Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
für uns nicht wichtig, es gab etwas zu sehen, das unseren Atem stocken ließ.
    Auf dem Boden lag ein grauhaariger Mann und bewegte sich nicht. An der Schulter sahen wir eine Wunde, und wir mussten nicht erst dicht an ihn herantreten, um zu erkennen, dass dieser Mensch nicht mehr am Leben war.
    Wir schauten in sein Gesicht. Es war nichts von einer friedlichen Entspannung zu sehen, die entstand, wenn der Mensch hinüber in den Tod glitt. Das Gesicht war einfach nur verzerrt.
    Auch Harry und mir schlug dieser Anblick auf den Magen, da stiegen schon Emotionen hoch, wir konnten auch nachvollziehen, wie es in Georg Prantl aussah. Er hatte ja hier im Haus und in Sichtweite des toten Vaters auf den Ghoul geschossen.
    Am liebsten hätte ich diese Schleimgestalt mit den eigenen Händen zerrissen. Das war nicht möglich, denn sie befand sich nicht in meiner Nähe.
    Harry drehte sich als Erster von diesem schrecklichen Anblick weg. »Und? Haben wir genug gesehen?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich denke darüber nach, ob wir das Haus durchsuchen sollten.«
    »Keine Ahnung.«
    Harry grinste mich schief an. »Hast du nicht mal in meinem Beisein von deinem Bauchgefühl gesprochen?«
    »Kann sein.«
    »Und jetzt?«
    »Hat es mich im Stich gelassen. Aber mal im Ernst. Ich glaube nicht daran, dass wir den Ghoul hier noch finden. Er wird sich zurückgezogen haben und auf einen günstigen Zeitpunkt warten, um seinen Hunger zu stillen.«
    »Bei Prantl?«
    »Das muss nicht sein, aber er kennt sich ja jetzt hier aus. Andererseits ist er nicht dumm. Er weiß, dass es für ihn gefährlich werden kann, wenn er wieder hierher zurückkehrt.«
    Guter Rat war teuer. Der schleimige Dämon war uns immer einen Schritt voraus. Keiner von uns konnte sich in seine Lage versetzen und darüber nachdenken, welche Pläne er hatte.
    Unseren Ghoul hatten wir in einem Haus entdeckt, das schon einige Jahre auf dem Buckel hatte. Das Haus war leer. Niemand wollte es. Für den Ghoul ein ideales Versteck.
    Ich sprach mit Harry Stahl darüber, der sich meiner Meinung anschloss.
    »Die Idee ist nicht schlecht. Das Haus ist der ideale Schlupfwinkel. Es steht leer, und was wollen die Ghouls mehr. Ein besseres Versteck können sie nicht finden.«
    »Kann sein, dass Prantl mehr über das Haus weiß.«
    »Wir werden ihn fragen, John.«
    Der Kollege wartete am Auto. Er hatte den Kopf zur Seite gedreht und starrte ins Leere. Beim Näherkommen stellten wir fest, dass seine Augen leicht gerötet waren. Sicherlich trauerte er um seinen Vater.
    »Was gefunden?«, fragte er tonlos.
    »Nein«, sagte Harry. »So schlimm es sich vielleicht für dich anhört, aber wir werden deinen Vater noch eine Weile im Haus lassen. Der Ghoul ist jetzt wichtiger.«
    »Das sehe ich ein.« Georg strich über sein Haar. »Habt ihr denn eine Spur gefunden? Ich weiß, die Frage ist dumm, aber ich musste sie loswerden.«
    »Ja, wir haben da eine Idee.«
    Prantl wurde wieder wach. Er schaute Harry Stahl in die Augen. »Und?«
    »John und ich glauben nicht, dass sich der Ghoul noch hier im Haus aufhält.«
    »Und wo könnte er sein?«
    Ich sprach von dem einsam stehenden und auch alten Haus, das wir durchsucht hatten. Ich vergaß auch nicht zu erwähnen, dass der unterirdische Weg uns zu diesem Ziel geführt hatte und wir dort einen Ghoul vernichten konnten.
    Der Kollege trat einen Schritt zurück, bevor er staunend fragte: »Vernichten?«
    »Ja.«
    »Das habe ich nicht geschafft, obwohl ich ihm drei Kugeln in den Körper gejagt habe. Ohne Erfolg. Er existierte weiter. Ich konnte nur noch fliehen. Ja, so war es.«
    »Normale Kugeln?«
    »Klar, John.«
    »Die richten nichts gegen einen Ghoul aus. Man muss schon geweihte Silbergeschosse nehmen.«
    »Die habe ich nicht.«
    »Egal, wir werden auf jeden Fall zusammenbleiben. Ich denke, dass wir gemeinsam in das Haus hineingehen, in dem wir den Ghoul vernichtet haben.«
    »Bitte, ich bin dabei. Aber ich weiß nicht, ob wir da Glück haben.«
    »Wir müssen eben alles versuchen.«
    »Und wenn sich dieser Ghoul unter die Menschen mischt? Ich meine, wenn er durchdreht?«
    »Auch das müssen wir einkalkulieren. Aber ich glaube nicht daran, dass es für ihn so einfach ist, sich unter die Menschen zu mischen. Bis er den Ort erreicht hat, vergeht Zeit. Da müssten wir eigentlich immer schneller sein.«
    Georg Prantl lächelte. »Du ist ein Optimist, John?«
    »In der Tat.«
    Der Kollege aus dem Land der Alpen schüttelte den Kopf. »Das kann ich von mir nicht

Weitere Kostenlose Bücher