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1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es, die den Körper zum Schmelzen brachten. Wenig später hatte sich auf der Sitzfläche des Sessels eine Lache gebildet, auf der nur noch der Kopf lag.
    Die Schnauze war weit aufgerissen, aber sie bildete keine Gefahr mehr, und wir schauten zu, wie sie ebenfalls verglühte.
    Dabei gab es eine Verpuffung. Jedenfalls wies das Geräusch darauf hin.
    Plötzlich stand der Sessel in Flammen. Er sorgte auch dafür, dass alles verbrannte. Ich bewegte mich weiter nach hinten und auch zur Seite, weil ich den scharfen Qualm nicht einatmen wollte. An der Tür stehend, sahen Harry Stahl und ich zu, wie die Flammen kleiner wurden und auch die Reste verbrannten.
    Das Feuer hätte sich in diesem alten Haus auch ausbreiten können, was jedoch nicht geschah. Die Verbrennung blieb auf diesen Teil des Zimmers begrenzt.
    Und dann gab es nur noch den schwarzen Rauch, der zu einem der Fenster trieb, das ich geöffnet hatte.
    Dann ging ich zurück zu Harry Stahl, der über seine Stirn strich und mir eine leise Frage stellte.
    »Ich allein hätte es wohl nicht geschafft – oder?«
    »Davon muss man ausgehen.« Ich hielt das Kreuz so, dass er es sah. »Die andere Seite will mehr, immer mehr, und manchmal muss man ihr die Grenzen aufzeigen.«
    »Wenn man es kann, John.«
    »Das versteht sich.«
    »Hätte ich die Gestalt auch so aus der Welt schaffen können? Mit der geweihten Kugel?«
    »Ich denke nicht, Harry. Aber jetzt sollten wir uns über einen Teilerfolg freuen.«
    »Teilerfolg hört sich nicht gut an.«
    »Ich weiß. Mehr ist es wirklich nicht. Dieses Haus ist für einen Ghoul zu groß, denke ich mir. So können wir davon ausgehen, dass noch mehr dieser Wesen unter diesem Dach leben, auch wenn wir noch keine Beweise haben.«
    »Du willst das Haus durchsuchen?«
    »Nicht nur ich. Wir beide zusammen. Ich glaube nicht, dass wir hier in der ersten Etage Schluss machen können.«
    Harry nickte. Er sah dabei nicht besonders gut aus, denn er starrte mehr vor sich hin.
    »Was hast du?«
    Da lachte er. »Nicht, dass für mich eine Welt zusammengebrochen wäre, aber ich hatte mich innerlich nur auf einen Ghoul eingestellt.«
    »Das ist äußerst selten, Harry.«
    »Muss wohl so sein.«
    Es war ja geschossen worden, doch nach diesem nicht zu überhörenden Schuss hatte es keine Reaktion gegeben. Entweder war das Haus bis auf diesen einen Ghoul wirklich leer, oder die anderen Gestalten hielten sich zurück.
    Ich tendierte mehr zur zweiten Annahme und nickte in Richtung Tür, um Harry den Weg zu weisen. Beide verließen wir angespannt das Zimmer und blieben im Flur stehen.
    Auch hier entdeckten wir keine Veränderung. Mit langsamen Schritten ging Harry Stahl hin und her. Er konnte hinschauen, wohin er wollte, es war kein Ghoul zu entdecken.
    Allerdings begleitete uns nach wie vor der Geruch. Dieser eklige Gestank würde uns wohl noch lange anhaften.
    »Nur ein Ghoul, John, das reicht nicht. Oder?«
    Ich sah es ebenso.
    »Und kannst du mir sagen, woher sie gekommen sind? Es muss doch einen Anfang gegeben haben.«
    »Ja, bestimmt.«
    »Und wie könnte der ausgesehen haben?«
    Wäre die Luft besser gewesen, ich hätte erst mal Atem geholt. Aber das ließ ich bleiben. Ich schaute gedankenverloren auf den nächsten Absatz der Treppe, doch auch er konnte mir keine konkrete Antwort geben. Es war überhaupt schwer, sie zu finden, das sah mir auch mein Freund Harry Stahl an.
    »Probleme mit der Lösung?«
    »In der Tat«, gab ich zu. »Es ist wirklich nicht einfach. Oder doch einfach, man kann sagen, dass es hier eventuell einen Stützpunkt der Ghouls gibt, und zwar von Ghouls, die etwas Besonderes sind und nicht nur einfache Dämonen.«
    »Du denkst an die Kreaturen der Finsternis?«
    »Genau an sie.« Ich räusperte mich kurz und sprach dann weiter. »Es ist ja so, Harry. Die Kreaturen der Finsternis haben all die Zeiten überdauert, sie haben es auch verstanden, sich unter die Menschen zu mischen, indem sie ihr Aussehen annahmen. Man findet sie auf der gesamten Welt, warum auch nicht hier?«
    »Und weshalb haben sie sich gezeigt? Ausgerechnet in diesen Tagen? Hast du dafür eine Erklärung?«
    »Nein, Harry. Und setze nicht darauf, dass wir sie auch bekommen werden. Daran glaube ich einfach nicht. Die andere Seite lässt sich nicht ausrechnen. Wir kennen ihre Anzahl nicht, und wir wissen auch nicht, wie viele von ihnen sich hier in dieser Gegend versteckt halten. Das sind keine guten Voraussetzungen. Aber wir haben sie aufgeschreckt, und ich kann mir

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