Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1745 - Die Ketzerbibel

1745 - Die Ketzerbibel

Titel: 1745 - Die Ketzerbibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
murmelte Glenda. »Ich frage mich nur, wer Ihre oder unsere Gegner sind. Sind es die neuen Assassinen oder Menschen, die sich noch Templer nennen?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Armand zu. »Es kann sich um beide handeln. Oder um die neuen Templer, wie ich auch schon mal gehört habe. Aber das ist nicht bewiesen.«
    Glenda blies die Luft aus. Was sie hier erfahren hatte, war sagenhaft. Plötzlich steckte sie mitten in einem mörderischen Fall. Dabei hatte sie nur Urlaub machen wollen. Nun war sie gezwungen, ihre Gedanken zu ordnen, und das schaffte sie auch, denn sie musste etwas sagen, was ihr auf der Seele brannte.
    »Wenn das alles stimmt, was Sie mir hier gesagt haben, dann muss jemand informiert werden.«
    Armand lachte leise. »Ich weiß, Sie denken an John Sinclair und...«
    Sie unterbrach ihn. »Auch, Armand, aber nicht ausschließlich. Sagt Ihnen der Name Godwin de Salier etwas?«
    Auf diese Antwort war sie gespannt, denn Godwin war der Anführer der neuen Templer, die einen geraden Weg eingeschlagen hatten, und darüber war man auch bei der Weißen Macht informiert.
    Armand ließ Glenda nicht lange im Unklaren. »Ja, ich kenne seinen Namen und weiß auch etwas mit ihm anzufangen.«
    »Das ist wunderbar. Dann müssten Sie eigentlich mit ihm zusammen...«
    »Es ist zwar unhöflich, aber ich unterbreche Sie trotzdem, Glenda. Die Templer werden wir außen vorlassen. Es ist allein die Aufgabe der Weißen Macht, gewisse Dinge wieder zu richten. Wir arbeiten nicht mit den Templern zusammen, mögen ihre Motive auch noch so ehrenwert sein. Hier haben wir die Priorität. Ich habe von Father Ignatius den Auftrag erhalten, die Ketzerbibel zu finden und sie in die sicheren Hände unserer Gemeinschaft zu bringen. Das werde ich auch so halten. Ich habe sehr lange geforscht. Es hat mich eine große Mühe gekostet, die Spur aufzunehmen, doch nun ist es geschafft.«
    »Das könnte man so sehen«, gab Glenda zu.
    »Und was stört Sie daran?«
    »Das ist leicht zu beantworten. Denken Sie an den Angreifer im Kloster. Er war plötzlich da. Sein Gesicht war nicht zu erkennen. Haben Sie trotzdem einen Verdacht, um wen es sich gehandelt haben könnte? Ist es ein Assassine gewesen?« Glenda senkte ihre Stimme. »Wenn das so ist, dann müssen meine Templerfreunde in Alet-les-Bains Bescheid bekommen, das geht einfach nicht anders. Es muss so sein, und wissen Sie, wie groß diese Gruppe ist, die sich die neuen oder die wahren Templer nennen?«
    »Das weiß ich nicht«, gab Armand zu. »Ich habe das Buch. Ich werde es in den Vatikan schaffen. Dort lege ich es in die Hände der Spezialisten, denn meine Aufgabe ist vorbei. Und Ihre auch, Glenda. Ich denke nicht, dass Sie John Sinclair Bescheid geben müssen. Auch Father Ignatius hat ihn nicht darum gebeten, nach dem Buch zu suchen. Es ist eine Sache, die nur uns angeht.«
    Glenda hob die Schultern. »Sie werden verstehen, dass ich anderer Ansicht bin.«
    »Ja, das glaube ich. Nur sind Sie außen vor. Fliegen Sie morgen nach London. Dort können Sie mit John Sinclair über alles sprechen. Und sagen Sie ihm, dass wir den Fall gelöst haben. Er kann dann auch mit Father Ignatius darüber reden.«
    »Das hört sich gut an.«
    »Sehen Sie.«
    »Moment«, sagte Glenda, »ich bin noch nicht fertig. Sie besitzen zwar das Buch, aber das weiß auch die Gegenseite. Bis zum Vatikan ist es kein Katzensprung. Sie haben noch eine recht lange Reise vor sich. Das wissen Sie.«
    »Im Prinzip stimmt das. Aber man kann sie auch verkürzen.«
    »Wie das?«
    »Es gibt hier in der Nähe einen Flughafen, der von Privatmaschinen angeflogen wird. Wie Sie wissen, ist die Weiße Macht kein Kindergarten. Auch wir haben unsere Möglichkeiten.«
    »Das heißt, Sie werden abgeholt.«
    »So ist es.«
    »Und wo befindet sich der kleine Flughafen?«
    »Östlich von hier. Dicht an der Grenze zu Italien.« Armand lächelte. »Sie sehen also, dass ich schon meine Vorbereitungen getroffen habe.«
    »Das schon.«
    »Dann darf ich mich jetzt für Ihre Hilfe bedanken, Glenda.«
    »Das heißt, Sie wollen sich auf den Weg machen?«
    »Ja, es eilt.«
    Glenda hatte noch Bedenken. »Und Sie glauben nicht, dass die andere Seite zurückschlagen kann?«
    »Nicht, wenn ich schnell genug bin.«
    »Und wie wollen Sie hinkommen?«
    »Ich habe meinen Wagen im Ort geparkt, es sind nur ein paar Kurven. Die laufe ich locker.«
    »Kann ich Sie denn begleiten?«
    Der Agent schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall, Glenda. Das ist nichts für Sie.

Weitere Kostenlose Bücher