1742 - Satanische Nachbarn
am Tag arrangieren müssen.
Nach dem Duschen zog ich mich an und überlegte, was ich essen sollte. Eine Tasse Kaffee gehörte dazu. Im Kühlschrank fand ich noch ein eingeschweißtes Sandwich. Die Verfallsdauer war noch nicht abgelaufen, und so gönnte ich mir das Toastdreieck mit dem Putenfleisch und der hellen Soße darüber.
Ich aß, trank und spülte auch den letzten Bissen mit einem Schluck Kaffee hinunter. Johnny hatte ich nicht vergessen. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass er mich anrufen würde, weil ich ja seine Neugierde kannte. Das war nicht geschehen und so hielt ich den Schwarzen Peter in der Hand.
***
Ich versuchte es nicht bei seinen Eltern, sondern wählte die Nummer von seinem Handy.
Der Ruf ging durch.
Und es meldete sich auch jemand.
»Ja?«
Ich kannte Johnny Conolly schon sehr lange und wusste beim ersten Ton sofort, dass es nicht seine Stimme war.
»Johnny?«, fragte ich trotzdem.
Die Antwort ließ auf sich warten. Als würde derjenige an der anderen Seite erst über meine Stimme nachdenken. Ich wollte schon etwas sagen, aber man kam mir zuvor.
»Hier ist kein Johnny.«
»Aber Moment mal, ich...« Es hatte keinen Sinn, denn die Verbindung stand nicht mehr.
Ich ließ den Arm sinken und saß in den nächsten Sekunden wie eine Eisfigur am Küchentisch. Was ich da erlebt hatte, das war nicht normal. Ich hatte nicht mal richtig erkannt, wer da gesprochen hatte, ob es ein Mann oder eine Frau gewesen war. Zumindest war es nicht Johnny Conolly gewesen.
Ich fing an, mir Sorgen zu machen.
Johnny Conolly gab sein Handy nicht freiwillig ab. Ich glaubte auch nicht daran, dass er den Apparat verloren hatte, hier war etwas passiert, und ich konnte davon ausgehen, dass Johnny in der Klemme steckte. Möglicherweise war er den Weg allein gegangen. Er hatte es nicht mehr aushalten können. Zuzutrauen war es ihm.
Allerdings bestand noch eine geringe Hoffnung, dass er sich im Haus seiner Eltern aufhielt. Es war ein Leichtes, das herauszufinden, doch irgendwie traute ich mich nicht. Ich wollte weder Sheila noch Bill in tiefe Sorgen stürzen.
Was tun?
Es gab nur die eine Alternative. Ich musste allein zu diesem Haus fahren, in dem die verschwundene Ellen Larkin in einer Wohngemeinschaft gelebt hatte.
Als hätte ich es geahnt, dieser Tag war alles andere als positiv angefangen. Es ging direkt in die Vollen, und einen normalen Dienstbeginn konnte ich vergessen. Suko würde allein ins Büro fahren müssen. Die Gedanken beschäftigten mich, während ich das Telefon anschaute. Sollte ich einen zweiten Versuch wagen?
Nein, das hätten diejenigen, die sich jetzt im Besitz des Handys befanden, nur noch misstrauischer gemacht. Ich ließ es also bleiben und konzentrierte mich dabei auf meine neue Aufgabe, in die ich auch Suko einweihen musste.
Er sollte im Büro nicht die Wahrheit sagen. Dieser Fall ging erst mal nur mich an.
Nicht mal zwei Minuten später stand ich nebenan in Sukos Wohnung, ich sprach leise auf ihn ein und erlebte auch seinen skeptischen Blick.
»Meinst du, dass du das Richtige tust?«
»Ich hoffe es.«
»Sheila und Bill willst du außen vorlassen?«
»Erst mal.«
»Möglicherweise ist Johnny doch zu Hause.« Suko runzelte die Stirn. »Ein Handy kann man immer mal verlegen. Ich an deiner Stelle würde bei ihnen anrufen.«
»Und was ist, wenn er nicht da ist?«
Suko schaute an mir vorbei. »Dann gibt es ein Problem.«
Ich tippte ihm gegen die Schultern. »Richtig, Suko. Und genau dieses Problem will ich vermeiden.«
»Okay, dein Spiel. Was sage ich im Büro?«
»Sag einfach, dass ich Kopfschmerzen habe.«
Er lachte halblaut. »Würde man mir das abnehmen?«
»Spielt keine Rolle. Die Zeit drängt. Ich will so schnell wie möglich los.«
»Okay. Nimmst du den Rover?«
»Ja.«
»Dann fahre ich mit der Tube.«
Es war alles geklärt zwischen uns, und ich war froh, mich auf die Socken machen zu können. Tief in meinem Innern breitete sich das Gefühl aus, dass Johnny mich brauchte...
***
Beide saßen in der kleinen Küche. Arnie Gibson hielt das Handy des neuen Gefangenen noch in der Hand. Er starrte es an, als wartete er darauf, von ihm eine Erklärung zu bekommen, was natürlich nicht eintraf.
»Wer hat denn angerufen?«, fragte Dolly Gibson zum dritten Mal.
»Keine Ahnung. Es war keine Nummer zu sehen.«
Dolly zog die Nase hoch. »Ich würde vorschlagen, dass du es vernichtest. Zertritt das Ding. Es ist besser.«
Arnie ging darauf nicht ein. Mit leiser Stimme
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