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1745 - Die Ketzerbibel

1745 - Die Ketzerbibel

Titel: 1745 - Die Ketzerbibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zum Morgen warten. Da stand dann auch ihre Abreise bevor. Aber wen sollte sie anrufen? Es gab zwei Möglichkeiten. Zum einen natürlich John Sinclair.
    Aber sie wusste auch, dass hier in Frankreich Godwin de Salier mit seinen Templerfreunden in einem Kloster lebte. Was sie von Armand erfahren hatte, würde bestimmt auch ihn interessieren. Demnach musste er eingeweiht werden.
    Sie ging auch davon aus, dass der Templer sie früher erreichte als John Sinclair. Doch wer genau die Typen waren, die hinter allem steckten, ob Assassinen oder eine neue Templergruppe, das war ihr nicht klar. Sie kannte keine Namen und keine Gesichter.
    Den toten Armand hatten sie bestimmt auf dem Parkplatz zurückgelassen.
    Er würde der Polizei Rätsel aufgeben, und Glenda dachte nicht daran, den örtlichen Stellen zu helfen, denn man würde ihr zu viele Fragen stellen.
    Die Zeit verging.
    Glenda schaute immer wieder mal durch den Spalt. Allmählich verließen die Gäste den Innenhof und zogen sich zurück auf ihre Zimmer.
    Das hätte auch Glenda gern getan. Sie traute sich nicht, obwohl sie keine Verfolger gesehen hatte, die sich heimlich im Garten umgeschaut hätten.
    Waren sie möglicherweise gar nicht auf den Gedanken gekommen, im Hotel nachzufragen?
    Das konnte so sein. Glenda wollte trotzdem nicht an der Rezeption nachfragen und schlafende Hunde wecken. Möglicherweise tauchte die andere Seite noch auf und machte durch ihre Fragen den Leuten hier Druck.
    Nein, es war besser, wenn sie blieb, auch wenn der Schemel alles andere als ein bequemer Sitzplatz war. Aber da musste sie eben durch, und das wollte sie auch.
    Es wurde ruhiger, bis auch sie ihren Tribut an die Stille zahlte, denn irgendwann fielen ihr die Augen zu, und sie schlief ein...
    ***
    Glenda war plötzlich wieder da, zuckte zusammen und hatte Glück, nicht vom Hocker zu rutschen.
    Im ersten Moment war sie durcheinander. Sie wusste nicht, wo sie war, dann aber kehrte die Erinnerung schlagartig zurück, und sie war froh, die letzten Stunden lebend überstanden zu haben, auch wenn ihr die Knochen wehtaten und sie auch Muskelschmerzen verspürte, aber sie hatte es geschafft und wurde vom Gesang der zahlreichen Vögel begrüßt, die in diesem Hotelgarten ein kleines Paradies gefunden hatten.
    Es war noch nicht lange hell. Sie würde noch nicht frühstücken können, aber sie wollte jetzt auf ihr Zimmer gehen, und sie rechnete sogar damit, dass es heimlich durchsucht worden war.
    Glenda bewegte sich durch den menschenleeren Garten. Sie sehnte sich nach einer Dusche, und sie war auch froh, dass der Zimmerschlüssel in ihrer Hosentasche steckte.
    Das Hotel betrat sie wieder durch den Nebeneingang. Es war noch still. Nur nahe der Küche hörte sie zwei Frauen sprechen und auch lachen. Noch immer war sie vom langen Sitzen auf dem Schemel steif, und so stieg sie auch die Treppe hoch.
    Wenig später blieb sie vor ihrer Zimmertür stehen. Erst jetzt wurde ihr richtig bewusst, dass sie schon in der Luft hätte sein können. Sie hatte den frühesten Flug gebucht.
    Jetzt war sie noch hier. Und auch im Hotel würde man sich wundern. Dabei hatte sie die Rechnung noch nicht beglichen. Hier war einiges durcheinander gekommen.
    Sie schloss die Zimmertür auf.
    Keiner lauerte auf sie. Niemand erwartete sie. Es war nichts durcheinander, sodass sich Glenda schon über die Normalität wunderte.
    Sie fühlte sich nicht erholt, sondern ausgelaugt und auch irgendwie schmutzig. Egal, was passiert war, sie wollte unter die Dusche, und das tat sie auch.
    Das heiße Wasser tat ihr gut. Sie hatte das Gefühl, die Erlebnisse der vergangenen Nacht wegzuspülen, aber die Müdigkeit blieb. Deshalb beschloss Glenda, sich ein paar Minuten hinzulegen.
    Aus den Minuten wurde mehr als eine Stunde. Sie schreckte hoch und flüsterte etwas, was sie selbst nicht verstand. Nachdem sie einen Blick auf die Uhr geworfen hatte, bekam sie einen roten Kopf, zog sich in Windeseile an, rief auch nicht in London an, sondern ging erst mal nach unten zur Rezeption, wo Nicole schon ihren Dienst angetreten hatte. Sie war eine Frau um die fünfzig Jahre mit rabenschwarz gefärbten Haaren, die im Nacken einen Knoten bildeten.
    »Das habe ich mir doch gedacht, dass Sie unser Hotel noch nicht verlassen haben.«
    »Pardon, aber ich hätte schon längst unterwegs sein sollen. Habe meinen Abflug verpasst.«
    Nicole lächelte sie breit an. »Ist das denn so schlimm?«
    Glenda zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht so recht, aber da

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