«
    Das hatte ich mir gedacht. Es war zudem nicht schwer, sich so etwas vorzustellen.
    »In die Schultern?«, flüsterte ich heiser.
    »Sicher.«
    »Die sind nicht leicht zu treffen.«
    »Keine Sorge, das schaffe ich schon.« Sie ging einen kleinen Schritt näher und beugte sich mir entgegen, zusammen mit der Waffe.
    Ich blieb nicht mehr ruhig liegen, sondern bewegte meinen Oberkörper heftig nach links und nach rechts.
    »Das nützt dir nichts!«, keifte sie, beugte sich noch weiter nach unten, und ich sah, dass ihr Zeigefinger den Abzug nach hinten bewegen wollte.
    Der Schuss war nicht mehr zu stoppen!
    ***
    Das war der Moment, an dem ich einfach handeln musste, um nicht mein Leben zu verlieren. Ich hatte zudem Zeit genug gehabt, um mich auf diesen Zeitpunkt vorbereiten zu können.
    Sina Wang stand breitbeinig über mir. Voll siegessicher. Sie starrte in mein Gesicht und interessierte sich nicht für meine untere Körperhälfte.
    Ich riss meine Beine hoch! Sie stand nah genug, sodass ich sie nicht verfehlen konnte. Die Knie wuchteten in ihren Leib, und dieser heftige Stoß stieß sie von mir weg. Ihre Füße verloren für einen Moment den Kontakt mit dem Boden, aber sie schaffte es noch, abzudrücken, nur fuhr die Kugel in den Himmel.
    Das Echo des Schusses rollte durch die Stille. Sina Wang verlor die Übersicht, die ich behielt, auch wenn ich nicht eben in Hochform war. Ich griff sie trotzdem an. Ich wollte nicht, dass sie noch einmal auf mich schoss. Der ersten Kugel war ich entgangen, einer zweiten würde ich kaum ausweichen können.
    Sie musste sich erst fangen. Am Wagen fand sie eine Stütze. Ich hörte ihren wütenden Schrei und hatte eigentlich nachsetzen wollen. Doch sie hatte sich schneller wieder gefangen, als ich gehofft hatte. Es lag wohl daran, dass sie keine Schmerzen verspürte.
    Ich huschte auf die andere Seite des Autos zu. Dort tauchte ich ab und wurde zunächst für sie unsichtbar.
    Ein Nervenspiel begann. Die einzige Deckung für mich war der Mercedes. Die Schusswaffe befand sich in Sinas Besitz, in der Dunkelheit sah sie auch besser. Das Licht gab es nur vor dem Wagen.
    Ich hatte mich bis in die Nähe des Kofferraums zurückgezogen. Sina befand sich auf der gegenüberliegenden Seite. Von der Cavallo sah ich nichts und konnte nur hoffen, dass sie nicht erschien und eingriff.
    Abwarten. Die Nerven nicht verlieren. Sich die Dunkelheit zum Freund machen. Wobei ich daran dachte, dass ich so waffenlos nicht war, denn nach wie vor hing das Kreuz vor meiner Brust.
    Ich holte es hervor. Die Zeit konnte ich mir zum Glück nehmen. Ich überlegte, ob ich es vor meine Brust hängen oder in die Tasche stecken sollte, und entschied mich für die Tasche. Das Kreuz sollte für die Blutsaugerin eine Überraschung werden.
    Einer von uns musste den Anfang machen. Ich wollte nicht die halbe Nacht hier verbringen. Irgendwie musste es mir gelingen, Sina Wang aus der Reserve zu locken.
    Aber wie?
    In der Stille fiel jedes fremde Geräusch auf. Deshalb war ich sehr vorsichtig, als ich in die Knie ging.
    Ich wollte unter dem Mercedes hindurch auf die andere Seite schauen, um herauszufinden, wo Sina Wang stand. Dazu musste ich mich flach auf den Boden legen. Bei Tageslicht wäre es kein Problem gewesen, unter dem Wagen herzuschauen. Jetzt hatte ich dabei meine Probleme. Ich hätte meine Taschenlampe hervorholen und einschalten können, doch das Risiko war mir im Moment zu groß.
    Ich sah die Füße trotzdem. Noch immer stand sie an der anderen Seite und lauerte darauf, dass ich etwas unternahm. Die Geduld der Person war wirklich beachtlich.
    Ich suchte den Boden in meiner Nähe ab. Es wuchs hier nicht nur altes Gras, ich war fast davon überzeugt, dass es auch kleine Steine gab. Einen zu finden, ihn wegzuwerfen, das genau würde sie ablenken.
    Meine Hand strich über den feuchten Boden hinweg. Dabei schaute ich weiterhin unter den Mercedes, und es war gut, dass ich dabei geblieben war, denn jetzt setzte sich Sina Wang in

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