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1739 - Justines grausamer Urahn

1739 - Justines grausamer Urahn

Titel: 1739 - Justines grausamer Urahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Das Misstrauen umgab ihn wie eine Aura. Ich war mir sicher, dass die Ruhe nicht mehr lange anhalten würde.
    Zuerst wurde mein Wasser serviert. Wieder lächelte die Bedienung, doch den anderen Gast schaute sie schon mit einem besonderen Blick an, der nicht eben positiv war.
    Ich tat weiterhin harmlos, schenkte das Wasser aus der Flasche ins Glas, trank die ersten Schlucke, die mir wirklich gut taten und gab mich wie ein normaler Gast.
    Das sah der Typ nicht so. Sein Blick blieb an mir kleben, was ich jetzt auch offiziell wahrnahm und ihm zunickte. Ich sprach ihn sogar an.
    »Auch allein unterwegs?«
    Er sagte nichts.
    Ich redete weiter. »Es tut mal ganz gut, wenn man die Seele baumeln lassen kann und...«
    »Hören Sie auf.«
    »Warum? Sind Sie...«
    Er stand mit einer ruckartigen Bewegung auf. Etwas an mir hatte ihn gestört. Sollte er von der anderen Seite sein, spürte er womöglich die Aura meines Kreuzes.
    »Sie wollen schon gehen?«
    »Das müssen Sie schon mir überlassen.« Er unterdrückte nur mühsam seine Wut.
    »Schade, wirklich schade. Ich wollte Ihnen gerade etwas zeigen.«
    Das hielt ihn zurück. Jeder Mensch ist irgendwie neugierig. »Was wollten Sie mir zeigen?«
    »Das«, sagte ich, stand ebenfalls auf und hielt ihm das Kreuz offen hin, das ich zuvor aus der Tasche gezogen hatte.
    Er sah es, schrie auf, drehte sich um und wollte aus der Bar verschwinden. Genau das ließ ich nicht zu. Ich hatte damit gerechnet, und der nächste Schritt brachte mich in seine Nähe. Vor dem Ausgang erreichte ich ihn und zerrte ihn an der Schulter zurück. Er prallte gegen den Türpfosten, duckte sich dort und kam wieder hoch, wobei er mit einer gedankenschnellen Bewegung ein Messer mit scharfer Klinge hervorholte und damit sofort auf mich einstach...
    ***
    Auch an der Bartheke hatte man gesehen, dass nicht alles mehr normal ablief, plötzlich gellte ein Schrei auf. Dann rief jemand: »Der hat ja ein Messer...«
    Das störte mich nicht. Ich musste mit dem Mann fertig werden. Obwohl er sich nicht vorgestellt hatte, wusste ich jetzt, dass ich es mit einem Halbvampir zu tun hatte, und ich wusste auch, wer sich mit dem jungen Mann an der Rezeption beschäftigt hatte.
    Er zischte mir etwas zu und stieß nach mir.
    Ich wich zurück, ließ das Kreuz wieder verschwinden, zog aber nicht meine Pistole, um seine Existenz mit einer Kugel auszulöschen. Ich hatte etwas ganz anderes vor. Ich wollte von ihm Informationen, und die konnte mir ein Toter nicht geben.
    Er kam mir nach. Dass er mein Kreuz gesehen hatte, störte ihn nicht mehr. Er wollte mich killen, auch wenn Zeugen dabei waren.
    Ich riss einen Stuhl an mich und hielt ihn als Deckung vor meinen Körper. Das irritierte ihn. Er war für einen Moment außer Gefecht.
    Das kam mir entgegen, ich ging vor und rammte die Stuhlbeine gegen ihn.
    Er nahm den Stoß hin, glitt dabei zurück, und dann erwischte ich ihn noch mal und sorgte dafür, dass er durch die Tür geschleudert wurde und in der Lobby landete.
    Er war bei seinem Rückzug nicht so geschickt, stolperte über die eigenen Beine, konnte sich nicht fangen und landete am Boden. Das war meine Chance.
    Den Stuhl warf ich gegen ihn. Durch das Hochreißen der Arme konnte er ihm die Aufprallwucht nehmen, aber diese Aktion hatte ihn abgelenkt. Er war nicht mehr in der Lage, sich zu konzentrieren, und mein Tritt gegen sein Kinn machte ihn für die nächste Zeit kampfunfähig. Es gelang mir auch, ihm das Messer wegzunehmen.
    Halb benommen wollte er sich aufrichten, aber ich kniete längst neben ihm. Da er die Augen nicht geschlossen hatte, starrte er zwei Gegenstände besonders an.
    Zum einen die Mündung meiner Beretta und zum zweiten mein Kreuz.
    Ich kannte mich mit den Reaktionen der Halbvampire aus und wusste, welche Angst ihnen das Kreuz einjagte. Das hatte ich schon öfter erlebt und hoffte, dass es hier auch nicht anders sein würde.
    »Eine Berührung«, flüsterte ich, »und du bist vernichtet!«
    Vampire müssen nicht atmen. Halbvampire schon, das war wieder ein Unterschied zwischen den beiden Arten. Er keuchte, er holte Luft, und er zitterte, denn dem Einfluss des Kreuzes konnte er auf keinen Fall entgehen.
    »Alles klar?«, flüsterte ich. »Du weißt, dass ich am längeren Hebel sitze. Du bist ein Blutschlürfer. Du gehörst zu den Halbvampiren, aber du bist nicht allein. Mindestens zwei deiner Artgenossen habe ich noch gesehen. Und jetzt will ich von dir wissen, wo sie sich aufhalten.«
    »Sie sind

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