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1744 - Der lebende Alptraum

1744 - Der lebende Alptraum

Titel: 1744 - Der lebende Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr Haar. »Ich hörte von einem Engel.«
    »Das stimmt«, gab ich zu. »Aber es ist kein Engel gewesen, wie Sie ihn kennen. Er gehört zur Gegenseite.«
    »Und dennoch sehen Sie ihn als Engel an?«
    »Ja. Es gibt sie in verschiedenen Formen.«
    Sie nickte. »Das heißt, wenn er jetzt wieder erscheint, dann nicht in den Träumen meines Mannes, sondern als eine echte Gestalt. Kann man das so sagen?«
    »So würde ich es sehen, es muss aber nicht passieren«, fügte ich schnell hinzu, als ich ihr Erschrecken sah. »Wir sollten nicht die Nerven verlieren und erst mal alles auf uns zukommen lassen.«
    »Das wird schwer sein.«
    »Ich weiß.«
    Monica Brown sprach ihren Mann an. »Und wie fühlst du dich dabei?«
    Elton ließ die Tasse langsam sinken. »Ich kann es dir nicht sagen«, murmelte er, »manchmal fühle ich etwas, dann wieder nichts. Ich bin nicht mehr wie sonst. Ich finde keine Ruhe. Ich befinde mich in einem Zwischenstadium.« Er trank schnell einen Schluck Tee. »Und ich fühle mich manipuliert.«
    »Durch ihn?«, fragte seine Frau.
    »Ja, durch Azur.«
    »Dieser Rocker?«
    »Ja, er war sogar recht bekannt. Das liegt einige Jahre zurück. Dann ist er gestorben. Das hat in Fachkreisen Aufsehen erregt, und ich habe das auch verfolgt. Er starb durch einen elektrischen Schlag. Ein falscher Stromstoß, und es war mit ihm vorbei.«
    Das hatte ich auch nicht gewusst und sagte deshalb: »Durch einen Stromschlag also.«
    »Genau.«
    »Gab es sonst noch irgendwelche Kommentare?«
    Elton Brown musste erst nachdenken, bevor er sagte: »Ja, einige Typen glaubten zu wissen, dass er sich selbst umgebracht hat, um schneller in die Hölle zu kommen. Er hat bei seinen Auftritten immer wieder davon gesprochen. Von der Hölle und von den bösen Engeln, die es dort gibt. Und jetzt ist er wieder da. Ich weiß auch nicht, warum er sich gerade in meine Träume eingemischt hat. Ich hatte nie etwas mit ihm zu tun.«
    »Er hat sich vielleicht einen Unterstützer gesucht.« Eine andere Antwort konnte ich nicht geben. »Einen, der ihn auf seinem neuen Weg begleitet. Stellen Sie sich mal vor, seine Fans würden davon erfahren. Das wäre eine Sensation. Sie würden erst an einen Doppelgänger glauben und dann einsehen, dass ihr Idol tatsächlich zurückgekehrt ist. Und er würde sie genau in eine Richtung manipulieren, das steht fest. Er würde dafür sorgen, dass sie so denken wie er. Sich der Hölle zugehörig fühlend.«
    Elton Brown musste sich erst fassen. »Das ist ja unglaublich und pervers.«
    »Da muss ich Ihnen zustimmen.«
    »Und Sie glauben an diese Möglichkeit?«
    »Ich kann mir keine andere vorstellen, Mister Brown.«
    Elton schloss die Augen und flüsterte einen Fluch. Danach wandte er sich an seine Frau. »Was sagst du denn dazu?«
    »Nichts, Elton. Was soll ich sagen? Ich bin keine Fachfrau. John Sinclair wird sich schon seine Gedanken gemacht haben, und uns bleibt nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren.«
    »Ja, das müssen wir wohl. Und ich muss damit rechnen, dass er mich wieder besucht, wobei ich mich frage, ob das noch immer in meinen Träumen geschieht.« Er nickte mir zu. »Sie haben ihn als echte Person erlebt, und ich habe beschlossen, mich darauf einzustellen, wobei ich sowieso keinen Schlaf finden kann.«
    »Das verstehe ich«, sagte ich. Danach wandte ich mich an die Frau. »Sie sind gut über Azur informiert. Waren Sie ein Fan von ihm?«
    »Nein, das kann man nicht sagen. Ich habe ihn hin und wieder gehört, aber ein Fan bin ich nie gewesen.«
    »Und ich auch nicht«, flüsterte Elton. »Ich bin auch nicht bei den Leuten dabei gewesen, die seinen Tod untersuchten. Es gibt zwischen ihm und mir keine Schnittmenge.«
    »Dann werden wir abwarten müssen«, erklärte ich und sah den Kollegen dabei an. »Wann sind diese Albträume eigentlich aufgetreten? Sofort, nachdem Sie im Bett lagen?«
    »Nein. Ich konnte zunächst nie einschlafen. Musste immer daran denken, aber irgendwann riss es mich dann weg, als hätte mir jemand gegen den Kopf geschlagen. Und dann bin ich eingeschlafen und war dem Albtraum hilflos ausgeliefert.«
    »Dann sollten Sie es heute Abend auch so machen«, schlug ich vor.
    Er lachte. »Bitte, Mister Sinclair, was verlangen Sie von mir? Das schaffe ich nicht. Ich werde keinen Schlaf finden können, dazu bin ich viel zu unruhig.«
    »Wir werden sehen.«
    »Wollen Sie denn bleiben, Mister Sinclair?«, fragte Monica Brown.
    »Ich denke schon. Allerdings weiß ich nicht, wie lange ich Ihnen

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