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1750 - Die Zeitmühle

1750 - Die Zeitmühle

Titel: 1750 - Die Zeitmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen sein sollte, dann hätte dein Urgroßvater ihn ja auch ins Verderben führen können. Ich sage es nicht gern, aber wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen.«
    Damit traf sie auch meine Meinung. »Und wo könnte dieses für sie gemeinsame Ziel gelegen haben?«
    Erneut erhielt ich keine Antwort. Ich gab aber nicht auf und fragte weiter: »Wenn man Ihr Grundstück verlässt und immer weiter den Weg geht, wo kommt man da hin?«
    »Ins freie Feld«, sagte Gisa Peters.
    »Und dann?«
    »Nun ja, früher war dort das Gebiet, in dem der Torf gestochen wurde. Das ist heute nicht mehr so. Auch dieses Haus steht auf einem Torfgrund, wie wir immer sagen. Aber die Zeiten sind anders geworden. Nichts ist so geblieben.«
    »Das stimmt«, gab ich zu. »Aber ich hätte da einen fantastischen Gedanken. Frau Hansen weiß Bescheid, um welche Fälle ihr Partner und ich uns kümmern. Wir haben viel Seltsames erlebt, das muss ich Ihnen sagen. Oder auch Unglaubliches. Und zu diesem Unglaublichen gehört so manches Phänomen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es ist im Prinzip ganz einfach. Sie haben Ihren Urgroßvater gesehen. Also jemanden, der längst verwest sein müsste. Das war er nicht. Er ist zurückgekommen. Über das Aussehen möchte ich nicht reden. Mir geht es um etwas anderes. Kann es nicht sein, dass es diesen Weg auch umgekehrt gibt?«
    Meine Worte sorgten für eine kurze Denkpause. Dann holte der deutsche Kollege tief Atem. Er sagte: »Sie meinen, dass mein Urgroßvater und auch Harry Stahl zurück in diese andere Zeit vor mehr als hundert Jahren gegangen sind?«
    »Ja, das sehe ich so.«
    Nach dieser Antwort herrschte Schweigen. Ich wusste selbst, dass es schwer war, so etwas zu akzeptieren. Für Gisa Peters hatte ich offenbar den richtigen Ton getroffen. Sie sagte: »Auch wenn ich es nicht begreifen kann, denke ich doch, dass Sie recht haben könnten. Ich sehe auch keine andere Möglichkeit.
    Ich nickte. »Harry Stahl könnte zusammen mit Horst Peters in der Vergangenheit verschwunden sein. Ich weiß selbst, dass es nicht einfach ist, so etwas zu glauben, aber wir alle müssen das zunächst akzeptieren, denn eine andere Erklärung des Problems kann ich nicht anbieten.« Da niemand etwas sagte, sprach ich weiter. »Und wenn ich tatsächlich recht haben sollte, gehört in diese Rechnung ein Ort, wo das hätte passieren können. Wobei ich nicht glaube, dass er weit entfernt liegt. Man müsste ihn zu Fuß erreichen können.«
    Das war eine Aussage, die bei allen für Nachdenken sorgte.
    »Gut gefolgert«, lobte Dagmar mich.
    »Mehr kann ich im Moment nicht dazu beitragen. Wir sind keine Einheimischen. Wir kennen uns hier nicht aus. Jetzt liegt es an den beiden, ob es da eine Lösung gibt.«
    »Du denkst an einen Ort, wo es passiert sein könnte?«
    »Genau.«
    »Ja, das ist nicht schlecht gedacht. Ich bin wirklich gespannt.«
    Das war auch das Ehepaar Peters. Sie sprachen darüber, wo und was dieser Ort sein könnte.
    »Fällt dir was ein, Gisa?«
    »Nein, im Moment nicht.« Sie schüttelte den Kopf. »Hier gibt es doch nichts Besonderes, wo so etwas passieren könnte.«
    »Das muss auch nichts Besonderes sein«, erklärte Dagmar Hansen. »Auch bestimmte Orte können etwas Magisches an sich haben, sie brauchen nicht so auszusehen.«
    »Gut«, sagte Gisa Peters.
    »Was ist gut?«
    »Da fällt mir ein Ort ein.«
    »Und welcher?«
    Gisa drehte ihrem Mann den Kopf zu. »Wir hätten schon früher darauf kommen müssen«, sagte sie. »Denk daran, wenn wir das Grundstück auf der Rückseite verlassen, gehen wir zwar ins freie Feld, aber es gibt da so etwas wie ein Denkmal.«
    »Du meinst du alte Mühle?«
    »Genau sie meine ich. Die alte Zeitmühle.«
    Jetzt war es heraus, und keiner aus unserer Gruppe sprach ein Wort. Dagmar saß gespannt auf ihrem Stuhl, als wollte sie jeden Moment aufspringen, und auch in meinem Kopf klingelte es.
    Ich fragte: »Eine Zeitmühle, haben Sie gesagt?«
    Gisa nickte.
    »Wieso das? Ich habe diesen Begriff noch nie zuvor gehört. Was ist eine Zeitmühle?«
    Jetzt übernahm Eike das Sprechen. »Das ist ganz einfach. Wir haben sie so genannt, weil sich an ihrer Außenseite eine Uhr befindet. Ja, sie ist an einer Seite angebracht. Jeder, der zu dieser Mühle hinwandert, kann sie sehen.«
    Das zu hören war in der Tat interessant. Auch mir war eine Zeitmühle neu, und wenn ich Dagmar Hansen anschaute, dann erging es ihr nicht anders.
    »Können Sie den Begriff erklären?«, fragte ich.
    »Wie ich schon

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