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1737 - Das Blut der Zauberin

1737 - Das Blut der Zauberin

Titel: 1737 - Das Blut der Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abgeleckt hatte, die eigentlich hätte längst tot sein müssen und die in einem Sarg gelegen hatte.
    »Der war sogar aus Glas«, kam Toni noch mal auf das Thema zurück. »Ich kann es nicht begreifen. Das war wie im Märchen. Ich erlebte eine Rückkehr oder eine Auferstehung...«
    »Wie hieß die Person?«
    »Serena. Auf sie war der Professor scharf. Er ist es, der das Haus gemietet hat.«
    »Ja, und Justine Cavallo ist bei ihm.«
    Toni wollte etwas sagen, hielt sich jedoch noch zurück, weil er über etwas in der letzten Bemerkung des Reporters gestolpert war.
    »Woher kennen Sie die Frau?«
    »Aus London. Dass ich sie hier getroffen habe, ist Zufall, wenn man daran glaubt. Manche Menschen sagen auch Schicksal. Ich weiß nicht, was stimmt. Es ist mir auch egal. Mir kommt es auf die Tatsachen an.«
    »Ja, das kann ich verstehen.« Toni überlegte sich die nächste Frage.
    »Können Sie denn auch sagen, wer diese Frau genau ist?«
    »Kann ich. Aber es ist schwer, mir das zu glauben. Das darf es eigentlich nicht geben.«
    »Sie hat Blut geleckt.«
    »Damit sind Sie auf dem richtigen Weg.«
    Toni Hellmann öffnete den Mund, ohne etwas zu sagen. Er staunte nur, dann schluckte er und wischte über sein Gesicht. Er stieß auch den Atem lauter aus als gewöhnlich und stöhnte, bevor er seine Antwort gab. »Sie denken doch nicht an einen weiblichen Vampir?«
    »Doch, daran denke ich.«
    Der Bergführer sagte erst mal nichts. Diese neue Erkenntnis musste er erst einmal verdauen. Er schüttelte den Kopf, er stöhnte auf und sprach flüsternd davon, dass es keine Vampire gab. Dass es Gestalten waren, die der Fantasie von Menschen entsprungen waren.
    »Es gibt diese Wesen leider und Sie haben selbst erlebt, wie sie das Blut ableckte. Normalerweise schlägt sie die Zähne in den Hals der Opfer und trinkt das Blut.« Bill lächelte. »Sie saugt es aus. Sie genießt jeden Tropfen, das ist es.«
    Toni Hellmann stöhnte auf. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich kann es nicht glauben.«
    »Es ist aber so. Weshalb sollte ich Sie anlügen?«
    »Klar, das stimmt.« Er senkte den Blick, und Bill fiel die nächste Frage ein.
    »Was ist eigentlich mit diesem Professor? Sie kennen ihn doch. Er hat Sie engagiert und...«
    »Hören Sie auf. Er hat mich enttäuscht. Er hat mich benutzt, dann aber brauchte er mich nicht mehr. Er hat das Haus gemietet, und ich warte darauf, dass er sich zeigt.«
    »Da werden Sie in der Nacht Pech haben.«
    »Weil er kein Vampir ist?«
    »So ähnlich, aber er wird auch bei dieser Serena bleiben müssen, denn um sie dreht sich wahrscheinlich alles.«
    Es herrschte wieder Schweigen zwischen ihnen. Beide Männer schauten zum Haus hin, wo sich nichts verändert hatte. Das Licht brannte weiterhin, und es war auch kein menschlicher Schattenriss an den Fenstern zu entdecken.
    »Und jetzt?«, fragte Hellmann nach einer Weile. Er verzog das Gesicht. »Um Aufklärung zu bekommen, müsste man in das Haus hineingehen.«
    Bills Blick wurde hart. »Unterstehen Sie sich. Wollen Sie sich freiwillig in Lebensgefahr begeben?«
    »Nein, aber...«
    »Kein Aber. Tun Sie sich selbst den Gefallen und gehen Sie in Ihre Wohnung oder in Ihr Haus. Legen Sie sich ins Bett und verschlafen Sie die Nacht.«
    »Dann kann ich nicht. Es hat mich alles zu sehr aufgewühlt.«
    »Sie müssen es!«, zischte Bill ihn an. »Außerdem sind Sie ein Zeuge, und da ist es besser, wenn Sie sich verstecken. Zudem braucht eine Bestie wie diese Justine Cavallo Blut, und ich denke, dass ihr Ihr Blut schmecken wird.«
    Toni Hellmann sagte nichts. Er atmete stöhnend. Schließlich winkte er ab und flüsterte: »Ich wusste gar nicht, dass es so ernst ist. Natürlich werde ich wieder verschwinden. Aber meinen Sie denn, dass ich auf ihrer Liste stehe?«
    »Davon gehe ich mal aus. Und wenn die Blutsaugerin mich hier im Ort entdeckt, dann stehe ich ebenfalls auf ihrer Liste. Das gilt auch für meine Frau.«
    Der Bergführer senkte den Blick. »Ja, ich glaube Ihnen«, sagte er dann, »aber begreifen kann ich es nicht.«
    »Da sind Sie nicht der Einzige. Nehmen Sie es einfach hin. Und tun Sie nichts Verkehrtes.«
    Hellmann nickte. »Okay. Und was ist mit Ihnen?«
    Bill winkte ab. »Ich komme schon zurecht.«
    Nach einem letzten Blick auf das Haus trennten sich die beiden Männer. In verschiedene Richtungen gingen sie davon. Bill hatte die Blutsaugerin zwar nicht gesehen, aber das Treffen mit dem Bergführer war für ihn sehr wertvoll

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