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1737 - Das Blut der Zauberin

1737 - Das Blut der Zauberin

Titel: 1737 - Das Blut der Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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huschte er auf die Treppe zu und ließ die erste Etage hinter sich.
    Er erreichte den unteren Bereich. An der Bar saßen noch ein paar Unentwegte und hatten ihren Spaß. Bill huschte aus dem Hotel ins Freie und stand in einer völlig anderen Kulisse. Die Dunkelheit hatte sich über den Ort gesenkt. Doch es war nicht unbedingt finster, denn es gab noch genügend Lichter, die ihren Schein verbreiteten. Ab und zu entdeckte Bill noch einige Menschen auf der Straße, die ihn aber nicht sahen.
    Er wusste, wohin er sich zu wenden hatte. Langsam ging er nicht, aber er hielt die Augen auf. Nichts entging ihm. Er schaute in die Seitenstraßen, aber auch dort schlichen keine Gestalten herum, die auf der Suche nach Blut waren. Das taten auch die Halbvampire, nur bissen sie die Menschen nicht, sondern fügten ihnen Verletzungen zu, um aus ihnen das Blut zu trinken.
    Bill fand keine Spur von der Blutsaugerin. Sein Ziel war das kleine Denkmal, an dem er zuvor mit Sheila gestanden hatte. Von dort war das Haus auch in der Dunkelheit zu sehen.
    Nach einigen Minuten hatte er den Ort erreicht. Diesmal stellte er sich neben das Denkmal. Von der Stelle aus sah er das Haus sehr gut und stellte schnell fest, dass hinter einigen Fenstern Licht brannte. Es war nicht strahlend hell, sondern hatte einen leicht rötlichen Schein.
    Bill überlegte, ob er an diesem Ort stehen bleiben oder nicht lieber auf das Haus zugehen sollte, um es sich aus der Nähe anzuschauen. Doch er fand, dass es zu riskant war. Er suchte auch nach Wohnungen in der Nähe des Hauses, weil er noch immer an die Halbvampire dachte.
    Es war still. Hin und wieder war der Motor eines Autos zu hören, aber das leise Kichern schräg hinter ihm passte nicht dazu.
    Er fuhr herum.
    Vor ihm stand ein Mann. Im Dunkeln wirkte seine Gestalt beinahe drohend. Mit einem Vampir hatte er nichts zu tun, er nickte Bill sogar zu.
    »Guten Morgen.«
    Bill entspannte sich. »Ebenso.«
    Der Fremde kam näher. Er lachte und fragte wie nebenbei. »Sie stehen hier und beobachten etwas?«
    »Nicht unbedingt. Ich mag die Nacht, ich mag die Ruhe und auch die Gerüche der Natur.«
    »Kann ich verstehen, denn ich bin von hier. Mein Name ist übrigens Toni Hellmann. Ich bin Bergführer.«
    Bill wunderte sich darüber, dass der Fremde sofort seinen Namen preisgab. Das war er eigentlich nicht gewohnt, aber er wollte ihm nicht nachstehen und nannte auch seinen.
    »Engländer?«
    »Ja, ich mache hier mit meiner Frau Urlaub.«
    »Und Sie interessieren sich für ein bestimmtes Haus.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Weil ich Sie beobachtet habe.«
    Bill gab es nicht zu. »Das mag sein, aber es gibt ja mehrere Häuser dort am Hang.«
    »Stimmt. Aber Sie haben sich auf das eine konzentriert. Das habe ich gesehen.«
    »Und was stört Sie daran?«
    »Eigentlich nichts. Nur dass ich mich auch für das Haus interessiere.«
    »Warum das?«
    Hellmann schüttelte den Kopf. »Erst sind Sie an der Reihe. Was ist so Besonderes daran?«
    »Ich habe dort eine Bekannte hineingehen sehen.« Bill spielte jetzt mit. Er hatte bei diesem Mann den Eindruck, ihm vertrauen zu können. Der wollte ihm nicht an den Kragen, sondern schien ebenfalls Probleme zu haben.
    »Eine Bekannte?«
    »Genau.«
    »Mit einem Mann?«
    »Nein.«
    »Bitte, Bill, vertrauen Sie mir. Würden Sie mir die Frau beschreiben?«
    »Wenn Sie wollen. Sie heißt...«
    Toni Hellmann unterbrach ihn. »Hat sie sehr hellblondes Haar?«
    »Genau.«
    Toni schloss für einen Moment die Augen. »Ja, dann war sie es, die ich in der Höhle gesehen habe. Es kann keine andere Person sein.«
    Bill verstand nur Bahnhof und fragte: »Von wem sprechen Sie eigentlich? Von Justine Cavallo?«
    »Ach, Sie kennen die Person mit Namen?«
    »Sie nicht?«
    »So ist es.«
    Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den beiden Männern. Einer schätzte den anderen ab, und Bill schlug schließlich vor, dass ihm Toni Hellmann alles erzählen sollte.
    Der Bergsteiger überlegte noch. Dann zuckte er mit den Schultern. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen vertrauen kann, ich setze es mal voraus. Es gibt da ein Erlebnis, was es eigentlich nicht geben kann. Aber ich muss es loswerden, auch wenn Sie mich auslachen.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Toni Hellmann musste sich noch sammeln. Danach hatte er die richtigen Worte gefunden. Er sprach sie mit leiser Stimme, und Bill hörte eine fast unglaubliche Geschichte.
    Er erfuhr, dass die Cavallo die blutenden Wunden einer Person

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