1746 - Der teuflische Jäger
verdrehte die Augen. »Das haben wir schon von Ihrer Mitarbeiterin gehört.«
»Dann ist ja alles klar.«
»Für uns nicht«, hielt er der Frau entgegen. »Wir können es nicht glauben.«
Susan Baker legte den Kopf schief. »Warum nicht?«
»Weil man auf diese Art und Weise kein Arbeitsverhältnis eingehen kann.«
»In diesem Fall schon.«
»Wir hören.«
Sie erzählte den gleichen Sermon wie ihre Angestellte, was weder bei Jane noch bei Suko gut ankam. Beide fühlten sich angelogen, aber Susan Baker blieb dabei.
»Und wohin überweisen Sie das Gehalt?«, fragte Jane.
»Ich bitte Sie. Victor Varely erhält kein Gehalt. Zumindest kein fortlaufendes. Wenn der Job getan ist, wird abgerechnet. Ansonsten weiß ich nicht viel über ihn.«
Jane kochte innerlich. Sie kam nicht gegen diese Aussagen an. Eine Person wie sie konnte auch nicht verhaftet werden, sie hatte ihre Aussage gemacht, und dabei blieb es.
»Und Sie erreichen ihn nie?«
»Doch, er hat eine Telefonnummer, aber da haben wir oftmals kein Glück. Wenn er etwas von uns will, dann meldet er sich. Das müssen Sie doch endlich einsehen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß auch nicht, warum Sie so wild hinter ihm her sind.«
»Wir haben vor, ihm einige Fragen zu stellen, das ist alles.«
Susan Baker dachte kurz nach und schaute dabei auf die Tastatur. »Kann ich Ihnen vielleicht helfen? Ich meine, was die Antworten auf Ihre Fragen angeht?«
»Wahrscheinlich nicht«, sagte Suko. »Dennoch möchte ich einen Versuch starten.«
»Bitte, ich höre.«
»Es geht um vier Kinder, die verschwunden sind.«
»Und weiter?«
Suko ließ die Frau nicht aus den Augen. »Diese vier Kinder sind in dem Zeltlager in Cornwall gewesen, das Victor Varely organisierte und bei dem er die Aufsicht hatte.«
»Das ist wohl wahr.« Susan Baker konnte auch lächeln. Dabei sagte sie: »Hier sind Sie bei mir genau an der falschen Adresse, denn es hat keine Beschwerden gegeben. Es lief alles wunderbar friedlich ab. Die Kinder hatten ihren Spaß, das weiß ich aus den Rückmeldungen.«
»Klar. Nur sind jetzt vier von ihnen verschwunden und nicht wieder aufgetaucht.«
Susan Baker hob die Schultern und ihre Arme gleich mit. »Damit habe ich nichts zu tun.«
»Das glauben wir Ihnen. Deshalb haben wir auch nach Victor Varely gefragt.«
Die Baker verschränkte die Arme vor der Brust. »Und Sie glauben, dass er...«
»Nein, das glauben wir nicht. Wir wollen ihn nur zu diesem Thema befragen.«
Sie nickte vor sich hin. »Ja, ich hätte Ihnen gern geholfen, aber ich weiß nicht, wo Sie ihn erreichen können. Tut mir leid. Man kann nicht immer gewinnen.«
»Das stimmt.«
»Dann wünsche ich Ihnen noch einen guten Tag und viel Glück bei der Suche. Und sollte sich Victor bei mir melden, soll ich Ihnen dann Bescheid geben?«
»Das wird nicht nötig sein. Wir werden schon einen Weg finden. Schönen Tag noch«, sagte Jane Collins und dann, als sie draußen waren: »So eine Scheiße.«
»Ja, man steckt nie drin.«
»Und jetzt?«
»Wir bleiben am Ball, Jane. Wir müssen ihn finden. Wer sich so verhält, der hat Dreck am Stecken, der hat was zu verbergen. Der hat etwas mit den Kindern angestellt, denn ich bin fest davon überzeugt, dass er hinter ihrem Verschwinden steckt.«
Sukos Handy meldete sich. Es war Glenda Perkins, die ihn anrief.
»Okay, Glenda, was kannst du uns Neues mitteilen?«
»Deine Stimme hört sich nicht so an, als wärt ihr erfolgreich gewesen.«
»Das muss ich zugeben.«
»Aber ich habe vielleicht eine Spur. Ich habe mal unsere Computer in Anspruch genommen, auch den der Einwanderbehörde.«
»Was ist dabei herausgekommen?«
»Bis jetzt nicht viel. Der Name Varely ist schon registriert. Man sucht jetzt noch nach Querverbindungen. Man will sich dabei beeilen, hat man mir versprochen.«
»Okay, Glenda. Das gibt uns die Zeit, wieder zurück ins Büro zu fahren.«
»Gut, dann könnte unter Umständen ein Ergebnis vorliegen.«
»Okay, bis gleich.«
Jane Collins hatte nichts mitbekommen, wusste aber, dass es Glenda gewesen war.
»Und? Hat sie was herausgefunden?«
»Ich denke schon.«
»Und was?«
»Das werden wir beide erfahren, wenn wir im Büro sind und mit ihr sprechen...«
***
Es war alles anders geworden!
Das Paradies hatte sie wieder. Und es tat ihnen gut, sich in dieser Umgebung aufzuhalten. Sie lachten, sie aßen, sie tranken, sie rekelten sich auf den Kissen und sie warteten auf den Jäger oder auch den Dämon.
Dass es so war, wusste
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