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1746 - Der teuflische Jäger

1746 - Der teuflische Jäger

Titel: 1746 - Der teuflische Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn sah, der musste einfach Respekt vor ihm haben, und das hatten die Kinder auch vor ihm gehabt. Respekt, aber nie Angst. Er hatte sich mit ihnen beschäftigt, er hatte sie ernst genommen, denn er war Chef und Freund zugleich in ihrem Zeltlager gewesen.
    Tricia wollte etwas sagen, doch der Anblick hatte ihr die Sprache verschlagen. Eigentlich hätte sie mit einem bekannten Gesicht rechnen müssen. Dass es allerdings Victor Varely war, der sich ihnen hier zeigte, überraschte sie schon.
    Wie immer bewegte er sich mit seinem leicht wiegenden Gang. Das deutete auf eine gewisse Sicherheit und Stärke hin, die ihm zu eigen war. Das hatten die Kinder auf dem Zeltplatz auch erlebt, wobei es nie Stress gegeben hatte.
    Und jetzt war er hier!
    Er blieb so stehen, dass ihn jeder sehen konnte. Aber ihn interessierte nur eine Person, das war Tricia. Er schaute sie an und nickte dabei.
    Dann sagte er: »Herzlich willkommen bei uns. Oder herzlich willkommen in deinem neuen Leben...«
    Sprechen konnte sie nicht. Es fielen ihr nicht die richtigen Worte ein. Sie schluckte nur und spürte, dass ihr Herz schneller schlug als gewöhnlich.
    Tricia erinnerte sich daran, dass im Lager jeder für ihn geschwärmt hatte. Egal, ob es ein Junge oder ein Mädchen gewesen war. Dieser Mann besaß ein Charisma, das jeden beeindruckte, der mit ihm zu tun hatte, auch jetzt erlebte sie wieder das gleiche Gefühl, und die Anspannung wollte nicht von ihr weichen.
    Victor sprach. Diesmal meinte er all seine Freunde und keine Einzelperson. »Es ist das passiert, was ich mir gewünscht habe. Wir sind wieder beisammen. Schon im Lager habe ich euch ausgesucht, denn ihr seid die Besten. Und ab heute werden wir eine Gemeinschaft bilden. Ihr werdet mir treu sein, ich bin euch treu. Ich habe euch hergeholt und euch einer harten Prüfung unterzogen. Die Dunkelheit war schlimm, das weiß ich genau. Aber nur wer die Schatten kennt, der kann die Sonne schätzen. Danach handele ich. Und jetzt gehört ihr fast zu mir. Es fehlt nur noch der letzte Kick, und den werdet ihr bekommen.«
    Keiner sagte etwas. Niemand traute sich, eine Frage zu stellen. Sie fieberten den nächsten Erklärungen entgegen, die auch nicht lange auf sich warten ließen.
    »Ihr habt mich im Sommer als einen Menschen kennengelernt. Das bin ich auch, aber ich bin es nicht nur, denn in mir steckt eine zweite Gestalt. Ich kann euch sagen, dass es die echte, die originale ist, die ich leider bisher versteckt halten musste. Nun aber ist das nicht mehr nötig, denn ich habe die Helfer gefunden, die ich brauche. Die mich bei den Menschen vertreten und ihnen meine Botschaft bringen. Es ist die Botschaft einer Kreatur der Finsternis...«
    Jetzt war es heraus, und jetzt hätten die Gefangenen eigentlich reagieren müssen, was sie nicht taten. Sie waren überfragt, sie starrten Victor nur an, und er merkte, dass er auf taube Ohren gestoßen war, und das wollte er ändern.
    Er nickte jedem der Kinder zu. Dabei lächelte er und sagte mit leiser Stimme: »Ich weiß, dass euch der Begriff Kreatur der Finsternis nichts sagt. Das werde ich ändern. Ich zeige euch jetzt mein wahres Gesicht, das ich seit vielen, vielen Jahren habe. Ich sah bereits so aus, als die Erde noch wüst und leer war. Aber uns gab es schon. Uns, die Kreaturen der Finsternis, und es gibt uns auch noch heute. Nur sehen wir nicht mehr so aus wie in den Urzeiten. Wir haben uns anpassen müssen, um uns zwischen den Menschen bewegen zu können, denn wir wollen auf keinen Fall auffallen. Das ist uns wunderbar gelungen, denn wir haben uns eine Tarnung zugelegt. Was ihr seht, das ist meine Tarnung, aber ich bin bereit, euch mein wahres Gesicht zu zeigen. Ihr sollt es sehen, und ihr werdet dann meine Macht spüren, von der ein Teil auf euch übergehen wird.«
    Die Kinder hatten jedes Wort gehört. Noch konnten sie sich keinen Reim darauf machen.
    Sekunden später allerdings begann die Verwandlung, und da verschlug es jedem den Atem...
    ***
    Der normale Körper blieb bestehen. Nicht aber das Gesicht, denn das veränderte sich. Die normale Haut verschwand, sie zog sich zurück, als wäre sie aufgelöst worden. Dafür zeigte sich das, was unter ihr gesteckt hatte, und das musste das wahre Gesicht sein.
    Die Fratze kam zum Vorschein.
    Ein hässliches Etwas. Dunkelblau, aber an einigen Stellen auch silbrig schimmernd. Sie sahen das Weiße in den Augen und erkannten auch das Gebiss in dem weit geöffneten Mund. Es waren gefährliche Reißzähne, die sowohl

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