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1734 - Hexenhand

1734 - Hexenhand

Titel: 1734 - Hexenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Das Ende der Rolltreppe hatte er noch nicht erreicht, und in diesen Augenblicken gab es für uns kein Halten mehr.
    Suko ließ mir einen Vorsprung, denn er wusste, dass ich die Waffe besaß, mit der ich das Feuer löschen konnte, das nicht normal war und vom Teufel befehligt wurde.
    Ich nahm zwei Stufen auf einmal, rutschte auch ab, fing mich wieder und stellte fest, dass ich Moretti auf der Treppe nicht mehr erreichen würde. Er hatte das Ende so gut wie erreicht, er schrie nicht mehr, sondern jammerte, und hinter dem grünen Flammenschleier sah ich sein schrecklich verzerrtes Gesicht, das von starken Schmerzen gezeichnet war.
    Warum er sich umgedreht hatte und nach oben schaute, wusste ich nicht. Jetzt bekam er den Ruck mit, als die Stufe sich mit dem Boden auf einer Höhe befand. Er konnte sich nicht mehr halten, geriet ins Taumeln und schlug um sich.
    In der Nähe gab es keinen Halt für ihn. Er fiel auf den Rücken, und noch immer hüllten ihn die Flammen ein, auch wenn sie jetzt etwas schwächer geworden waren.
    Ich war mit einem Sprung bei ihm. Ob ich das Leben des Mannes noch retten konnte, wusste ich nicht. Ich startete den Versuch, ließ mich neben ihn fallen und sorgte dafür, dass mein Kreuz die Flammen berührte.
    Das war wie Löschwasser.
    Das grüne Feuer zog sich zurück, vor mir lag ein von den Flammen gezeichneter Körper. Der Mann lebte nicht mehr, er war verbrannt worden. Als ich über das Gesicht strich, da war mir endgültig klar, dass Moretti nicht mehr lebte, denn die Haut ließ sich abschaben.
    Etwas kroch kalt meinen Rücken hinab. Neben mir erschien Suko. Ich erkannte ihn an seiner Hose.
    »Hast du gesehen, wo sie ist?«, flüsterte er.
    »Nein.«
    »Ich sehe mich mal um.«
    »Okay.«
    Der Hausdetektiv war tot. Ein Blick in seine Augen reichte mir aus. In diesem Moment durchfuhr mich ein heißer Zorn auf diese Unperson, die auftauchte und wildfremde Menschen umbrachte, um etwas zu erreichen. Aber was wollte sie erreichen? Eigentlich hatte sie es auf mich abgesehen, das nahm ich an. Also sollte sie sich auch um mich kümmern und Unschuldige in Ruhe lassen.
    Sie war raffiniert, sie war schnell. Sie war auch gnadenlos. Menschenleben interessierten sie nicht. Das war mir nicht neu. So etwas passierte immer, wenn sich jemand mit der Hölle oder dem Teufel verbündet hatte.
    Ich war so auf den Toten fixiert gewesen, dass ich nicht mehr auf meine Umgebung geachtet hatte. Als ich jetzt den Kopf anhob, musste ich feststellen, dass ich nicht mehr allein war. Um mich herum hatten sich Menschen versammelt. Sie standen da und sagten nichts. Schweigend schauten sie auf mich nieder. Einige hatten ihre Hände gegen die Lippen gepresst, andere schauten zur Seite und wieder andere flüsterten miteinander.
    Dann war eine barsche Männerstimme zu hören. Jemand eilte heran und drängte sich in den Vordergrund, indem er die Neugierigen zur Seite stieß.
    Ich sah einen noch jüngeren Mann im grauen Anzug vor mir. Sein schwarzes glänzendes Haar hatte er nach hinten gekämmt. Das Gesicht wurde blass, als er einen Blick auf den verbrannten Detektiv warf. Nur kurz, dann drehte er sich zur Seite, und ich hatte den Eindruck, dass er sich übergeben musste.
    Das geschah zum Glück nicht. Er hielt nur seine Hand auf den Mund gepresst und wollte nicht mehr hinsehen. Eine ältere Verkäuferin hatte reagiert. Sie kam mit einer grauen Decke zu uns, die sie über den Toten ausbreitete.
    »Das ist wohl besser«, sagte sie mit gepresster Stimme und zu mir gewandt. »Ich habe alles gesehen.«
    Ich zeigte ihr meinen Ausweis. »Bitte, erzählen Sie.«
    Die grauhaarige Frau, die eine Holzkette mit grünen Perlen um den Hals trug, nickte einige Male. Dann fing sie an zu reden, aber immer wieder mit Unterbrechungen.
    Ich erfuhr, dass die Rolltreppe leer war und der Detektiv nach unten fahren wollte. Dann war hinter ihm eine Frau erschienen, die ihn berührt hatte.
    »Kann sein, dass es sogar eine Umklammerung war«, flüsterte sie.
    »Und weiter?«
    »Auf einmal war das Feuer da. Schlagartig. Und es waren grüne Flammen, die in die Höhe schossen.« Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. »Stellen Sie sich das vor, grüne Flammen! Das ist verrückt, aber ich habe mich nicht geirrt.« Ihr Gesicht rötete sich.
    Mich interessierte etwas anderes. »Können Sie mir die Frau beschreiben, die plötzlich auf der Rolltreppe zu sehen war?«
    »Kann sein. Aber alles ging so schnell.«
    »Was hatte sie an?«
    Die Augen der Verkäuferin weiteten

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