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1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dafür aber wehte ihm der eklige Verwesungsgestank entgegen, der dafür sorgte, dass er die Luft anhielt, weil sie nicht mehr einzuatmen war.
    Stoßweise drang der Gestank gegen ihn. Er beeinträchtigte seine Sicht nicht, weil sich aus ihm kein Nebel bildete, aber er war trotzdem widerlich!
    Ich muss schießen! Ich muss Kugeln in den widerlichen Balg jagen! Ich muss es einfach tun …
    Diese Gedanken schossen durch Georgs Kopf. Und er fragte sich, warum er nicht schon längst abgedrückt hatte. Da gab es in seinem Innern einen Widerstand. Es konnte auch daran liegen, dass er so etwas noch nie zuvor erlebt hatte, aber das war dem Ghoul egal.
    Prantl ging zurück.
    Er wusste selbst nicht, warum er das tat. Er erreichte die Tür. Er merkte es, als er gegen den Widerstand stieß. Dass er sie erreicht hatte, kam ihm wie ein kleines Wunder vor.
    Und der Ghoul wurde schneller. Er hatte sich jetzt aufgerichtet und ging wie ein normaler Mensch, nur dass Schleimfäden zurückblieben, wenn er seine Füße anhob.
    Und dann riss bei Prantl der Faden. Er hatte die Waffe, und er feuerte die ersten beiden Kugeln ab. Auf den Knall hatte er sich eingestellt, er wollte nur einen Erfolg sehen. Er schaute zu, wie die Geschosse in den Körper eindrangen. Schleim spitzte als Tropfen in die Höhe. Die beiden Kugeln waren durch den Schleim in den Brustkorb gedrungen und steckten etwa in Herzhöhe fest.
    Georg Prantl konnte nur hoffen, dass diese Kreatur auch ein Herz hatte, das für ihre Existenz wichtig war. Jetzt musste es getroffen worden sein. Es würde nicht mehr schlagen, und so wartete Prantl darauf, dass der Tod dieses Wesen ereilte.
    Es passierte nicht.
    Der Ghoul schüttelte sich nur kurz und walzte weiter. Er schien kugelfest zu sein, was den Polizisten völlig aus der Fassung brachte. So etwas hatte er noch nie erlebt, und in seinem Innern tobte ein Schrei.
    Der Ghoul schüttelte sich noch mal, streckte seine beiden Arme vor und ging weiter. Er walzte voran. Trotz der beiden Geschosse im Körper kam der Ghoul näher, und Prantl wusste, dass sich die tödliche Gefahr für ihn erneut aufbaute.
    Er schoss wieder.
    Diesmal hatte er genauer gezielt. Der Kopf war groß genug, um ihn treffen zu können. Er sah auch, dass die Kugel einschlug. Dicht über der Nase in die Stirn. Wieder flogen kleine Schleimklumpen zur Seite, und das Geschoss drang auch recht tief in den Kopf ein, aber es konnte die Gestalt nicht stoppen.
    Nur für einen Moment zögerte der Ghoul. Er drückte seinen Kopf sogar zur Seite, und seine Hand huschte durch die Luft in einer ärgerlich anmutenden Bewegung.
    Danach ging er weiter.
    Prantl wich zurück. Erst jetzt war ihm richtig klar geworden, was das hier bedeutete. Er hatte es nicht geschafft, den Unhold zu stoppen. Und das lag nicht an ihm, weil er nicht gut genug war, sondern daran, dass ein solches Wesen nicht zu stoppen war. Er durfte dabei keine menschlichen oder normalen Maßstäbe ansetzen, denn hier war die Welt auf den Kopf gestellt worden.
    Noch mal schießen?
    Nein, es hatte keinen Sinn. Der Polizist wollte keine Kugeln verschwenden, denn jetzt musste er an sich denken und dafür sorgen, dass er sein Leben rettete.
    Er warf sich herum, sah die Tür vor sich und musste nur seine Hand ausstrecken, um die Klinke zu erreichen. Danach ging alles blitzschnell. Sein Blick fiel in die freie Natur, und dann hatte er freie Bahn.
    Er rannte aus dem Haus.
    Er ließ den widerlichen Gestank hinter sich und war nur auf ein Ziel konzentriert. Weglaufen. Die Flucht ergreifen. Aber nicht zu Fuß, sondern mit seinem Wagen, der ihn auch hergebracht hatte.
    Er rannte und hörte sich keuchen. Prantl war nicht der schlankste Mensch, doch das Keuchen auf einer so kurzen Strecke war nur mit seiner Angst zu erklären.
    Fast wäre er noch gegen sein Auto getaumelt. Die Pistole hatte er nicht weggesteckt und hob sie in einem Reflex an, als er die Gestalt des Ghouls an der offenen Haustür sah.
    Es würde ihm nichts bringen, wenn er weiterhin auf die Kreatur feuerte. Dieser stinkende Schleim schien sie kugelfest gemacht zu haben. Darüber nachzudenken war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Georg Prantl dachte mehr an Flucht, die er jedoch nicht zu Fuß auf sich nehmen wollte. Mit dem Wagen war er schneller.
    Er hatte ihn nach dem Verlassen nicht abgeschlossen. So riss er die Tür auf und warf sich auf den Fahrersitz. Seine Hände zitterten stark, als er den Zündschlüssel hielt und nun versuchte, ihn ins Schloss zu

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